3 Wochen Ecuador gehen zu Ende

Von Lacatunga aus haben wir am Dienstag den Bus nach Banos del Agua Santa genommen. Die Stadt liegt am östlichen Rand der Anden und liegt nur noch auf 1300 Höhenmeter.

 

Der Bus von Lacatunga brauchte etwa 3 Stunden bis nach Banos. Es ging wieder über reichlich Serpentinen auf und ab und schließlich kamen wir in die kleine Stadt, die in einem grünen Tal liegt durch die der Rio Pastaza fließt. Dieser Fluss ist ein wichtiger Zufluss des Amazonas und man kann die Region um Banos auch als Übergang von den Anden zum Amazonas zählen.

 

Hier ist es wieder grün und überall gibt es Wasserfälle an den Hängen. Hinter der Stadt thront der Vulkan Tungurahua, einer der aktivsten Vulkane Ecuadors.

 

Banos ist vor allem bekannt als großer Abenteuerspielplatz. Hier gibt es unzählige Ziplines und auch die Möglichkeit zum Bungee-Jumping, dazu kommen noch Canyoning und Mountainbike fahren oder auf einer der unzähligen Schaukeln, die über Banos auf dem Berg sind bei perfekter Aussicht schaukeln.

 

Wir kamen nachmittags in Banos an, haben unser kleines Hotel bezogen und sind danach ein wenig durch die Stadt geschlendert um einen ersten Eindruck zu bekommen. Die Stadt ist klein, recht überschaubar und voller Restaurants und Cafés. Man merkt schnell, dass hier der Tourismus angekommen ist und sowohl Local Life wie auch die Ansprüche westlicher Reisender bedient werden.

 

 

Wir fanden es charmant, man kann hier auf den lokalen Markt gehen, sich die Kirchen anschauen und bei einer der unzähligen kleinen Stände Obst kaufen oder aber man geht in fancy Cafés und schlägt sich Abends lecker den Bauch im Restaurant voll. Wir mochten die Mischung auf Anhieb.

 

An unseren zweiten Tag in Banos haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und sind zum Pailon del Diablo gefahren. Dieser Wasserfall liegt entlang der Ruta de Cascadas.

 

Zunächst der Bremsencheck. Die Fahrräder machten einen guten Eindruck und so ging es los. Helme und Schloss gab es auch noch dazu.

 

Es geht etwa 15 Kilometer an der Hauptstraße entlang nach Rio Verde hinunter. Ja hinunter, das ist das praktische an der Sache. Meist geht es bergab und teilweise auch mal auf einer alten Straßen entlang, dann hat man den Verkehr nicht mehr. Unterwegs kann man einige Wasserfälle bestaunen und die grüne Natur in der Schlucht, die der Rio Pastaza gebildet hat.

 

Nach etwa 1,5 Stunden sind wir am Pailon del Diablo angekommen. Hinter dem Namen versteckt sich ein gigantischer Wasserfall. Der Fluss fällt hier senkrecht 80 Meter in die Tiefe und wird von Felsen und viel Grün eingerahmt.

 

Man kann den Diablo von unten und von oben begehen und wir entschieden uns zunächst für den Eingang oben. Eine kleine Eintrittsgebühr und man läuft circa 15 Minuten bis zu einer schwindelerregenden Hängebrücke mit 15 Grad Gefälle, von wo aus man auch zum ersten Mal den Blick auf den Pailon del Diablo hat. Ein beeindruckender Anblick.

 

Wenn man dem Weg weiter folgt, kommt man ganz nah ran an den Wasserfall und kann unter einem Teil seiner Gischt stehen. Dann wird man nass bis auf die Unterhose aber Hauptsache es hat Spaß gemacht. Von hier oben aus, sieht man auch die untere Plattform zu der wir als nächstes gefahren sind.

 

In der Zwischenzeit hat es dann so richtig angefangen zu schütten, was aber eigentlich egal ist, da man ja vom Wasserfall eh schon nass ist. Regenjacken hatten wir dabei und so ging es weiter.

 

Also zurück zu unseren Fahrrädern und das kurze Stück zum unteren Eingang gefahren. Hier läuft man etwas länger durch die Dschungelvegetation, bevor man den unteren Eingang erreicht hat.

 

Ein paar Stufen geht es hinauf und man erreicht die untere Plattform und hat noch einmal eine andere Sicht auf den Wasserfall. Die Kraft dieses riesigen Wasserfalls spürt man hier ganz deutlich, denn die Gischt prallt gegen die Felsen und spritzt bis auf die Plattform.

 

Neben der Plattform führt noch ein kleiner offener Tunnel weiter hinauf zum Wasserfall und von wo aus man auf eine kleine Plattform hinter dem Wasserfall kommt. Der Durchgang ist stellenweise nur 80 Zentimeter hoch, also habe ich mit Sack und Pack gewartet, während Nico einmal hinauf gekrochen ist. Er hatte definitiv Spaß und kam patschnass zurück.

 

Nach unserem Ausflug zum Wasserfall haben wir das Fahrradtaxi in Rio Verde zurück nach Banos genommen. Das ist nämlich das coole am Ausflug. Man fährt mit den Bikes schön bergab zum Wasserfall und zurück, wo es fast nur bergauf geht, nimmt einen ein kleiner LKW mit und man spart sich das kräftezerrende Geraddel.

 

Am Donnerstag ging es für uns dann weiter in den Süden Ecuadors. Mit dem Bus verließen wir Banos um 8:45 und fuhren ganze 9 Stunden bis nach Cuenca. Eigentlich sollte die Busfahrt nur 7 Stunden dauern, aber bei den vielen Serpentinen dauert so eine Fahrt halt.

 

In Cuenca, der drittgrößten Stadt Ecuadors, angekommen, haben wir dann im Hotel eingecheckt und uns nur noch etwas zu Essen gesucht. Gelandet sind wir bei einem leckeren Italiener, gleich um die Ecke des Hostel.

 

Am nächsten Tag haben wir die Altstadt von Cuenca erkunden. Und das geht bekanntlich am besten bei einer Free Walking Tour. Also gebucht und Richtung Treffpunkt marschiert. Der Treffpunkt lag am Plaza de Armas. Das ist der Platz, um den die wichtigsten Gebäude der Altstadt stehen. Allen voran die große Kathedrale, die Cathedral de la Immaculada. Ein imposanter Bau und ein tolles Fotomotiv. Fun Fact am Rande die Kathedrale hatte einen deutschen Architekten und wurde nie fertiggestellt. Berliner Flughafen lässt grüßen.

 

Da wir noch etwas Zeit hatten, beschlossen wir noch frühstücken zu gehen und landeten im Cafe Angelus, direkt neben der Kathedrale. Und es war so lecker, dass wir auch die nächsten Tage immer wieder zum Frühstück hier herkamen. In dem kleinen Café gab es leckere Pancakes, verschiedene Frühstück und eine verdammt leckere heiße Schokolade.

 

Um 11 Uhr startete dann die Free Walking Tour. Unser Guide Francois erzählte uns viel über die Stadt und ihre Geschichte, wir besuchten zusammen die Kathedrale und stiegen auch hinauf auf die Aussichtsterrasse. Von dort aus hat man einen schönen Blick über die Dächer der Altstadt von Cuenca.

 

Danach ging es zum Blumenmarkt. Ecuador ist bekannt für seine Rosen und die sind wirklich wunderschön. Sie sind riesig und günstig. Fun Fact: in Ecuador bekommt man 24 Rosen für 2 Dollar!

 

Dann hat uns unser Guide noch eine Markthalle gezeigt, wo es neben Obst, Gemüse und Fleisch wieder allerlei Heilkräuter gab und man sich im Untergeschoss auch reinigen lassen kann. Bei dieser kleinen Heilzeremonie, wird man von einer Heilerin mit Kräutern abgeklopft und so von bösen Geister befreit.

 

Unsere Free Walking Tour dauerte gut 2,5 Stunden und am Ende hatten wir allerlei über die Stadt gelernt und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Altstadt besucht. War wieder einmal echt super.

 

Da es erst früher Nachmittag war, setzten wir unsere Erkundung auf eigene Faust fort und landeten schließlich in einer Chocolaterie. Und zu meiner großen Freude gab es dort Churros und wieder sehr leckere heiße Schokolade. Ja Cuenca war für uns ein Paradies, weil wir gefühlt nur am Essen waren. Am Abend gab es dann nochmal Tacos und Quesadillas zu futtern. Ja Essen, dass kann man in Cuenca gut und reichlich.

 

Also haben wir den nächsten Tag wieder mit einem Frühstück im Angelus gestartet, sind noch ein wenig herumspaziert und haben den restlichen Tag in der Unterkunft verbracht bevor es Abends natürlich wieder zum Essen hinaus ging. 

 

Heute am Sonntag, ging unsere Reise weiter. Wir haben Cuenca mit dem Bus verlassen und sind nach Guayaquil gefahren. Die zweitgrößte Stadt Ecuadors, ist das wichtigste Handelszentrum des Landes und liegt im Südwesten am Pazifik.

 

Der Busfahrer war heute eher ein Rennfahrer und wenn er sich mit dem Bus in die Kurven legte, da wurde uns schon etwas Bange. Doch wir kamen an und hielten 15 Uhr am großen Busbahnhof in Guayaquil. Wir sind direkt ins Hotel, dass nicht weit vom Flughafen entfernt ist.

 

Wir verlassen morgen Mittag das Festland von Ecuador und fliegen auf die Galapagos Inseln. Die 3 Wochen gingen wirklich schnell rum und so langsam kommen wir im Reisemodus an. Ecuador war wunderschön und so vielseitig.

 

Wir hätten an manchen Orten gerne mehr Zeit gehabt und es gibt noch viele andere Orte in Ecuador zu erkunden, aber die Zeit ist rum. Die 3 Wochen waren viel zu schnell vergangen, aber wir freuen uns jetzt auf das nächste Abenteuer und vor allem auf das Meer.

 

Grüße Katja


Kommentar schreiben

Kommentare: 0