Unser letzter Stopp auf Weltreise

Tokyo – die größte Metropole der Welt… zumindest, wenn man die ganzen Städte in China, die keiner kennt außen vor lässt, die teilweise inzwischen noch größer sind, aber anderes Thema…

 

Unser letzter Stopp auf dieser Weltreise.

 

Fühlte sich seltsam an. Zu wissen, dass wir gerade die letzte Unterkunft bezogen, das letzte Mal aus dem Koffer leben und diesen nur noch einmal packen müssten.

 

Ein wenig Schwermut ist da schon dabei.

 

13 Monate sind eine lange Zeit und der Geschmack der Freiheit fühlt sich verdammt gut.

 

Aber zu Tokyo.

 

Tokyo ist groß, bunt, voller Menschen und für uns fühlte es sich ein wenig dreckiger als Osaka oder Kyoto. Die anderen beiden Städte hatten aber auch die Latte richtig hochgelegt. Es war aber großartig die Stadt zu erkunden, zwei Museen zu besuchen, auf die wir uns unheimlich freuten und sogar einen Ausflug zum Mount Fuji, dem Wahrzeichen von Japan zu machen.

 

Wir kamen am späten Nachmittag in Tokyo an. Bis wir uns im Berufsverkehr bis zur Unterkunft durchgeschlagen hatten, hat doch ein wenig gedauert und außer einem Besuch beim 7 Eleven, wo es Abendessen gab, haben wir nix mehr gemacht.

 

Das Touri-Programm sollte am nächsten Tag starten und wie nicht anders gewohnt, waren es mal wieder 3 Tage, die wir Zeit hatten, um so viel wie möglich von Tokyo zu sehen.

 

Aber zuerst begrüßte uns Tokyo mit einem Erlebnis, was wir nicht unbedingt noch einmal brauchen. 

 

4 Uhr nachts wachte ich auf, weil mein Handy Alarm gab… kein Wecker, sondern einen richtigen Alarm. Ein offizieller Alarm, wo dir eine freundliche Dame „Earthquake Alarm“ entgegenschreit und auf dem Display steht, das ein schweres Erdbeben für Tokyo erwartet wird. 

 

Bis ich es gelesen, verarbeitet und Nico geweckt hatte vergingen nur Sekunden und schon fing die Welt um uns herum an, sich zu bewegen.

 

Nicht unser erstes Erdbeben, aber das erste mit einem Alarm und da hab ich mich schon gefragt, verdammt, kommt da jetzt wirklich ein richtig schlimmes? Was passiert jetzt?

 

Und Nico, der dachte das gleiche, wie bei den anderen Erdbeben auch: Wo sind eigentlich meine Schuhe und müssen wir jetzt raus? Oder der Türrahmen? Was macht man denn jetzt?

 

Und bis wir beide das zu Ende gedacht haben, hörte es auch schon wieder auf… ist meist so. Bis der Kopf es verarbeitet und vielleicht eine Entscheidung fällt, was zu tun ist, ist es auch schon wieder rum. Zumindest bei uns, da wir ja doch recht selten mit Erdbeben zu tuen haben.

 

Ein Blick auf die Erdbeben App zeigt uns ein Beben der Stufe 5,3 in geringer Tiefe in der Nähe von Tokyo. Das ist schon ordentlich. Dann sahen wir auch, wie so oft, dass es vorher am Tag schon 3 Erdbeben in Tokyo gab. Alle aber um die Stärke 3 und wir wissen aus unserer Erfahrung, vor allem in Südamerika, das man diese eigentlich nicht oder manchmal nur sehr gering wahrnimmt. 

 

Wir haben inzwischen auch gelernt, dass man in Japan eher im Gebäude bleibt und sich unter dem Tisch oder im Türrahmen versteckt. Die Gebäude sind solide gebaut und halten einiges aus.

 

In Südamerika dagegen wird empfohlen, das Gebäude eher zu verlassen, da die Bausubstanz dort nicht immer so die Beste ist.

 

Nach dem kurzen Schreck haben wir dann nochmal ein wenig geschlafen und sind dann trotzdem relativ früh aufgestanden, denn es stand ein sehr besonderer Ausflug an. 

 

Wir fuhren mit dem Zug nach Mitaka. Dort befindet sich das Ghibli Museum und wer uns kennt, der weiß, da mussten wir natürlich hin. Als Ausländer ist es teilweise echt nicht einfach Tickets zu bekommen, da diese nicht vor Ort und nur online verkauft werden. Dazu auch nur ein sehr geringes Kontingent und Uhrzeit und Tag gebunden. Das Buchungssystem ist eine Katastrophe und wir haben es für den Mai nur über Umwege geschafft Tickets zu bekommen. Wir haben dafür ordentlich drauf gezahlt aber das war es uns wert.

 

Und dann Punkt 11 Uhr betraten wir das Museum. Es gibt keine Fotos aus dem Inneren, da das verboten ist. Aber so viel sei gesagt, man betritt eine andere Welt. Die Liebe zum Detail ist dort wirklich krass. Man betritt eine Welt, die man aus den Ghibli Filmen kennt und entdeckt einfach so viel. Es geht auch darum, wie die Animationsfilme entstanden sind und es gibt eine Unzahl an Originalzeichnungen und Technik zu sehen.

 

Wow, es war so cool und ein absolutes Highlight für uns. Das einzige, was wir wirklich schade fanden, war das wir zu alt waren um in der Kinderecke auf dem Katzen Bus zu spielen…

 

Danach sind wir nach Shinjuku gefahren. Übrigens die Metro Station mit den meisten Menschen, die hier pro Tag durchkommen. Quasi der verkehrsreichste Bahnhof der Welt. Mehr als 3,6 Millionen Menschen nutzen täglich die Shinjuku Station. Einfach nur so krass.

 

In diesem Banken- und Einkaufsviertel findet man das Tokyo Metropolitan Government Office. Das Besondere an diesem Öffentlichen Gebäude ist nicht nur die krasse Architektur und das es ein eindrucksvolles Hochhaus ist, sondern das Aussichtsdeck im 45ten Stock, wo man kostenlos hinauffahren kann. Alle anderen Aussichtsdecks in Tokyo kosten gut Geld und man braucht ein Eintrittsticket. Aber nicht hier. Hier kann man herkommen, hochfahren und einen 360 Grad Ausblick auf Tokyo genießen. Es war einmalig und absolut spektakulär. Die Stadt erstreckt sich in alle Richtung bis zum Horizont. 

 

Leider fing es dann wieder richtig an zu regnen und die Sicht ging irgendwann gleich null. Aber nicht schlimm, dachten wir, kommen wir halt nochmal wieder.

 

Das Problem mit dem Regen ist ja, das es keinen Spaß macht Parks oder Tempelanlagen ohne Regenschirm zu entdecken. Daher strichen wir all die Punkte schon einmal von der Karte. Aber im Hotel will man ja auch nicht sitzen. Wir sind in Tokyo, da heißt es draußen sein und die Stadt erkunden. Also ab in die Metro und im Regen nach Shibuya weitergefahren.

 

Shibuya kennen vielleicht einige: hier gibt es die berühmte Kreuzung, wo die meisten Menschen auf dieser Welt gleichzeitig die Straße überqueren. Besonders eindrucksvoll in der Rushhour ab 17 Uhr und gut zu sehen aus dem Starbucks, wo man aber sehr lange anstehen muss weil da jeder rein will oder aber von der Metro Station gegenüber. Da konnten wir einfach an der Scheibe stehend hinunter zur Shibuya Kreuzung gucken. 

 

Und ja es ist eindrucksvoll, aber so wirklich vom Hocker gerissen hat es uns jetzt nicht. Es sind halt 6 Fußgängerüberwege und die haben alle gleichzeitig grün…

 

Eben einfach das Konzept, das alle Autos mal kurz anhalten müssen und nicht wie anderen Orts ein Teil immer fährt und nur ein Teil der Fußgänger grün hat. Fanden wir jetzt ehrlich gesagt etwas überbewertet. Aber gut, jetzt waren wir mal da.

 

Der Regen wurde immer mehr und wir immer mehr nass, so dass wir schlussendlich kapitulieren mussten und den Weg ins Hotel antraten.

 

Das war nur unser erster Tag in Tokyo und es ging unvergesslich weiter.

 

Grüße Katja


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