Aktualisiert März 2025
Doi Inthanon Nationalpark: Schon allein der Name ruft bei vielen Reisenden ein Bild von nebelverhangenen Berggipfeln, unberührtem Regenwald und erfrischender Bergluft hervor. Tatsächlich vereint dieser Nationalpark all das und noch viel mehr: Er ist ein Mosaik aus zerklüfteten Tälern, rauschenden Wasserfällen, abgelegenen Bergdörfern und schier endlosen Wanderpfaden.
Seit seiner Gründung hat er sich zu einem der beliebtesten Ausflugsziele im Norden Thailands entwickelt – und das aus gutem Grund: Doi Inthanon ist mit 2.565 Metern nicht nur der höchste Berg Thailands, sondern bietet rund um seinen Gipfel eine erstaunliche Vielfalt an Ökosystemen, die vom tropischen Tieflandwald bis hin zu fast schon alpinen Vegetationszonen reichen.
In diesem Beitrag soll es vor allem um eine Tagestour ab Chiang Mai gehen, die einem in nur einem Tag die Höhepunkte des Doi Inthanon Nationalparks näherbringt. Von der Fahrt am frühen Morgen, die einen aus dem geschäftigen Stadtleben in eine Welt aus kühlen Bergwinden und mystischen Nebelschwaden entführt, über die Erkundung der berühmten Zwillingspagoden und des panoramareichen Kew Mae Pan Trails bis hin zum tosenden Wachirathan Wasserfall – all das lässt sich in einer gut geplanten Tagestour erleben.
Dieser Artikel soll dir im Folgenden einen umfassenden Überblick geben, was dich bei einer solchen Reise erwartet: die wichtigsten Stationen, die Hintergründe zum Nationalpark und praktische Tipps, um den Ausflug so angenehm und bereichernd wie möglich zu gestalten.
Eine der Zwillingspagoden im Doi Inthanon Nationalpark mit dem Blick auf die Bergwelt im Norden Thailands
1. Doi Inthanon Nationalpark – Das Dach Thailands im Überblick
2. Die Tagestour ab Chiang Mai: Organisation und Eckdaten
Wer Nordthailand bereist, hat oft bereits den üppig grünen Dschungel, die Elefanten-Camps oder die Tempel Chiang Mais als Aushängeschild dieser Region im Kopf. Doch sobald man beginnt, sich mit den Berglandschaften außerhalb der Stadt zu beschäftigen, stößt man unweigerlich auf den Namen „Doi Inthanon“. Ursprünglich trug dieser Berg den Namen „Doi Luang“ (was so viel wie „großer Berg“ bedeutet), wurde später aber zu Ehren des letzten Souveräns des Königreichs Chiang Mai, König Inthawichayanon, umbenannt.
Der Park, der den Berg und seine umliegenden Wälder umfasst, wurde offiziell 1972 gegründet. Er ist knapp 482 Quadratkilometer groß und erstreckt sich über mehrere Höhenlagen, die ein beeindruckendes Spektrum an Vegetationszonen umfassen: In niedrigeren Abschnitten des Parks findet man laubabwerfende und immergrüne Regenwälder, während in höheren Lagen Moose, Flechten und exotische Orchideen gedeihen, die im feuchten Nebelwaldklima bestens zurechtkommen. Dank dieser verschiedenen Zonen gilt Doi Inthanon außerdem als Hotspot für Ornithologen: Über 300 Vogelarten wurden hier registriert. Auch bei den Säugetieren kann man auf Glückstreffer hoffen, wenn auch Elefanten und Tiger hier nur noch vereinzelt und äußerst selten auftauchen. Häufiger begegnen einem Affenarten wie Makaken oder Gibbons.
Der eigentliche Gipfelbereich des Doi Inthanon zieht auf 2.565 Metern vor allem Naturliebhaber und Fotografen. Dort oben herrscht oft ein fast mystisches Klima: Kühle Temperaturen, die unter 10 °C fallen können (insbesondere zwischen Dezember und Februar), und eine hohe Luftfeuchtigkeit, die dafür sorgt, dass Nebelschwaden über die Baumkronen hinwegziehen. Wer hier steht, spürt eine völlig andere Facette Thailands. Kein lautes Stadtgewirr, kein tropisches Schwitzen – stattdessen frischer Wind, hin und wieder Eiskristalle an den Zweigen und eine Landschaft, die man in Südostasien kaum vermuten würde.
Auf dem Gipfel des Doi Inthanon
Willst Du noch mehr über Thailand lesen? Hier sind ein paar Ideen für Dich!
Viele Reisende, die Chiang Mai als Ausgangspunkt haben, möchten den Doi Inthanon nicht auf eigene Faust erkunden – sei es, weil sie kein eigenes Fahrzeug mieten wollen, oder weil sie in einem begrenzten Zeitrahmen möglichst viel sehen möchten. Genau hier kommen die organisierten Tagestouren ins Spiel, bei denen man sich um fast nichts kümmern muss: Fahrer, Guide und Routenplanung sind inklusive.
Die Route der Tour folgt in den Grundzügen meist demselben Muster: Zuerst fährt man zum Gipfel des Doi Inthanon, anschließend zu den Pagoden, dann erfolgt die Wanderung auf dem Kew Mae Pan Trail (wichtig: du musst die Tourvariante mit Wanderung gebucht haben, es gibt auch welche ohne), gefolgt von einer Mittagspause in einem lokalen Restaurant. Am Nachmittag stehen oft der Besuch einer Kaffeerösterei in einem Bergdorf und schließlich der Wachirathan Wasserfall auf dem Programm, bevor man nach Chiang Mai zurückkehrt. Natürlich kann es witterungs- oder saisonbedingt leichte Abweichungen geben, manchmal wird auch die Reihenfolge der Stops getauscht.
Wer denkt bei Thailand an diesen Ausblick - aber ja Thailand kann auch Berge
Anzeige*
Im Folgenden möchten wir die wichtigsten Stationen der Tagestour erläutern, um ein genaueres Bild davon zu vermitteln, was dich an diesem Tag erwartet. Jede Station hat ihren eigenen Zauber und trägt zum Gesamterlebnis bei.
Die Fahrt ab Chiang Mai dauert – ohne längere Pausen – rund 1,5 bis 2 Stunden. Schon während dieser Zeit wird es landschaftlich allmählich immer hügeliger und grüner. Zu Beginn passiert man noch Vororte der Großstadt, dann weichen die Häuser lichteren Bebauungen, es folgen Obstplantagen, kleine Dörfer und schließlich der dichte Wald des Nationalparks. Man merkt oft schon am kühlen Luftzug, wann man die höheren Lagen erreicht hat.
Der Viewpoint am Doi Inthanon selbst befindet sich unweit eines Radarturms der thailändischen Luftwaffe. Ein kleines, hölzernes Schild weist darauf hin, dass man nun auf 2.565 Metern über dem Meeresspiegel steht. Je nach Jahreszeit kann es sein, dass man dort oben von dichten Wolken empfangen wird, die die Sicht auf umliegende Bergketten einschränken. Doch selbst in diesem Fall lohnt sich der Besuch: Die Szenerie aus bemoosten Zweigen, Flechten und Farnen, die sich in der feuchten Nebelluft wiegen, verleiht der Umgebung etwas Magisches.
Durch die starke Höhenlage sinken die Temperaturen in der Nacht oft in den einstelligen Bereich. Tagsüber kann es in den sonnigeren Monaten (Februar bis April) zwar in Chiang Mai deutlich über 30 °C heiß sein, doch oben auf dem Gipfel sind es dann vielleicht nur 15–20 °C. Von November bis Februar kann es sogar gelegentlich zu Bodenfrost kommen – ein kurioses Phänomen, das viele Thais als touristische Attraktion empfinden, weil sie damit sonst in ihrem Land nie in Berührung kommen.
Nur ein kurzes Stück bergab, auf etwa 2.100 Metern Höhe, findet man die Zwillingspagoden (auf Thailändisch: „Phra Mahathat Naphamethanidon“ und „Phra Mahathat Nophamethanidon“). Diese Chedis wurden zu Ehren des hoch verehrten thailändischen Königspaares errichtet – je eine für König Bhumibol (Rama IX.) und seine Frau Königin Sirikit, anlässlich ihrer jeweiligen Geburtstage.
Die Pagoden sind dabei nicht nur schlichte Tempelbauten: Sie ragen mit ihren unterschiedlich gefärbten Fliesen majestätisch in den Himmel. Die König-Pagode zeigt eher einen warmen, bronzefarbenen Ton, während die Königin-Pagode ins Fliederfarbene tendiert. Umgeben werden beide Bauwerke von liebevoll angelegten Gärten voller leuchtender Blumen, sorgfältig drapierter Sträucher und verspielter Springbrunnen. Die Kombination aus den farbenfrohen, geometrisch arrangierten Beeten und dem oft wolkenverhangenen Bergpanorama verleiht diesem Ort eine fast surreale Schönheit.
Innerhalb der Pagoden finden sich Buddha-Statuen und Wandreliefs, die Episoden aus dem Leben des historischen Buddha oder spirituelle Motive darstellen. Hier kann man in aller Ruhe umherwandeln, auf einer Bank verweilen oder einfach die Aussicht genießen.
-> Meist plant man hier eine gute Stunde Zeit ein.
Blick auf die Zwillingspagoden vom Kew Mae Pan Trail
Der Kew Mae Pan Nature Trail gilt als einer der schönsten Wanderrouten im Nationalpark, sofern man ihn zur richtigen Jahreszeit begeht. Der Weg ist ungefähr 3 Kilometer lang und ein wenig anspruchsvoll, da es einige steile Treppen und schmale Stege hinauf und später wieder hinunter gibt. Das Besondere hier ist die Mischung aus Nebelwald – mit bemoosten Ästen, Farnen und flechtenüberwachsenen Baumstämmen – und völlig offenen Abschnitten auf einem Bergrücken, von dem man ein grandioses Bergpanorama hat. Wenn die Wolken tief in die Täler sinken, kann man auf den Aussichtspunkten buchstäblich über einem „Wolkenmeer“ stehen.
Die Vegetation hier oben ist durch das feuchte, kühle Klima geprägt. Rhododendronbüsche blühen in einigen Monaten in leuchtendem Rot oder zartem Rosa, was einem fast alpinen Eindruck verleiht. Manche Pflanzen sind endemisch, kommen also nur in dieser Höhenlage im Norden Thailands vor.
Der Pfad ist – wenn er offiziell geöffnet ist – normalerweise nur mit einem lokalen Guide oder Ranger zugänglich, um den empfindlichen Bewuchs und den Lebensraum zu schützen. Im Rahmen einer organisierten Tagestour kümmert sich jedoch die Agentur um diese Formalitäten, sodass du dich als Teilnehmer einfach auf das Naturerlebnis konzentrieren kannst.
Anzeige*
Die besten Unterkünfte in Thailand
Thai Thai Sukhotai Resort in Old Sukkhotai
The Orchid House 153 in Bangkok
Greanleaf Gusthouse im Khao Yai Nationalpark
Khao Sok River & Jungle Resort in Khao Sok
Anchan Hotel & Spa in Hua Hin
Nach den eindrücklichen Wandererlebnissen folgt eine wohlverdiente Stärkung. Viele Tagestouren legen einen Stopp in einem Bergdorf ein, dessen Bewohner den traditionellen Lebensstil verschiedener Bergvölker pflegen, etwa der Karen, Hmong oder Lisu. Hier kannst du authentische nordthailändische oder tribal-inspirierte Küche probieren. Typische Gerichte sind Curry-Reis mit frischem Gemüse, Huhn mit Basilikum, Eierspeisen und reichlich Chili, der dem Essen eine charakteristische Schärfe verleiht.
Eine weitere Besonderheit ist der Kaffeeanbau, der in den Bergregionen Nordthailands mittlerweile weit verbreitet ist. Einst war diese Region teils für den Opiumanbau bekannt, doch durch verschiedene Projekte und Fördermaßnahmen wurde den Bergbauern geholfen, auf Kaffee und andere legale Feldfrüchte umzusteigen. Die Kaffeebohnen aus Doi Inthanon bzw. aus Bergdörfern der Umgebung gelten heute als besonders aromatisch, mit einer milden Säure und oft nussigen Noten. Manche Touren beinhalten eine kurze Demonstration, wie die Bohnen geröstet und anschließend zu einem intensiven Kaffee gebrüht werden. Wer mag, kann sich hier auch mit einem kleinen Beutel der lokalen Röstung eindecken.
Mittagessen und Vorführung in einem Dorf wo Kaffee angebaut wird
Frisch gestärkt geht es am Nachmittag weiter zum Wachirathan Wasserfall. Dieser zählt zu den schönsten Wasserfällen im Doi Inthanon Nationalpark und beeindruckt durch seine hohe, in mehreren Stufen herabstürzende Wassermenge. Gerade in der Regenzeit (etwa Juni bis Oktober) schwillt der Wasserfall an und setzt eine beträchtliche Nebelwand frei, die den umliegenden Fels benetzt. Besucher können auf einem kurz angelegten Pfad oder einer Aussichtsplattform nah an die Gischt herantreten. Bei Sonnenschein entstehen oft Regenbögen im Sprühnebel, was den Wasserfall zu einer der am häufigsten fotografierten Naturschönheiten in Nordthailand macht.
Einige Touranbieter gewähren hier gut 30 Minuten bis eine Stunde Zeit – genug, um die tosenden Wassermassen zu bestaunen, Fotos zu schießen oder einfach das Tosen auf sich wirken zu lassen.
Watchirathan Wasserfall
Meist ist es mittlerweile später Nachmittag, und die Tour setzt sich wieder in Bewegung gen Chiang Mai. Während der Fahrt kann man die neu gewonnenen Eindrücke Revue passieren lassen oder auf dem Handy die unzähligen Fotos durchscrollen. Üblicherweise trifft man gegen 18:00–19:00 Uhr wieder im Stadtzentrum ein. Manche Gruppen halten auf dem Rückweg kurz an einem Straßenmarkt, um frisch gepressten Saft, Obst oder andere Snacks zu holen, bevor sie in Chiang Mai ankommen.
Für viele Besucher ist es ein besonderer Moment, nach diesem Tag wieder in die pulsierende Stadt einzutauchen: Morgens stand man noch in tropischem Nebelwald, atmete frische Bergluft, lief über hölzerne Stege und bestaunte Thailands höchste Pagoden – nun ist man zurück in den Gassen einer lebendigen Metropole, umgeben vom Duft der Garküchen und dem Abendgewirr der lokalen Nachtmärkte.
Die Ausblicke auf dem Wandertrail sind unvergesslich
Anzeige*
Der Doi Inthanon Nationalpark ist zweifellos mehr als nur „ein weiterer Ausflug“; er entführt dich in eine Naturlandschaft, die man in Thailand nicht unbedingt erwarten würde. Der Kontrast zwischen dem bunten Treiben in Chiang Mai und der stillen, wolkenverhangenen Bergwelt könnte kaum größer sein. Die Tagestour erlaubt dir, in kurzer Zeit die vielfältigen Aspekte dieser Region kennenzulernen ohne selbst fahren zu müssen. Für uns ist das perfekt, da wir keine Rollerfahrer sind und so trotzdem überall hinkommen.
Die Tagestour an sich ist nicht anstrengend oder kompliziert: Man wird bequem im Minivan befördert, das Mittagessen wird organisiert, und sogar die Eintrittsgelder übernimmt der Veranstalter. Für all jene, die sich eine eigenständige Anreise mit dem Mietroller oder -wagen nicht zutrauen (insbesondere wegen der gewundenen Bergstraßen), ist das die perfekte Lösung. Darüber hinaus ist es einfach auch schön, unterwegs zusätzliche Erklärungen und Anekdoten von einem Guide zu hören – sei es über die Heilpflanzen, die Geschichte des Königshauses oder über die Bergvölker, die seit Generationen im Doi Inthanon Nationalpark leben.
Wer mehr Zeit hat und ein echter Outdoor-Fan ist, kann sich überlegen, ob eine Mehrtageswanderung oder ein Camping-Ausflug infrage kommen. Dafür braucht es allerdings etwas mehr Vorbereitung, und man sollte sich um Genehmigungen und Guides kümmern. Für die meisten Chiang-Mai-Urlauber, die vielleicht drei bis fünf Tage in der Stadt bleiben, reicht aber eine Tagestour, um einen vielseitigen Eindruck von diesem Naturwunder zu bekommen.
Ein Besuch im Doi Inthanon Nationalpark ist für Uns eines der absoluten Highlights jeder Nordthailand-Reise. Gerade wenn man bereits mehrere Tempel und Nachtmärkte in Chiang Mai gesehen hat, bietet dieser Tagesausflug eine willkommene Abwechslung: frische Bergluft, überraschende Kühle und richtig tolle Fotomotive.
* Links, die mit einem Sternchen versehen sind, sind sogenannte Affiliate Links und führen zu einem Angebot Dritter unter Nutzung von Partnerlinks auf Provisionsbasis. Wir bekommen eine kleine Provision aber wichtig! für dich ändert sich dadurch nichts am Preis. Wir danken Dir für Deine Unterstützung.
Unsere Reiseführer: