Die Kaiser der Nguyen Dynastie

Nach gut 3 Stunden mit dem Zug erreichen wir unser nächstes Ziel: Hue. Die alte Kaiserstadt war von 1802 bis 1945 die Hauptstadt Südvietnams und beherbergt den Sitz der Kaiser, genauer gesagt der 13en Kaiser der Nguyen Dynastie.

 

Dafür sind wir auch hier, wir wollen die alte Zitadelle in Hue besuchen. Hier haben 143 Jahre lang die Kaiser geherrscht und gewohnt. Die Kaiserstadt durfte damals auch nur vom König, seiner Familie und hochrangigen Adligen und Militärs besucht werden. Heute ist sie für die Öffentlichkeit geöffnet.

 

Wir haben uns einen Audioguide geschnappt und die alte Kaiserstadt zu Fuß erkundet. Leider ist auch diese nicht von den Zerstörungen im Krieg verschont geblieben. Viele der Gebäude und Paläste wurde in den Kriegen ab 1945 zerstört. Überall in der Anlage wird restauriert und wieder aufgebaut. Aber da das erst seit den 200er wirklich passieren kann, wird es wohl noch eine Weile dauern, bis die Stadt in ihrer alten Pracht erstrahlt.

 

Das, was wir sehen durften, ist aber wirklich beeindruckend. Die Tore, Tempel und Gärten sind wirklich wunderschön und einen Besuch wert.

 

Neben der Kaiserstadt, wo die Kaiser gelebt und geherrscht haben, finden sich rund um Hue auch ihre Grabanlagen. Jeder Nguyen Kaiser, außer der Letzte von Ihnen hat sich ein Grabmal errichten lassen. Alle liegen im Umkreis von etwa 10 Kilometern um Hue herum und meist auf kleinen erhöhten Hügeln. Denn das Grab des Kaisers sollte immer am höchsten Punkt liegen.

 

Sie sind auch alle sehr verschieden. Wir haben drei Stück besucht und waren beeindruckt. Der 4te Kaiser Tu Duc baute sich eine ganze Gartenanlage, wo er sich auch noch zu Lebzeiten aufhielt, bevor er 1867 dann dort begraben wurde.

 

Der 12te Kaiser Khai Dinh dagegen war sehr geprägt von seinen Besuchen in Frankreich. Er baute sich ein kleines Lustschlösschen mit asiatischer und europäischer Architektur. Drinnen strotzt es nur so von Prunk. Da er noch zu Bauzeiten verstarb, hat sein Sohn die Anlage beendet.

 

Das letzte Grab, dass wir besuchten, war das des 2ten Kaiser Minh Mang. Er suchte 12 Jahre lang nach dem richtigen Hügel für sein Grab und als er es endlich fand, starb er nur ein Jahr später. Er war ein bedeutender Kaiser der mehr als 30 Jahre lang herrschte. Seine Grabanlage ist an einer zentralen Achse angelegt und wirklich sehr schön. Hier war es ruhig und nicht so viel los, so dass es sich für uns wirklich am meisten nach einer Grabanlage angefühlt hat.

 

Nach dem Besuch der Gräber sind wir noch zu einer bekannten. Sehenswürdigkeit in Hue gefahren, der Tinh Mu Pagode. Die kleine Pagode steht direkt am Fluss und wir haben aufgehört zu zählen, wie oft uns eine Bootstour während unseres Aufenthaltes in Hue dahin angeboten wurde.

 

Für die meisten Vietnamesen sind wir wohl eher komische Touristen, weil wir immer überall hinlaufen wollen…

 

Die Pagode ist nett aber nichts Besonderes. Witzig war aber, dass auf deren Platz vietnamesische Studenten aus Hue darauf warten, dass sie Touristen ansprechen können, um ihre Englischkenntnisse aufzubessern.

 

So wurden auch wieder mehrfach angesprochen und haben uns mit ihnen unterhalten. Die jungen Leute studieren Tourismus und wollen einmal Tour Guide werden. Dafür üben sie den Umgang mit Touristen und verbessern ihr Englisch, indem sie einfach uns Touris anquatschen. Finden wir ein super Konzept. Ein Beweisvideo und Foto gab es dann auch noch. Wahrscheinlich sind wir demnächst zu Studienzwecken in der Universität Hue auf Video zu sehen.

 

Funfact am Rande: Nguyen ist der häufigste Nachname in Vietnam. Ich muss euch wohl nicht erklären, woher das kommt.

 

Damit endete unsere Zeit in Hue auch schon wieder und wir zogen weiter. Die nächsten Ziele werden wieder etwas mehr Natur und weniger Stadt. Wir freuen uns drauf.

 

Grüße, Katja


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