Einmal in Vietnam, darf natürlich ein Besuch der bekannten Halong Bucht nicht fehlen. Aber wir wollten nicht nur mal kurz vorbeischauen, sondern auch eine Nacht, auf einem Boot in der Halong Bucht verbringen. Das ganze gepaart mit Kajaken und Chillen auf dem Boot.
Unsere Wahl fiel auf einen Tour Anbieter in Cat Ba. Einer kleinen Insel, vor der die Lan Ha Bucht liegt, welche dann an die Halong Bucht anschließt. Im Gegensatz zum Ort Halong, hatten wir immer gelesen, dass hier weniger los wäre und auch weniger Schiffe von hier aus in die Bucht starten.
Es ist wohl längst kein Geheimtipp mehr und der Tourismus ist in Cat Ba auch in vollem Gange, aber es ist bei Weitem nicht so voll wie in der Halong Bucht. An manchen Orten waren wir tatsächlich das einzige Schiffe und dann waren auch mal plötzlich 5 um uns herum aber 700 Schiffe, wie wohl täglich in die Halong Bucht fahren, waren es definitiv nicht.
Wir fuhren von Ninh Binh mit dem Bus und der Fähre nach Cat Ba und übernachteten dort für eine Nacht, bevor am nächsten Morgen 11 Uhr unsere Tour in die Lan Ha und Halong Bucht startete.
Wir waren eine nette Truppe auf dem Boot. Alle aus Europa, was wohl vom Tour Anbieter extra so gemacht wurde, denn das zweite Schiff von ihnen, war voll mit Asiatischen Touristen.
Unsere kleine Truppe bestand aus einem Paar aus England, die gerade ihre Flitterwochen in Vietnam verbrachten, 4 Jungs aus Österreich, die sich alle durchs Studium kannten, einem italienisch /österreichischen Paar, einer kleinen französischen Familie und uns. Später stießen noch zwei weitere junge Paare dazu, die aber eine Nacht länger auf dem Wasser unterwegs waren als wir.
Unser Guide war supernett und hat uns richtig viel über die Bucht und die Leute, die dort leben erzählt. Was man hier nämlich findet, sind schwimmende Dörfer. In der Nähe zu den Städten leben die Menschen hier auf schwimmenden Häusern. Es gibt auch schwimmende Schulen. Sie leben vor allem vom Fischfang und der Austernzucht. Aber das Leben wird zunehmend schwerer, da die Regierung sie eigentlich hier nicht möchte. So wurde gerade erst umgesetzt, dass sie ihre Häuser nicht mehr durch Styropor Blöcke schwimmen lassen dürfen und andere vorgeschriebene Materialien dafür nutzen müssen. 10 Tage vor unserer Tour war quasi Stichtag, und das Styropor musste endgültig weg. Wohin, das hat die Regierung nicht gesagt und jeder der schon einmal in Vietnam war, der weiß das es ein Müll- oder Recycling System wie bei uns einfach nicht gibt. Also schwimmen nun eine Unzahl an Styropor Blöcke in der Halong Bucht. Die Menschen vor Ort fischen es zwar auch heraus, aber es sind einfach zu viele.
Das trübt natürlich das Erlebnis vieler Touristen. Wir haben so oft gehört, wie schrecklich es dort war, weil überall der Müll herumschwamm. Klar ist das nicht schön und es ist traurig, diese wunderbare Landschaft mit so viel Müll zu sehen. Warum das aber so ist und gerade auch so schlimm, dass wussten viele nicht. Es macht uns immer traurig, wenn Besucher nur schimpfen aber nicht nach den Hintergründen fragen.
Wir haben uns unsere Tour davon nicht versauen lassen und fanden die Landschaft einfach nur wunderschön. Die vielen Kalkstein Felsen, die aus dem Wasser ragen sind einfach eine einmalige Naturlandschaft. Mit dem Schiff hindurchzugleiten war magisch.
Wir sind ein paarmal angehalten und haben kleinere Ausflüge gemacht. Zuerst hielten wir an einem kleinen Strand und konnten schwimmen gehen. Während Nico im Wasser war, habe ich mal die Drohne ausgepackt und mir die Landschaft von oben angeschaut. Und was soll ich sagen, es ist so schön. Aber da sprechen wohl die Bilder schon für sich.
Danach sind wir Kajaken gegangen und konnten so Bereiche der bucht sehen, wo unser großes Schiff nicht hinkonnte. Wir durchquerten kleine Höhlen, um vom Felsen umschlossene Lagunen zu erreichen. Hier war das Wasser ganz klar, es war still und die Atmosphäre wunderschön. So wie sich das gehört, war Nico am Rudern und ich habe alles in Bild und Video festgehalten. So eine wirkliche Hilfe beim Rudern bin ich auch nicht und alleine kann ich das auch nicht, da ist der Mann einfach zu schwer hinten drin…
Unseren ersten Tag in der Halong Bucht beendeten wir dann noch mit einem richtig leckeren Abendessen und leuchteten Plankton im Wasser. Dieses Phänomen kann man hier in der Bucht wohl nur im Februar und April / Mai sehen und man muss Glück haben. Und das hatten wir. Sobald Bewegung ins Wasser kam, leuchtete es Blau. Es war so abgefahren. Wir schütteten einfach Wasser vom Boot ins Meer und sahen das leuchtende blaue Plankton. Wir witzelten schon, ob wir wohl am nächsten Tag überhaupt noch Wasserflaschen zum Trinken übrighaben werden, weil wir so Spaß hatten es ins Meer zu kippen…
Für die Nacht parkte das Schiff an einer zugewiesenen Stelle in der Bucht, wo wohl alle hinkommen müssen, die über Nacht in der Bucht verweilen. Das war ganz okay, es schaukelte zwar ein wenig aber wir schliefen sehr gut. Allerdings habe ich mir den Wecker auf 5 Uhr gestellt, um den Sonnenaufgang zu schauen. Ich habe ihn zwar nicht ganz geschafft aber konnte trotzdem noch eine magische Lichtstimmung mit der Drohne einfangen. Die flog ich nämlich nur wenn wir mit dem Boot ankerten, also bin ich lieber früh aufgestanden, damit wir das sicher noch tuen.
Nach einem leckeren Frühstück fuhren wir dann wieder eine Zeitlang durch die wunderbare Landschaft zu unserem Stopp für einen Kajak Ausflug. Und wieder fuhren wir durch kleine Höhlen in wunderschöne Lagunen. Dort war allerdings etwas mehr los, da 3 oder 4 Boote wohl den gleichen Zeitablauf hatten und auch gerade mit den Kajaks unterwegs waren.
Aber es war trotzdem wieder richtig schön und die Sonne zeigte sich auch endlich mal. Perfekt für unseren letzten Stopp an einem kleinen Strand. Hier konnten wir nochmal baden gehen und wir stellten fest, dass das wohl das letzte Mal für uns im Meer sein würde. Zumindest auf dieser Weltreise. Also nochmal rein ins doch recht kalte Wasser und nochmal den Moment aufsaugen.
Danach ging es für uns zurück zum Anleger in Cat Ba. Die Tour war richtig schön. Allein die Aussichten, während wir mit dem Boot durch die Buchten fuhren, waren magisch und die Kajakfahrten dann auch nochmal echte Highlights, da man einfach noch mal eine ganz andere Perspektive einnimmt und aktiv ist. Wir sind happy die Tour gemacht zu haben.
Wir hatten vorher darüber gesprochen, ob wir eine Bootstour machen oder nicht. Es kostet halt auch ein bisschen mehr als nur ein Tages Ausflug. Aber Nico erinnerte mich daran, dass wann immer wir über Vietnam geredet hatten ich immer über eine Bootstour durch die Halong Bucht gesprochen hatte. Und nun waren wir hier und haben mir diesen Wunsch endlich erfüllt.
Und es war so wunderschön…
Grüße, Katja
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