Die letzten Wochen waren vollgepackt mit spannenden und großartigen Orten und Erlebnissen. Ob nun im Manu Nationalpark, in Arequipa, im Colca Canyon oder jetzt gerade am Titicaca See. Trotzdem haben wir gerade eine Phase, in der wir uns irgendwie schlapp fühlen und immer wieder auch den größten Teil des Tages im Hostel verbringen. Die große Lust auf Erkundung hat rapide abgenommen und wir glauben, dass wir reisemüde geworden sind.
Das hört sich vielleicht komisch an. Wir sind doch die ganze Zeit an spannenden Orten unterwegs und sehen so viele fantastische Orte. Wir haben doch die Zeit unseres Lebens!
Aber tatsächlich kann eine Reise über so lange Zeit auch anstrengen. Wir haben gemerkt, dass man so viel erlebt, dass es irgendwann kaum noch möglich ist alles zu verarbeiten. Tage später sitzt man da und stellt fest: Ja krass, wir haben dort vor zwei Wochen Glühwürmchen gesehen, das hatte ich ganz vergessen. Das passiert uns in letzter Zeit öfter. Und gleichzeitig stellen wir fest, dass unser Feuer ständig etwas Neues zu sehen, abgenommen hat. Eher sehnen wir uns nach ein wenig Ruhe.
Und dazu kommen die alltäglichen Reise Aufgaben. Ständig ist man woanders. Ständig muss man seine sieben Sachen packen, ständig was zu essen suchen, das nächste Hostel finden und den nächsten Bus buchen. Und der Komfort ist auch so eine Sache, da ist eine Heizung, die abends für drei Stunden läuft, schonmal ein echtes Highlight, das wir feiern.
Wir haben gerade Winter in Südamerika. Es ist die perfekte Jahreszeit, um zu wandern. Der Himmel ist fast immer blau, am Tag scheint die Sonne und man kann viele Ausflüge in der Bergwelt machen, ohne zu befürchten in einer Wolke zu landen und nix zu sehen. Das ist wirklich herrlich und wir sind froh jetzt diese Länder so entdecken zu dürfen.
Aber nachts wird es saukalt. Manchmal hat es Minusgrade und Heizungen gibt es hier einfach nicht. Die Hotelzimmer sind oft kalt und man mag sich, außer zum Schlafen, da nicht so gerne drin aufhalten. Nico hatte fast 4 Wochen mit einer kräftigen Erkältung zu tun und so richtig weg gehen will sie einfach nicht.
Das Essen ist auch so eine Sache. Das pragmatische Almuerzo Menü ist mal ganz nett, aber auf Dauer wird Reis mit Fritten und einem Stück Fleisch ohne Soße schwierig. Die Alternativen sind manchmal grenzwertig. Vorgestern hatten wir zum Beispiel Spaghetti Bolognese, die Soße war süßlich und hatte eine Zimtnote, das Fleisch war grob und ebenfalls süss. Der Hunger hat es dann geregelt. Bisher haben wir uns oft beholfen, indem wir selber gekocht haben. Was eine gute Sache ist. Leider werden die Hostels mit Gemeinschaftsküche aber immer seltener.
Wir merken einfach so langsam, wir brauchen mal eine Pause und vielleicht auch einen Tapetenwechsel. Wir brauchen einen Ort der warm ist und der uns entspannen lässt. Vielleicht auch mal ein oder zwei Wochen nix machen und einfach mal länger an einem Ort bleiben. Sonne tanken und im Meer baden gehen, darauf haben wir gerade richtig Bock. Hier in Bolivien wird das aber nix.
Irgendwie ist das ein Dilemma. Es gibt hier in Südamerika noch so viel mehr, was wir gerne sehen möchten. Denke ich an Chile und Argentinien, bin ich traurig. Die Jahreszeit ist einfach nicht die Richtige für diesen Teil der Erde. Uns blutet das Herz aber wir werden den Rest von Südamerika erst einmal überspringen.
Kurz gesagt, wir haben einen Flug in wärmere Gefilde gebucht. Am 12. August werden wir Südamerika und damit den Winter hinter uns lassen und zu neuen, wärmeren Abenteuern aufbrechen. Wo es hin geht, verraten wir später. Erst einmal nur soviel: Meer und die Sonne rufen und wir folgen dem Ruf. Und dann werden wir zumindest eine kurze Pause einlegen und mal ein paar Tage an einem Ort bleiben.
Die verbleibenden 2 Wochen nutzen wir aber noch, um den einen oder anderen Ort in Südamerika zu besuchen. Die Salar de Uyuni, die größte Salzwüste der Welt wird unser nächstes großes Ziel. Das nehmen wir hier noch mit, denn es ist schon seit meiner Kindheit auf meiner Bucketlist. Auf den Weg dorthin werden wir noch ein bisschen was von Bolivien sehen. Ein Land auf das wir sehr gespannt sind.
Also … Trommelwirbel … wir sind im dritten Land auf unserer Weltreise, in Bolivien am Titicaca See. Wir bereisen Bolivien für die nächsten 2 Wochen, sind sehr gespannt und freuen uns auf dieses Land.
Liebe Grüße, Katja
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Marietta (Donnerstag, 28 Juli 2022 13:53)
Vieleicht hat ihr euch aber körperlich auch einfach zuviel zugemutet, der Körper braucht auch Regeneration und ich glaub das Gehirn auch .Eure Wanderungen haben euch viel abverlangt .
Dann gönnen wir euch natürlich von ganzem Herzen ein paar Tage am Strand zur Erholung und freuen uns einfach wenn es euch gut geht
Liebe Grüsse M. + D.