Ruinen, die Hauptstadt von Yucatán und Fotospots in Merida

Von San Cristobal de las Casas aus führte unser Weg erst einmal zurück nach Palenque. Bei unserem ersten Besuch vor wenigen Tagen hatten wir uns nicht so wirklich etwas angeschaut. Es war also Zeit, das zu ändern und noch wenigstens zu den Ruinen von Palenque zu fahren.

 

Die kleine Maya Stadt hat uns sehr an Tikal erinnert. Hier stehen große imposante Tempel, umgeben vom dichten Dschungel und einen Wasserfall gibt es noch obendrauf. Auch hier konnten wir wieder auf die Tempel hinauf klettern und wunderbare Aussichten genießen. Besonders cool war es, hier auch mal in einen hineinzugehen. Im Inneren der Tempel finden sich noch weitere Gänge. Weit hinein konnten wir zwar nicht, aber es war interessant mal den Einblick in einen Mayatempel zu bekommen. 

 

In der Anlage in Palenque gibt es auch noch ein paar großartige Wasserfälle, die wir uns angeschaut haben. Besondres fand ich auch das zugehörige Museum. Die Maya Städte erscheinen heute alle in grauem Stein aber früher einmal müssen sie sehr bunt gewesen sein. Das sieht man heute nicht mehr und umso schöner war es dann, im Museum Exponate aus den Ruinen von Palenque zu sehen, wie sie einmal ausgesehen haben. Die farbenprächtigen Figuren und auch der riesige Sarkophag waren richtig beeindruckend und wunderschön. Ich mag die Bildschrift der Maya auch sehr gern.

 

Von Palenque führte unsere Reise weiter nach Merida. Eine 9-stündige Busfahrt brachte uns in die Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán auf der gleichnamigen Insel. Yucatán ist eine der bekanntesten und beliebtesten Regionen in México für Touristen. Witzigerweise haben wir dann gelernt, dass die ganzen berühmten Urlaubsorte an der Karibikküste, gar nicht im Bundesstaat Yucatán sind, sondern in Quintana Roo liegen. Fälschlicherweise sagt man aber immer zu allem Yucatán Halbinsel.

 

Naja, zurück zu Merida. Merida ist die Hauptstadt Yucatáns und gilt als die sicherste Stadt in México. Die Stadt wurde auf einer ehemaligen Maya Stadt erbaut und die Spanier haben dafür einfach, die Tempel geschliffen und mit den Steinen der Mayabauten ihre eigenen Gebäude gebaut. So finden sich heute noch Steine aus Mayapyramiden in der Kirchen Fassade von Merida wieder.

 

Merida hat ein hübsches kleines Stadtzentrum rund um den großen Platz und hier sind wir auch die meiste Zeit unterwegs gewesen. Rund um den großen Platz finden sich einige Kirchen und eindrucksvolle Gebäude, leckere Restaurants und es gibt regelmäßig ein Kulturprogramm. Fast jeden Abend wird hier kostenlos Tanz, Musik oder auch das alte Maya Ballspiel Pok-ta-Pok geboten. Hier ist immer was los und so schlendern wir hier immer wieder durch die Straßen.

 

Merida wird für uns auch immer in schöner Erinnerung bleiben, weil wir uns hier wieder einmal mit zwei Reisenden getroffen haben, die wir vorher nur über Instagram kannten. Es ist so schön, über diese Plattform Menschen kennen zu lernen, die das Gleiche machen, wie wir und sich auch so für die Welt begeistern können.

 

Mit Vicky und Alex von frodobeule _the_van haben wir uns auch gleich zweimal getroffen. Zum Einen, weil die Beiden gerade ein wenig in Merida festsaßen, weil sie auf ein Paket warteten und zum anderen, weil das erste Treffen schon super schön war und wir noch viel zu erzählen hatten. Dank der schönen großen Hostelküche haben wir die Gelegenheit gleich mal genutzt und die Tortillas al Pastor, aus unserem Kochkurs in San Cristobal, nach gekocht und die beiden einfach nochmal zum Essen eingeladen. 

 

An einem Tag machten wir noch unsere obligatorische Free Walking Tour. Diesmal hatten wir etwas Besonderes gefunden. Keine Tour, bei der man durch die Stadt läuft, und etwas erzählt bekommt. Nein, wir machten einen Foto Spaziergang. Unser Guide Fernando, ein sehr herzlicher Mensch, führte uns durch die Straßen rund um den großen Platz und zeigte uns schöne und auch ungewöhnliche Fotomotive, auf die wir allein gar nicht so gekommen wären. Wir besuchten auch einige Gebäude, auf die wir allein gar nicht gekommen wären. Einfach mal in ein Hotel oder die Polizeistation zu spazieren und zu fragen ob man sich für ein paar Fotos umschauen darf. Uns war gar nicht bewusst, dass das in vielen mexikanischen Orten möglich ist. Mit einem Guide, der Spanisch spricht, ist das dann auch noch etwas leichter und so landeten wir am frühen Abend in der Polizei Station am großen Platz von Merida und machten großartige Fotos. Fernando findet ihr auf Guruwalk und wir können die kleine Tour sehr empfehlen.

 

Am letzten Tag erkundeten wir dann noch die Flaniermeile in Merida: die Paseo Montejo. Die hübsch angelegte breite Straße wird von alten Villen und Kolonialhäusern gesäumt. Früher wohnten hier reiche Europäer in ihren teuren Anwesen. Heute wohnt hier Starbucks, McDonalds und viele Banken. Dazwischen gibt es noch einige hübsche Cafés und Geschäfte, aber auch die eine oder andere verlassene Ruine. Am Ende der Paseo Montejo fanden wir noch ein großes Monument in Mayaoptik und einen Merida Schriftzug. 

 

Auf dem Monument wurde die gesamte Geschichte Mexikos abgebildet. Von den Mayas über die Kolonialzeit und weiter bis heute. Es war spannend die einzelnen Stationen der Geschichte zu erkunden, auch wenn das Ganze in einem Kreisverkehr liegt. Fun Fact zum Merida Schriftzug, der ist zwar vor dem Monument aufgestellt, allerdings so, dass er aus dem Kreisverkehr heraus lesbar ist. Wenn man ihn so fotografiert, hat man dann aber am Ende leider den McDonalds im Hintergrund und nicht das Monument. Aber ein kleiner Trick kann da helfen: Einfach das Bild mit dem spiegelverkehrten Schriftzug und dem Monument machen und dann das Bild auf dem Handy spiegeln. Und schon hat man ein schönes Bild. (Den Trick haben wir tatsächlich einen Tag vorher von Fernando gelernt).

 

Von dem Monument zogen wir aber schnell weiter, denn hier oben in Yucatán ist es einfach jeden Tag nur heiß. Wenn wir aus dem Schatten eines Baumes heraustraten, dann war es einfach nur unerträglich heiß. Die Sonne brennt von oben und das Thermometer sagte immer 30 Grad und mehr. Das ist nicht das ideale Wetter für Stadtspaziergänge.

 

So richtig raus aus Merida sind wir nicht gekommen. Zu teuer waren uns die Touren ins Umland und so haben wir unseren Besuch auf die Stadt beschränkt. Ab und zu sind wir noch zum Markt gelaufen. Das war schon witzig, denn nur drei Straßen vom Hauptplatz entfernt waren wir hier gefühlt wieder die einzigen Touristen aka Gringos. Die meisten Besucher halten sich eben nur um den großen Platz herum auf. Und so wirklich viel weiter weg waren wir ja auch nie. Manchmal fragen wir uns schon, wie viel von dem wahren Merida wir am Ende eigentlich gesehen haben. Wir glauben ja, nicht so viel, aber es war ein schöner Aufenthalt und wir finden die Stadt hat einiges zu bieten.

 

Grüße Katja

  


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