Aktualisiert November 2024
Nur eine kurze Zugfahrt von Osaka entfernt, bietet Nara eine faszinierende Mischung aus reicher Geschichte, beeindruckender Kultur und einer einzigartigen Begegnung mit der Natur.
Bekannt ist Nar vor allem für seine frei herumlaufenden Hirsche im Nara-Park, aber es bietet auch noch beeindruckende Tempel, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
In diesem Artikel erfährst Du alles über die Highlights von Nara, warum es sich sowohl als Reiseziel auf einer Rundreise als auch für einen Tagesausflug von Osaka aus lohnt, sowie praktische Tipps zu Übernachtungsmöglichkeiten und der besten Reisezeit.
Nara ist bekannt für die vielen Hirsche im Nara - Park
2. Lage und Anreise nach Nara in Japan
4. Die beeindruckenden Tempel im Nara-Park
5. Weitere Sehenswürdigkeiten in Nara
Historischer Überblick – Die Ehemalige Hauptstadt Japans während der Nara-Zeit (710–784 n. Chr.)
Nara, gelegen in der Kansai-Region Japans, war von 710 bis 784 n. Chr. die erste permanente Hauptstadt des Landes. Diese Periode wird als Nara-Zeit bezeichnet und markiert einen wichtigen Abschnitt in der japanischen Geschichte. Während dieser Zeit wurde die Grundlage für die politische und kulturelle Entwicklung Japans gelegt. Nara diente nicht nur als Regierungssitz, sondern war auch ein bedeutendes Zentrum für Religion, Kunst und Literatur.
Bedeutung als kulturelles und religiöses Zentrum
Die Nara-Zeit war geprägt von der Einführung des Buddhismus und der Weiterentwicklung des Shintoismus. Zahlreiche Tempel und Schreine wurden errichtet, die bis heute erhalten geblieben sind und als Zeugnisse dieser reichen Vergangenheit dienen. Nara spielte eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung buddhistischer Lehren und Künste in Japan. Viele der in dieser Ära entstandenen Schriften, Kunstwerke und architektonischen Meisterleistungen sind von unschätzbarem Wert und tragen zum kulturellen Erbe des Landes bei.
Das Tor zum Tōdai-ji-Tempel im Nara Park
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Nara befindet sich auf der Insel Honshū, der größten Insel Japans, und ist Teil der Kansai-Region, die auch Städte wie Osaka, Kyoto und Kobe umfasst. Die Stadt ist von malerischen Bergen und Wäldern umgeben, was zu ihrer reizvollen Landschaft beiträgt. Ihre zentrale Lage macht Nara zu einem idealen Ausgangspunkt für Reisen in andere Teile Japans.
Die Anreise nach Nara ist unkompliziert und bequem, insbesondere von Osaka aus:
Der Kintetsu-Bahnhof Nara liegt näher am Nara-Park und den Hauptsehenswürdigkeiten, was ihn für Tagesausflügler besonders praktisch macht.
Schon am Bahnhof wird klar, warum man nach Nara kommt
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Symbolik der Hirsche als heilige Boten der Götter im Shintoismus
Die Hirsche von Nara sind weit mehr als nur eine Touristenattraktion. Im Shintoismus, der traditionellen Religion Japans, gelten Hirsche als heilige Boten der Götter.
Der Legende nach erschien der Gott Takemikazuchi-no-mikoto auf dem Rücken eines weißen Hirsches auf dem Berg Mikasa in Nara. Seitdem werden die Hirsche als göttliche Wesen verehrt und genießen besonderen Schutz.
Über 1.200 frei herumlaufende Sikahirsche
Heute leben über 1.200 Sikahirsche im Nara-Park und den umliegenden Gebieten. Sie bewegen sich frei durch die Stadt, grasen auf den Rasenflächen und interagieren mit den Besuchern. Ihre Präsenz verleiht Nara eine einzigartige Atmosphäre und macht die Stadt zu einem beliebten Reiseziel für Tierliebhaber und Kulturinteressierte gleichermaßen.
Nara ist mehr als nur Hirsche - es ist ein UNESCO-Weltkulturerbe
Nara beherbergt auch eine beeindruckende Anzahl von UNESCO-Weltkulturerbestätten, darunter historische Tempel, Schreine und archäologische Stätten. Diese Orte sind nicht nur architektonisch bedeutsam, sondern bieten auch tiefe Einblicke in die religiöse und kulturelle Geschichte Japans. Zu den bekanntesten zählen der Tōdai-ji-Tempel, der Kōfuku-ji-Tempel und der Kasuga-Taisha-Schrein.
Nur einer der vielen Tempel im Nara - Park
Der Kauf von Hirsch-Keksen ("Shika Senbei") zum Füttern
Du hast die Möglichkeit, spezielle Hirsch-Kekse, bekannt als Shika Senbei, zu kaufen und die Hirsche damit zu füttern. Diese Reiscracker sind an vielen Ständen im Park erhältlich und kosten etwa 150 bis 200 Yen pro Bündel. Das Füttern der Hirsche ist ein besonderes Erlebnis, das Groß und Klein Freude bereitet. Die Cracker werden speziell für die Hirsche produziert, damit sie nicht schädliches fressen. Die Einnahmen aus den Keksen werden zum Schutz der Hirsche verwendet.
Tipps zum sicheren Umgang mit den Tieren
Besonderheiten, wie das Verbeugen der Hirsche
Das Verbeugen der Hirsche ist ein faszinierendes Verhalten, das sich über die Jahre entwickelt hat. Es ist ein Beispiel dafür, wie Tiere und Menschen in Nara in besonderer Weise interagieren und miteinander kommunizieren. Wir hatten aber den Eindruck, das sie es inzwischen so verinnerlicht haben, das sie sich einfach immer verbeugen um Kekse abzustauben.
Was man tun und lassen sollte
Um sowohl Besucher als auch Hirsche zu schützen, gibt es im Park Hinweisschilder mit Verhaltensregeln. Es ist wichtig, diese zu beachten, um Unfälle zu vermeiden. Verletzungen durch Hirsche sind selten, können aber vorkommen, wenn man die Tiere erschreckt oder falsch mit ihnen umgeht.
Die Heimat des Daibutsu, der größten bronzenen Buddha-Statue der Welt
Der Tōdai-ji-Tempel ist ein Wahrzeichen Naras und beherbergt den Daibutsu, eine 15 Meter hohe bronzene Buddha-Statue. Diese Darstellung des Vairocana-Buddhas ist die größte ihrer Art weltweit und wurde im 8. Jahrhundert errichtet.
Die Haupthalle des Tōdai-ji, die Daibutsuden, ist eines der größten Holzgebäude der Welt. Obwohl sie im Laufe der Jahrhunderte mehrfach zerstört und wieder aufgebaut wurde, beeindruckt sie durch ihre monumentale Größe und architektonische Raffinesse. Der Tempel spielte eine entscheidende Rolle bei der Einführung des Buddhismus in Japan und diente als Zentrum buddhistischer Studien.
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Die Fünfstöckige Pagode als Wahrzeichen Naras
Der Kōfuku-ji-Tempel ist ein weiteres bedeutendes religiöses Zentrum in Nara. Die fünfstöckige Pagode, die sich majestätisch über den Tempelkomplex erhebt, ist das zweithöchste Holzpagodenbauwerk in Japan und ein ikonisches Symbol der Stadt.
Ursprünglich im Jahr 669 gegründet, diente der Kōfuku-ji als Familienheiligtum des einflussreichen Fujiwara-Klans. Dieser Klan spielte eine bedeutende Rolle in der japanischen Politik während der Nara- und Heian-Zeit. Der Tempel spiegelt die Macht und den Einfluss der Familie wider und beherbergt zahlreiche Kunstwerke und Schätze.
Berühmt für seine tausenden bronzenen und steinernen Laternen
Der Kasuga-Taisha ist ein bedeutender Shinto-Schrein, der für seine beeindruckende Sammlung von tausenden Laternen bekannt ist. Diese sind entlang der Wege und im Inneren des Schreins platziert und verleihen ihm eine mystische Atmosphäre.
Der Schrein ist dem Schutzgott der Fujiwara-Familie gewidmet und spielt eine zentrale Rolle im Shintoismus. Zweimal im Jahr, während der Setsubun Mantoro im Februar und der Obon Mantoro im August, werden alle Laternen angezündet. Diese Feste sind ein beeindruckendes Erlebnis.
Einer der ältesten buddhistischen Tempel in Japan
Der Yakushi-ji-Tempel wurde im späten 7. Jahrhundert gegründet und ist dem Medizin-Buddha Yakushi Nyorai gewidmet. Er gehört zu den Sieben Großen Tempeln von Nara und ist ein wichtiger Ort für buddhistische Pilger.
Der Tempel zeichnet sich durch seine symmetrische Anlage und die beiden identischen dreistöckigen Pagoden aus. Die Ostpagode ist ein Originalbauwerk aus dem 8. Jahrhundert und ein Meisterwerk japanischer Holzarchitektur.
Der Name Nigatsu-dô, oder Halle des Zweiten Monats, leitet sich von der hier jährlich im zweiten Monat des Mondkalenders abgehaltenen Zeremonie ab. Das Gebäude soll zuerst von dem Mönch Jitchû (ungefähr 760-820) erbaut worden sein. Im Jahre 1667 brach jedoch während einer Zeremonie in der Halle ein Feuer aus und das Gebäude wurde zerstört. Die heutige Halle ist eine Rekonstruktion aus dem Jahre 1669. Von seiner Terasse aus, hast Du einen beeindruckenden Blick über Nara.
Ein Traditioneller japanischer Garten mit Teehäusern
Der Isuien-Garten ist ein harmonisch gestalteter Landschaftsgarten, der die Essenz der japanischen Gartenkunst verkörpert. Er besteht aus zwei Teilen, die aus der Edo- und Meiji-Zeit stammen, und verfügt über malerische Teiche, Steinformationen und üppige Vegetation.
Mit seinen ruhigen Wegen und traditionellen Teehäusern ist der Isuien-Garten ein idealer Ort, um dem Trubel zu entfliehen. Hier kannst Du die Schönheit der Natur genießen und beeindruckende Fotos machen.
Sammlung buddhistischer Kunstwerke und Schätze
Das Nara Nationalmuseum beherbergt eine umfangreiche Sammlung buddhistischer Kunst, darunter Skulpturen, Gemälde und rituelle Gegenstände. Es ist ein Muss für alle, die sich für die religiöse und künstlerische Geschichte Japans interessieren.
Die Ausstellungen bieten tiefe Einblicke in die Entwicklung des Buddhismus in Japan und seine kulturellen Einflüsse. Jährlich im Herbst findet die Shōsōin-Ausstellung statt, bei der seltene Schätze aus der Nara-Zeit präsentiert werden.
Historische Kaufmannshäuser und enge Gassen
Naramachi ist das historische Viertel von Nara, geprägt von traditionellen Machiya-Häusern und engen Gassen. Diese gut erhaltenen Gebäude stammen aus der Edo- und Meiji-Zeit und bieten einen authentischen Blick in das alte Japan.
Beim Schlendern durch Naramachi entdeckst Du zahlreiche kleine Geschäfte, die lokale Handwerkskunst, Süßigkeiten und Antiquitäten anbieten. Gemütliche Cafés laden zum Verweilen ein, und kleine Museen wie das Naramachi Kōshi no Ie ermöglichen Einblicke in das Leben vergangener Zeiten.
Nara ist ein Paradies voller Tempel und eindrucksvoller Wege
Hotel Nikko Nara* - Modernes Hotel direkt am Bahnhof Nara
Das Hotel Nikko Nara liegt strategisch günstig direkt am JR-Bahnhof Nara und bietet modernen Komfort für Reisende. Die zentrale Lage ermöglicht es Dir, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten bequem zu erreichen. Das Hotel verfügt über geräumige Zimmer, mehrere Restaurants und Annehmlichkeiten wie ein Fitnesscenter und Spa-Bereich.
Nara Visitor Center & Inn* - Kombination aus Touristeninformation und traditioneller Unterkunft
Das Nara Visitor Center & Inn bietet eine einzigartige Kombination aus Informationszentrum und traditioneller Unterkunft. Hier erhältst Du nicht nur Tipps für Deinen Aufenthalt, sondern kannst auch in einem der gemütlichen Zimmer übernachten.
Das Personal spricht mehrere Sprachen und organisiert regelmäßig kulturelle Aktivitäten wie Kimono-Anproben, Kalligraphie-Kurse und Teezeremonien. Die Zimmer sind im japanischen Stil eingerichtet und bieten ein authentisches Erlebnis.
Tsukihitei Ryokan* - Luxuriöses traditionelles Gasthaus im Wald des Kasuga-Taisha
Der Tsukihitei Ryokan ist ein exklusives Ryokan (traditionelles Gasthaus), das mitten im Wald des Kasuga-Taisha-Schreins liegt. Hier erlebst Du die japanische Gastfreundschaft in ihrer reinsten Form. Die Zimmer sind mit Tatami-Matten und Futonbetten ausgestattet, und die Umgebung bietet absolute Ruhe und Entspannung.
Nara Park
Frühling (März bis Mai) - Kirschblütenzeit mit malerischen Landschaften
Der Frühling ist eine der schönsten Zeiten, um Nara zu besuchen. Die Kirschblüte (Sakura) taucht die Stadt in ein Meer aus Rosa und Weiß. Beliebte Orte für die Blütenschau sind der Nara-Park, der Ukimido-Pavillon und der Mount Wakakusa.
Mit Temperaturen zwischen 10°C und 20°C bietet der Frühling ideales Wetter für Sightseeing und Outdoor-Aktivitäten.
Herbst (September bis November) - Herbstlaubfärbung bietet beeindruckende Szenerien
Im Herbst verwandelt sich Nara in ein Farbenspiel aus Rot, Orange und Gold. Die Momiji (Ahornbäume) und Ginkgo-Bäume sind besonders beeindruckend. Der Kasuga-Taisha-Schrein und der Isuien-Garten sind hervorragende Orte, um das Herbstlaub zu genießen. Die Temperaturen liegen zwischen 10°C und 25°C, und die klare Luft bietet hervorragende Sichtverhältnisse.
Sommer (Juni bis August) - Warm und feucht, aber weniger überlaufen
Der Sommer kann heiß und feucht sein, mit Temperaturen zwischen 25°C und 35°C. Allerdings ist es auch die Zeit, in der weniger Touristen unterwegs sind, was einen ruhigeren Besuch ermöglicht. Während des Sommers finden in Nara verschiedene traditionelle Feste statt, darunter das Nara Tōkae-Festival, bei dem tausende Kerzen den Nara-Park erleuchten.
Winter (Dezember bis Februar) - Ruhigere Atmosphäre und selten Schnee
Die Winter in Nara sind mild, mit gelegentlichem Schneefall. Die Temperaturen liegen zwischen 0°C und 10°C. Die Sehenswürdigkeiten sind weniger besucht, was eine entspannte Erkundung ermöglicht. Die klare Winterluft bietet hervorragende Sicht auf die umliegenden Berge und Tempel. Es ist eine gute Zeit für Fotografen und diejenigen, die Menschenmassen meiden möchten.
Fortbewegung
Übersichtspläne und Informationszentren
Eintrittspreise und Öffnungszeiten
Verhaltensregeln
Nara ist ein einzigartiges Reiseziel, das Kultur, Geschichte und Natur auf eindrucksvolle Weise vereint. Die heiligen Hirsche, die majestätischen Tempel und die friedliche Atmosphäre machen die Stadt zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ob Du einen Tagesausflug von Osaka planst oder Nara in eine längere Rundreise durch Japan integrierst, die Stadt bietet vielfältige Eindrücke und Aktivitäten für jeden Reisenden.
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