Als wir in George Town ankamen, war es genau zum Beginn des chinesischen Neujahrsfests. Das fand dieses Jahr am 21. Januar statt.
Und wir dachten noch ganz naiv, das ist ja cool! Es wird sicher großartig, dass hier in einer Stadt wie Georgetown zu erleben und die Feierlichkeiten mitzunehmen. Naja, wir waren halt naiv!
Der Haken ist nämlich, dass das Neujahrsfest einer der ganz wenigen Anlässe ist, zu denen die Chinesen ihre Geschäfte schließen und verreisen. Leider ist die Altstadt von Georgetown zu großen Teilen tatsächlich in chinesischer Hand und so gab es in der ersten Woche erstens keine Feierlichkeiten und zweitens, waren die meisten Geschäfte, Cafés und Restaurants geschlossen.
Und das für die ganze erste Woche des Neujahrsfests. Wir wollten übrigens für genau diese Woche in Georgetown bleiben. Manchmal ist das Timing einfach schlecht und unseres war miserabel.
George Town, die Stadt die immer alle als Foodie Paradies bezeichnen. Wo man gar nicht weiß, was man zuerst essen soll und die so viel Charme in ihrer Altstadt hat.
Wir lernten sie als Stadt mit vielen geschlossenen Geschäften kennen. Nur Little India war umtriebig wie immer.
Unter den Umständen wurde das Frühstück schon zu einer echten Herausforderung. Die ersten 3 Tage lief es ungefähr so: Café auswählen, hinlaufen, feststellen das zu ist, zum nächsten Laufen, das auch zu hat wechseln auf wir nehmen das nächstbeste und nochmal eine halbe Stunde durch die Stadt. Die einheimischen Streetfoodküchen am Morgen holten uns mit ihren Schweinbäuchen und den undefinierbaren Fleischtoppings jetzt auch nicht so richtig ab.
Abends dann das gleiche Spiel: Wo essen wir heute? Am Ende waren wir dann jeden Abend bei einem superleckeren Inder, den wir entdeckt hatten. Da waren dann auch 4x mal essen. Das Indische Viertel hatte zum Glück geöffnet und war daher zumindest abends immer unser Anlaufpunkt.
Den unglaublichen Charme der Stadt mit all den netten Cafés und Restaurants, den immer alle beschreiben, konnten wir so leider nicht entdecken.
Als wir eine Woche später abreisten, begannen gerade wieder alle Geschäfte zu öffnen und es wurden auch Vorbereitungen für Veranstaltungen auf der Straße getroffen. Wir waren halt zur falschen Zeit da und haben das vorher nicht gewusst. Oder besser gesagt, wir wären nie auf die Idee gekommen, dass alles zu haben könnte.
Was wir sonst noch so in Georgtown gemacht haben
Die Altstadt von George Town, die Viertel China Town und Little India sind bekannt für ihre viele Streetart. Wir sind durch die Straßen gelaufen und haben auch ganz viel Streetart entdeckt. Einige sind auch so gestaltet, dass man sich selbst mit im Bild platzieren kann. Es macht Spaß die Stadt auf der Suche nach Street Art zu erkunden.
Neben der Stadt George Town haben wir auch noch die kleine Insel ein wenig erkundet. Mit dem öffentlichen Bus kamen wir gut von einem Ort zum anderen, da die Insel nicht besonders groß ist.
Wir haben einen wunderschönen Tempel besucht, den Kek Lok Si Tempel. Und das war doch noch ein echtes Highlight zum chinesischen Neujahr. Der Kek Lok Si wird nämlich 30 Tage lang nach dem chinesischen Neujahr besonders beleuchtet. Überall hängen Lichter, LEDs und Lampions. Der Tempel ist schon an sich wunderschön und riesengroß, aber mit den vielen Lampions und Lichter war es noch viel schöner. Auch wenn es manchmal schon fast kitschig war, wir fanden es großartig.
Am nächsten Tag sind wir noch zum Penang Nationalpark gefahren und haben dort eine Wanderung durch den Regenwald zu einer Bucht gemacht. Der Weg hatte es mal wieder richtig in sich: viele Stufen, Matsch, dicke Wurzeln und vor allem das schwül heiße Klima haben uns alles abverlangt.
Bei der hohen Luftfeuchtigkeit von fast 90 Prozent und den Temperaturen um die 30 Gard, fällt uns das Wandern hier tatsächlich schwerer als in den Anden auf über 4000 Metern.
Es war trotzdem cool. Wir haben Affen gesehen und waren wieder einen ganzen Tag draußen in der Natur. Da sind wir halt einfach am liebsten.
Unser dritter Ausflug in Penang führte uns auf den Penang Hill. Der Hausberg von Georgetown, von dem aus man einen spektakulären Blick auf Gorge Town hat und man kann mit einer Schmalspurbahn hinauffahren. Oben gibt es dann neben den Aussichtspunkten noch alles für einen spaßigen Familien Ausflug.
Der Penang Hill ist die Sehenswürdigkeit Nummer 1 hier in Penang und es war richtig was los. Das merkten wir auch schnell, denn der Andrang für die Bergbahn war ordentlich. Wir haben vom Ticketkauf bis auf den Berg über 2 Stunden gebraucht.
Oben angekommen haben wir das The Habitat angesteuert. Ein Naturpfad mit Hängebrücke und Skywalk für den man nochmal einzeln Eintritt zahlen muss. Und der ist für malaysische Verhältnisse richtig teuer, dafür ist dort aber auch nicht so viel los. Nach den Massen bei der Bahn, dachte ich schon, ich teile mir gleich die Hängebrücke mit 300 anderen Menschen.
So war es aber nicht und wir hatten viel Ruhe auf den Wegen im Habitat und konnten die Natur hier auch wieder richtig genießen. Mein Highlight war dann noch ein südliche Brillenlangur, der vor uns im Baum saß und genüsslich seine Blätter mampfte.
So nah waren wir dieser Affenart bisher noch nie gekommen und es sind einfach so hübsche kleine Affen. Irgendwann kamen dann andere Besucher und verscheuchten ihn durch ihre viel zu laute und tramplige Art, während sie sich über ihn freuten. Menschen halt … Es ist fast schon Satire manchmal.
George Town hat es uns echt nicht leicht gemacht in der Woche aber abschließend war es eigentlich ein schöner Besuch. Wir haben eine Ahnung davon bekommen, welchen Charme George Town normalerweise hat und haben auch großartige Natur gesehen.
Aber irgendwann heißt es weiterziehen und das war wieder mal so richtig asiatisch … und auch ein bisschen Dummheit meinerseits.
Aber dazu mehr im nächsten Bericht.
Grüße, Katja
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