Wir sind in Thailand. Lange haben wir darauf gewartet, hierher zu kommen und bis kurz vor den Abflug sah es auch nicht aus, als ob das klappen würde. Am Ende ging es aber gut aus und wir waren hier.
Von Bangkok ging es direkt nach weiter nach Chiang Mai. Alles ganz ohne Probleme und Widerstände.
Da sind wir also und wir feiern es so sehr.
Das Wetter ist warm, die Menschen sind freundlich und das Essen ist so verdammt gut und preiswert. Wir haben die ersten Tage im Grunde fast nur gegessen, den ganzen Tag. All diese guten Leckereien, bis wir uns die Bäuche halten mussten.
Das Wetter ist super. Es ist warm, jeden Tag scheint die Sonne und alles um uns herum ist grün. Wir stehen auf und haben einfach direkt Lust rauszugehen.
Was wir aber richtig gut finden, ist es endlich wieder abends im Dunkeln ganz selbstverständlich durch die Straßen spazieren zu können. Das war nach 8 Monaten in Südamerika nicht mehr ganz so selbstverständlich für uns. Wer schon einmal auf dem süd- und zentralamerikanischen Kontinent war, der weiß, dass man dort nach Einbruch der Dunkelheit eher in die Unterkunft zurückkehrt. Daher feiern wir das hier gerade richtig, denn gerade die Nachtmärkte haben es uns angetan.
Unser erster Stopp in Thailand ist die zweitgrößte Stadt des Landes, Chiang Mai. Wir sind direkt in den Norden geflogen, um unsere Reise durch Thailand in Chiang Mai zu starten.
Und Chiang Mai hat uns direkt verzaubert. Wir haben uns ein kleines Hostel in der Altstadt gesucht und die Stadt von hier aus erkundet. Zugegeben wir waren vor allem in der Altstadt und haben von der Stadt Chiang Mai gar nicht so viel gesehen, aber die 10 Tage hier, waren trotzdem gut gefüllt.
Fast jeden Morgen haben wir uns ein Frühstück in einem der leckeren Cafés der Stadt gegönnt. Und davon hat Chiang Mai einige. Guter Tee, leckere Pancakes oder Smoothie Bowls. Es war jeden Tag einfach lecker und wir haben es genossen uns durch die Cafés zu probieren.
Chiang Mai, ist laut eigener Aussage die Stadt mit den meisten Tempeln in Thailand. 300 sollen es sein. Eine unvorstellbare Zahl und viel zu viele, um sie alle zu sehen. Egal wo man entlang spaziert, ständig taucht irgendwo ein Tempel auf. Auf den ersten Blick scheinen sie alle ähnlich, doch bei genauem Hinschauen sieht man doch immer wieder Unterschiede. Die zwei größten und bekanntesten in der Altstadt sind der Wat Phra Singh und der Wat Chedi Luang. Das Wat heißt übersetzt Tempel. Die beiden haben wir uns nicht entgehen lassen und auch dazwischen haben wir ein paar andere schöne Tempel erkundet.
Nicht nur Chiang Mai hat wunderschöne Tempel, sondern auch die Stadt Chiang Rai, die etwa 3 Stunden entfernt liegt. Da wir nicht länger in Chiang Rei bleiben wollten, entschieden wir uns für eine Tagestour, bei der 2 Tempel, ein Museum und eine Bootstour dabei waren.
Der bekannteste Tempel in Chiang Rai ist der Wat Rong Khun. Man mag glauben, dass dieser pompöse Weiße Tempel da schon ein paar Jahrhunderte steht und mit der Sonne um die Wette strahlt, aber falsch gedacht. Tatsächlich ist er noch recht jung. Erst in den 90er Jahren begann der Künstler Chalermchai Kositpipat den Tempel zu errichten. Und bis heute sind laut ihm erst 20 Prozent fertiggestellt. Wer ihn fertig erleben will, der muss gegen 2070 vorbeikommen. Er gestaltete den Tempel mit klassischen buddhistischen Elementen und fügte noch popkulturelle Einflüsse dazu. In der Halle des Haupttempels, wo man keine Fotos machen darf, trifft man so auf Michael Jackson, Master Yoda, Superman und Pikachu. Allein für einen Blick in diese Halle lohnt sich schon ein Besuch, denn wir können gar nicht in Worte fassen, was er da geschaffen hat. Die ganze Anlage ist wunderschön und es gibt hier sehr viel zu entdecken.
Unser zweiter Stopp in Chiang Rai war der der Blaue Tempel, der Wat Rong Suea Ten. Suea Ten bedeutet übersetzt springender Tiger. Das soll sich wohl auf die Stelle beziehen, wo der Tempel heute steht. Hier soll einst ein Tiger über den Fluss gesprungen sein. Was nach einer alten Legende und einem alten Tempel klingt, entpuppt sich auch wieder als neuzeitliches Künstlerprojekt. 2005 begann ein Schüler des Erbauers des weißen Tempels damit den Blauen Tempel zu errichten. Er will damit sein Können zeigen und was er bereits von seinem Meister gelernt hat. Und der Tempel belegt, dass er sich nicht verstecken muss. Die Haupthalle wurde erst 2016 fertiggestellt. Die Mischung aus Gold mit den verschiedenen Blautönen sieht wunderschön aus und ist wohl auf der Welt einzigartig.
Unsere Tagestour endete mit einem Besuch vom Goldenen Dreieck und einer Bootsfahrt nach Laos Vegas. Im Norden von Thailand findet man das Goldene Dreieck. Die Grenze von Thailand, Myanmar und Laos, die durch den Mekong River voneinander getrennt wird. Warum aber Goldenes Dreieck? Bis vor etwa 40 Jahren war hier der wichtigste Umschlagplatz für Opium und Heroin, für das man hier in Gold zahlen musste.
Heute steht auf der laotischen Seite Laos Vegas. Eine Casinostadt, die von Chinesen erbaut wurde, um ein zweites Macau zu werden. Der eigene Flughafen ist kurz vor der Eröffnung. Eindrucksvoll und irgendwie völlig deplatziert wirkt es, wenn man mit dem Boot vorbeifährt. Die Bootsfahrt war ganz witzig, vorallem wegen der lauten Euro Dance Musik. Am Ende können wir sagen, wir sind mal auf dem Mekong, einem der größten und geschichtsträchtigen Flüsse der Welt, herumgefahren.
Von Chiang Mai aus, sind wir auch in den Nationalpark Doi Inthanon gefahren. Der Nationalpark ist nach dem höchsten Berg Thailands benannt. Der Doi Inthanon, stellt tatsächlich das südlichste Ende des Himalayagebirges dar, ist aber deutlich niedriger.
Der Gipfel des Berges selbst ist total unspektakulär. Hier gibt es nicht einmal eine richtige Aussicht. Man findet eine Chedi, mit der Asche des Königs, nach dem der Berg benannt wurde. Das war es aber auch schon. Viel schöner sind die Zwillings Pagoden und die Trails im Nationalpark.
Keine 5 Kilometer vom höchsten Punkt Thailands entfernt haben wir die Zwillingspagoden Phra Mahathat Naphamethanidon und Nophamethanidon besucht. Auch wenn wir die Namen niemals richtig aussprechen werden, fanden wir den Besuch super. Die violette und die braune Pagode stehen sich hier gegenüber und sind Geschenke zum 60ten Geburtstag des früheren Königs und der Königin von Thailand. Was für ein Geburtstagsgeschenk. Drumherum wurde noch wunderschöne Gartenanlage errichtet mit Blumen, Bäumchen und fantastischen Aussichten auf die Wolken.
Was uns an diesem Tag aber umgehauen hat, war der Trail Kew Mae Pan. Als wir die Tour buchten, hieß es nur, dass da eine Wanderung mit Aussicht dabei ist. Wir konnten uns jetzt nicht wirklich was darunter vorstellen und dachten, ja da läuft man halt mal zu einem Aussichtspunkt und wenn man Glück hat, sieht man was.
Wir wurden sehr überrascht. Der Kew Mae Pan Trail ist ein etwa 3,2 Kilometer langer, etwa 2-stündiger Rundweg, der uns erst durch den Nebelwald und dann zu den schönsten Aussichten über die Bergwelt im Norden von Thailand führte. Es war einfach gigantisch. Wir waren nicht an einem Aussichtspunkt, nein wir wanderten die halbe Strecke, mit einer grandiosen Aussicht. Wir hatten eine super Sicht und haben, wie wir in einem kleinen Museum gelernt haben bis zu den Bergen von Yunnan in China geschaut. Die Wanderung gehört schon jetzt zu unseren persönlichen Highlight Momenten in Thailand.
In Chiang Mai waren wir auch mal wieder im Kino. Wir lieben ja, ins Kino zu gehen und konnten das die letzten Monate nicht, da die Filme meist nur auf spanisch gezeigt wurden. Hier bekamen wir die Chance, Filme in Englisch zu sehen. Wir entschieden uns für Avatar 2. Der Film war cool aber das Highlight war für uns, für nicht einmal 9 Euro zwei Tickets fürs Kino zu bekommen. Das gab es bei uns in Deutschland wohl das letzte Mal vor 20 Jahren.
Und was haben wir sonst noch so in Chiang Mai gemacht: Naja, wie am Anfang geschrieben, vor allem gegessen. Ja eigentlich haben wir immer nur gegessen. Wir lieben asiatisches Essen, uns war klar, es muss noch besser sein, wenn man es hier in Thailand isst.
Und ja das ist es. Wir haben es geliebt in Chiang Mai über die Nachtmärkte zu schlendern und uns die Bäuche voll zu schlagen. Wir haben gegessen und gekostet, was wir konnten. Das großartige ist halt einfach, dass man kaum etwas für Streetfood bezahlt. Wenn man da mal danebengreift und was probiert, was einfach nicht schmeckt, hat man halt nur 1 oder 2 Euro in den Sand gesetzt. Die Nachtmärkte in Chiang Mai haben es uns richtig angetan und wir vermissen sie schon richtig.
Nach 10 Tagen haben wir Chiang Mai verlassen. Die Stadt hat uns richtig gut gefallen und hätten wir nicht nur ein 45 Tage Visum und schon Pläne für diese Zeit, wären wir wohl einfach geblieben und hätten hier noch Wochen zugebracht.
Die Stadt hat sich für uns sogar so angefühlt, als könnten wir hier mal eine Zeitlang zuhause sein. Mal schauen, was die Zukunft bringt, aber wir wollen definitiv noch einmal zurück kommen.
Grüße, Katja
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