Wir fahren am Pazifik weiter Richtung Norden

Nach Drake Bay ging es wieder zurück auf die Küstenstraße, die sich auf der Pazifikseite von Costa Rica einmal fast durch das ganze Land zieht.

 

Unser nächster Stopp war Uvita. Hier sind wir auch wieder ein paar Tage geblieben und haben ein paar Ausflüge geplant. Wir hatten wieder ein kleines süßes Häuschen, etwas abgelegen, schön ruhig, mit eigener Küche und kleiner Terrasse zum draußen sitzen. So mögen wir das!

 

Von Uvita selbst haben wir gar nicht so viel gesehen. Vor unserer Unterkunft führte eine Straße zum Eingang des Marino Ballena Nationalparks, die gesäumt ist von Restaurants, Touranbietern und Souvenirshops. Und viel mehr haben wir von Uvita eigentlich nicht gesehen.

 

Gekommen sind wir vor allem wegen dem Marino Ballena Nationalpark und den Whale Watching Touren, bei denen man Buckelwale beobachten kann. Die sanften Riesen kommen hier auf ihrer Wanderung von Norden nach Süden vorbei und bleiben ein wenig in den Gewässern vor der Küste, um ihre Jungtiere zu gebären. Die Wahrscheinlichkeit für Walsichtungen liegt quasi bei 100 Prozent. 

 

Unsere Whale Watching Tour in Uvita

Morgens um 8 Uhr starteten wir mit einem kleinen Spaziergang zum Strand, dem Playa Uvita, der schon innerhalb des Nationalparks liegt. Für den NP ist ein Eintritt fällig, der aber bei der Whale Watching Tour schon mit dabei ist.

 

So sahen wir den berühmten Strand von Uvita an diesem Morgen das erste Mal. Er ist wunderschön und endlos lang, zumindest an diesem Morgen, aber dazu später mehr. Wir bestiegen das Boot vom Strand aus, einen Anleger gibt es hier nicht.

 

Dann ging es raus auf das Meer und nach nicht einmal 20 Minuten sahen wir schon eine kleine Walfamilie. Eine Mutter mit ihrem Kalb und einem männlichen Wal, der wahrscheinlich nicht der Vater war aber sich zur Aufgabe gemacht hat, die beiden zu beschützen. Das ist bei Buckelwalen wohl völlig normal, erklärte uns unser Guide Kimberley. Wir beobachten die drei eine ganze Weile. 

 

Dann mussten wir aber zurück zum Strand, denn den Teilnehmern der Tour war so schlecht, dass sie zurück an Land mussten. So steuerten wir nach nur 45 Minuten wieder die Küste an. Sechs Passagiere stiegen aus und dann ging es wieder zurück. Nico war auch ganz flau aber er wollte einfach nicht so leicht aufgeben.

 

Beim zweiten Mal haben wir noch eine zweite Buckelwal Familie erspäht und konnten wieder zuschauen, wie eine Mama mit Kalb immer wieder auftauchte. Die jungen Kälber kommen öfter an die Wasseroberfläche, da sie noch nicht so lange mit der Luft auskommen wie die erwachsenen Tiere. Die können deutlich länger untertauchen und so sieht man sie nur alle paar Minuten. Es war so großartig die großen Wale einmal so nah zu sehen.

 

Witzigerweise wurde ungefähr der Hälfte unserer Mitfahrer bis dahin schlecht. Einige begannen wieder fröhlich sich zu übergeben und andere hingen etwas in den Seilen. Nico hielt sich wacker, aber es war ihm ordentlich flau im Bauch. Das Meer vor Uvita hat schon einen guten Wellengang, aber wir haben auch schon schlimmere Bootsfahrten erlebt.

 

Vor der kleinen Vogelinsel gab es noch eine Pause und wer wollte konnte noch eine Runde schwimmen gehen. Nico entschied, dass im Meer zu sein besser ist als auf einem sehr schaukelnden Schiff und ging Baden. Ich sprang auch mal kurz mit rein. War aber schnell wieder an Bord da unser Guide gerade leckere Ananas verteilte und da konnte ich nicht widerstehen.

 

Nico genoss das Floating und ließ sich, Schwimmweste tragend einfach auf dem Meer treiben. Das beruhigte den Bauch auch ganz gut und er überstand die Rückfahrt zur Küste.

 

Ein perfekter Sonnenuntergang?

Da die Tour das Eintrittsticket für den Nationalpark mit beinhaltete und man an dem Tag dann auch mehrfach kommen und gehen kann, sind wir nachmittags wieder zum Strand. Der Plan war hier den spektakulären Sonnenuntergang anzuschauen, für den die Playa Uvita bekannt ist.

 

Unser Plan war eigentlich gut, aber leider haben wir die Flut deutlich unterschätzt. Von dem endlosen langen breiten Strand war nämlich nichts mehr zu sehen. Die Brandung war bis zur Baumgrenze gekommen und die Playa Uvita war verschwunden. Das andere, was unseren Plan torpedierte, war der kleine Fluss, den man passieren muss, um zu dem Spot für den Sonnenuntergang zu kommen. Bei voller Flut steigt der Pegel des Flusses aber mit an und so konnte man hier auch nicht mehr so einfach durchwaten.

 

So resignierten wir und setzten uns erstmal auf den nächsten Baumstamm, um zumindest noch ein wenig dem wilden Meer zu zuschauen. Mit der Zeit ging die Flut langsam zurück und irgendwann sah ich die ersten durch den Fluss laufen und dabei nicht allzu sehr gegen die Strömung zu kämpfen. Ich schnappte mir Nico, der war zu dem Zeitpunkt etwas mürrisch, und erklärte stur, dass ich da jetzt auch durchwollte, um doch noch zum Sonnenuntergang zu kommen. Der Mann war nicht begeistert, aber ging mit. Gesagt getan. Wir haben es geschafft und sind durch den Fluss gekommen.

 

Und dann nur wenige Minuten später erlebten wir einen der schönsten Sonnenuntergänge, die wir bisher sehen durften. Die zurückweichende Flut ließ den Sand noch feucht zurück und darauf spiegelte sich der gesamte Himmel. Es war einfach wunderschön und wir waren wieder einmal überwältigt davon, wie schön unsere Welt einfach ist.

 

Danach ging es dann schnell zurück zum Parkausgang, denn der schließt um 18 Uhr.

 

Unser Ausflug zu den Nauyaca Wasserfällen

Unser zweiter Ausflug ab Uvita führte uns zu den Nauyaca Wasserfällen. Wir fuhren etwa 45 Minuten zum Eingang der Wasserfälle, einem kleinen Tickethäuschen direkt an der Straße. Hier haben wir unser Ticket gekauft und los ging es.

 

Vom Parkplatz aus kann man entweder zum Wasserfall laufen oder aber sich fahren lassen. Das kostet einfach mal 32 Dollar pro Person. Costa Rica ist echt teuer, aber für 3 Kilometer zu einem Wasserfall ist das schon echt krass. Wir entschieden uns zu laufen. Hatten wir sowieso vor.

 

Eine schöne 3 Kilometer Wanderung führte uns durch die Wälder zu den Wasserfällen. Es war wirklich schön und hat nur etwa 1 Stunde gedauert. Angekommen haben wir dann erst einmal den oberen Wasserfall besucht. Über einen ausgebauten Weg geht es hier direkt zur Aussichtsplattform. Und Wow … was für ein beeindruckendes Schauspiel.

 

Der obere Wasserfall fällt direkt vor einem 45 Meter in die Tiefe und wenn man etwas näher ran geht, merkt man die Gischt. Wir fanden es super und freuten uns schon auf den unteren Wasserfall, denn in diesem kann man auch Baden gehen. Also schnell die Stufen runter und wir standen vor dem zweiten Wasserfall, der mit seinen 20 Metern auch recht ansehnlich ist.

 

Hier wurde man schon beim Davorstehen durchnässt. Es war einfach der Wahnsinn. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, auch ein Bad zu nehmen. Es war sch****-kalt! Wenn man den Badewannenwarmen Ozean hier gewohnt ist, dann ist so ein Wasserfall einfach nur eiskalt. Und die Strömung war auch nicht ohne. Diese Kraft des fallenden Wassers beeindruckt uns immer wieder. Wir haben uns am Rand sitzend etwas entspannt und uns ein wenig im Wasser abgekühlt.

 

Nach einer guten Stunde traten wir dann den Rückweg an. Und wie in der Regenzeit nicht unüblich, hat es so richtig angefangen zu schütten.

 

 


Ab 12 Uhr ist das eigentlich immer so. Die Frage ist nur, wie sehr es regnet. Jetzt hat es so geschüttet, dass man vor lauter Wasser in den Augen kaum den Weg sehen konnte. Am Parkplatz angekommen waren wir pitsche patsche nass und sind zum ersten Mal in unserem Leben in Badesachen mit dem Auto gefahren. Alles andere konnte man auswringen und ließ sich nicht mehr anziehen.

 

 

Aber so ist das hier eben. Meist hat man morgens gutes Wetter und ab Mittag schüttet es wie aus Kübeln. Da bleibt nur früh aufstehen und das Programm morgens abarbeiten.

 

Unser Ausflug in den Manuel-Antonio-Nationalpark

Am nächsten Tag sind wir aber nicht deswegen so früh aufgestanden, sondern weil wir zu den ersten Besuchern im Manuel-Antonio-Nationalpark gehören wollten. Der Nationalpark ist der bekannteste und meistbesuchte Nationalpark in Costa Rica. Das liegt vor allem daran, dass er von San Jose aus gut zu erreichen ist und viele Tiere beherbergt. Vor allem für seine Faultiere ist er bekannt.

 

Wir standen kurz nach 7 Uhr, pünktlich zur Öffnung am Parkeingang und haben so die Chance gehabt den Park sehr ruhig und leer zu genießen. Wir haben allerdings auch nicht viele Tiere gesehen, aber es war ein friedliches Erlebnis, durch die üppigen Regenwälder zu spazieren.

 

Ab 9 Uhr wird der Park dann voller und viele Touristen durchstreifen mit ihrem Guide den Park. Dann war auch unsere Zeit gekommen, so richtig auf die Tiersuche zu gehen. Der einfachste Trick ist, einfach zu schauen, wo eine Gruppe mit Guide steht und aufgeregt ins Dickicht schaut. Das Teleskop des Guides weist in die richtige Richtung und schon haben wir das Faultier auch entdeckt. So haben wir insgesamt 4 Faultiere erspähen können. Anders als man denkt, ist es gar nicht so einfach Faultiere zu entdecken, die sind nämlich bestens getarnt in den Bäumen.

 

Der Park hat auch sehr schöne Strandabschnitte, die wir auch noch besucht haben. Hier haben wir unzählige Gemeine Schwarze Leguane angetroffen, die sich in der Sonne aufgewärmt haben. So wunderschöne Tiere mit ihrem blauen Schimmer. 

 

Als wir dann noch einen Guide trafen, der mir erzählte, dass sie hier einen Tamandua gesehen hätten, gingen wir auch noch einmal auf die Suche und machten noch eine letzte Runde durch den Regenwald. Einen Tamandua haben wir aber leider nicht gefunden, dafür durften wir nochmal ganz nah vor einem Kapuzineraffen stehen und dem Kleinen zuschauen, wie er von Ast zu Ast kletterte. Immer wieder eine so schöne Erfahrung für uns.

 

Nach gut 5 Stunden haben wir den Park dann aber auch wieder verlassen und unseren Füßen eine Pause gegönnt.

 

Ich glaub ich sehe einen Wal

Unser letzter Tag in Uvita führte nochmal in den Marino Ballena Nationalpark.

 

Als wir morgens um sieben aus dem Fenster schauten war es schon richtig am Regnen. Das wird wohl nix mit dem Strandtag.

 

Wir wollten eigentlich um 10 Uhr vorne am Playa Uvita sein, denn dann wäre die Ebbe gewesen. Und das Besondere an diesem Strand, davon abgesehen das er einfach wunderschön ist, ist eine Sandbank, die die Form einer Walflosse hat und nur bei Ebbe sichtbar und auch zu betreten ist.

 

Wir hatten uns schon damit abgefunden, dass wir sie wohl nicht mehr richtig sehen würden, aber dann klarte es etwas auf und der Regen ließ nach. Wir packten unsere sieben Sachen und ab zum Strand.

 

Das Wetter war zwar noch etwas feucht, aber wir konnten am Strand die Drohne auspacken und so die Walflosse aus der Vogelperspektive sehen. Das war echt cool. 

 

Dann klarte es tatsächlich immer weiter auf und die Sonne ließ sich auch noch blicken. Also haben wir noch ein wenig im Pazifik gebadet und sind auf die Sandbank gelaufen.

 

Gegen 13 Uhr kam dann aber die Flut zurück und die Sandbank wurde langsam aber sicher immer kleiner. Bevor wir wieder vor dem Fluss bei Flut stehen, den wir zu Parkausgang überwinden mussten, machten wir uns auf den Rückweg.

 

Froh, dass wir den Strand jetzt nochmal bei Ebbe sehen durften.

 

Nach 5 schönen Tagen in und um Uvita ging unser Roadtrip dann weiter.

 

 

Grüße, Katja


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