Und schon wieder ein Bucketlist Moment

Wir sind nach Drake Bay gefahren. Der Ort liegt direkt an der Pazifikküste von Costa Rica und ist unser Ausgangspunkt für den Corcovado Nationalpark.

 

Die Anfahrt war gar nicht so einfach, denn Drake Bay liegt auf einer Halbinsel. Die Straßen sind nicht gerade die besten. Wir haben dann auch schnell gelernt, warum eigentlich empfohlen wird mit dem Boot dorthin zu fahren, denn unser Navi hat uns erstmal direkt vor einen Fluss geführt, nur das die Brücke fehlte. Aber furten geht da wahrscheinlich nicht Mal zur Trockenzeit, geschweige denn jetzt zur Regenzeit. Wir mussten also umdrehen und einen anderen Weg suchen und tatsächlich haben wir einen gefunden. Es ging über steile und löchrige Schotterpisten, aber es gab durchgehend Brücken. Das Beste daran war aber tatsächlich, dass man nur den Schildern nach Drake Bay folgen musste. Soviel mal wieder zu Navigationssystemen, die taugen in abgelegenen Regionen nur sehr bedingt. Mit 20 bis 30 km/h kamen wir so dann also doch noch an unserem Ziel an.

 

In Drake Bay regnete es praktisch jeden Tag ab spätestens 16 Uhr, aber dafür war es am Vormittag kochend heiß und schwül. Schwitzen, ohne etwas zu machen, gehört hier einfach dazu, genauso wie ein früher Start, damit der Tag auch gut gefüllt ist, bevor es regnet.

 

Am ersten Tag sind wir gut 13 Kilometer an der Küste von Strand zu Strand gewandert. Die Landschaft ist wundervoll und vom tropischen Regenwald geprägt, überall hört man Zikaden, Vögel und das Rauschen der Brandung. Und wir hatten das Glück eine sehr schöne Schlange am Wegesrand zu beobachten.

 

Eins meiner absoluten Highlights bisher erlebten wir als wir eine Pause einlegten und mit dem Blick auf das Meer eine Buckelwal Familie erspähen konnten. Das war magisch! Wir schauten diesen wundervollen Tieren über eine halbe Stunde zu, bevor sie dann am Horizont wieder verschwanden.

 

Damit konnten wir schon wieder einen Haken auf der Bucketlist setzen und am nächsten Tag gleich nochmal dick nachmalen. Auf dem Weg zum Corcovado Nationalpark haben wir nämlich gleich nochmal einen Buckelwal gesehen, der direkt neben unserem Boot auftauchte. Das war großartig.

 

Der Corcovado Nationalpark stand diesem Erlebnis aber in nichts nach. Wir kamen an und haben direkt beim Ausstieg aus dem Boot das erste Pekari, eine Art Wildschwein gesehen und es wurden noch mehr. Auf unserer Tour mit unserem Guide Luis haben wir dann noch viel mehr gesehen: ein Faultier, Spinnenaffen, ein riesiges Krokodil, Macaws, eine ganze Nasenbärenfamilie und noch vieles mehr. Wir haben hier das erste Mal Zikaden gesehen. Diese kleinen bunten Insekten hört man in Costa Rica zwar an fast jeder Ecke aber gesehen hatten wir bisher noch keine.

 

Der große Höhepunkt war aber wieder ein Tamandua! Wir kamen gerade dazu, als er sich über eine Termitenkolonie hermachte. Das ging nicht allzu lange gut, denn die Termiten machten sich auch schnell über ihn her. Wir konnten also beobachten, wie David gegen Goliath antrat, aber gewonnen haben am Ende die Termiten. Der Tamandua kratze sich von oben bis unten und versuchte sie wieder loszuwerden, aber sie waren überall auf ihm. Am Ende machte er sich dann in die Baumwipfel davon. Das war ein wundervoller Moment für uns, das zu sehen.

 

Die Tour im Corcovado war wirklich schön. Wir haben selten so viele Tiere in so kurzer Zeit in der Wildnis gesehen. Die Investition hat sich auf jeden Fall gelohnt.

 

Drake Bay war neben diesen spektakulären Tierbegegnungen aber auch ein Ort um zur Ruhe zu kommen. Ich habe die Zeit hier genossen. Das lag auch an unserer einsamen Unterkunft. Der große Bungalow war abseits des Ortes auf dem ruhigen Gelände unseres Vermieters. Der kleine Balkon war zum Waldrand ausgerichtet und es gab viel Ruhe. Am Morgen die Geräusche der Natur und am Abend das Prasseln des Regens. Ich konnte hier gut abschalten und entspannen.

 

Drake Bay wird mir noch lange in Erinnerung bleiben!

 

 

Liebe Grüße, Nico


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