Jeder kennt die Khmer und Angkor Wat. Aber kennst Du die Cham, das Königreich, das zeitgleich im Süden von Vietnam existierte und ebenfalls wunderschöne Tempelstädte erbaute.
My Son, ein beeindruckender Komplex aus atemberaubenden rotgeziegelten Tempeln und Türmen in der Nähe von Hoi An, gewährt Dir einen faszinierenden Einblick in die architektonischen Meisterwerke der Cham-Zivilisation.
Das My Son Sanctuary entstand über neun Jahrhunderte – vom 4. bis zum 13. Jahrhundert. Diese heilige Stätte, eingebettet im Dschungel Vietnams, erzählt eine faszinierende Geschichte. In einer Zeit, in der Steine ohne Mörtel zu beeindruckenden Tempeln zusammengefügt wurden, haben diese Strukturen den Zahn der Zeit überstanden und stehen auch heute noch unverändert da.
Nur einer der vielen Tempel in My son
Die Ursprünge von My Son reichen bis in das 2. oder 3. Jahrhundert zurück, als an der Küste Vietnams die Cham-Kultur entstand. Stark von der indischen Kultur beeinflusst, übernahmen die Cham hinduistische Glaubensvorstellungen, insbesondere die Verehrung des Gottes Shiva.
Im Herzen des Champa-Reiches, in My Son, sind mehr als 70 Tempel erhalten geblieben. Diese bestehen in der Regel aus einem zentralen turmartigen Bauwerk und kleineren umliegenden Gebäuden.
My Son war die politische Hauptstadt, ein kulturelles Zentrum und Grabstätte für die Monarchen der Cham. Für viele Jahrhunderte existierte das Champa-Reich eigenständig.
In den Ruinen von My Son
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Die Khmer in Kambodscha verfolgten eine Expansionspolitik gegenüber dem Osten, also eben auch in das Königreich der Cham. Es führte ständig mit den Vietnamesen im Norden und den Khmer im Westen Krieg. Das Herrschaftsgebiet der Cham wird immer kleiner. Im 17. Jahrhundert wurde es dann jedoch schließlich durch Vietnam annektiert.
Jedoch erlitt My Son im Jahr 1969 während des Vietnamkrieges schwere Zerstörungen, als US-amerikanische Flugzeuge das Gebiet bombardierten. Während dieser Angriffe wurden insgesamt 50 der rund 70 zuvor von Archäologen der École française d’Extrême-Orient in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verzeichneten Tempel schwer beschädigt oder zerstört.
Die Cham bauten die Tempel ohne den Einsatz von Mörtel
Im Jahr 2002 begannen Ausgrabungen, die faszinierende Einblicke in die historischen, kulturellen und religiösen Schätze von My Son ermöglichten. Ein besonders berühmter Turm, der einst stolze 24 Meter hoch war und mit beeindruckenden Bildhauereien von Löwen und Elefanten verziert war, hob sich besonders hervor.
Die Wiederaufbauarbeiten gestalteten sich als außerordentlich schwierig, insbesondere aufgrund der fugenlosen Bauweise der Cham, die bisher nicht reproduzierbar ist.
Der Einsatz von Mörtel führte zu unschönem Moosbewuchs, was die Bemühungen um den Wiederaufbau zusätzlich erschwerte. Dennoch setzen internationale Experten ihre Unterstützung ein, um das einzigartige kulturelle Erbe von My Son zu bewahren und wiederherzustellen.
Eindrücke aus My Son
Der Besuch von My Son bietet Dir eine faszinierende Entdeckungsreise durch die Tempelstadt. Diese sind in ganz unterschiedlichem Zustand, wobei die Restaurierung bei einigen noch im Gange ist.
Die Tempel sind in verschiedene "Gruppen" unterteilt, die mit den Buchstaben A bis L gekennzeichnet sind. Vier der Stätten (A, B-C-D, E-F und G) liegen relativ nah beieinander, während die Ruinen H, K und L etwas weiter entfernt sind.
Die Stätten A, B-C-D, E-F und G sind durch gut markierte Wege miteinander verbunden, was Dir einen einfachen Zugang zu diesen beeindruckenden Stätten ermöglicht. Im Gegensatz dazu führen zu den anderen Stätten keine offiziellen Wege, da diese noch nicht fertig restauriert sind.
Es wird auch dringend davon abgeraten, sich abseits der markierten Wege aufzuhalten, da bis heute unzählige Landminen in den Böden rund um My Son verborgen sein können.
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My Son liegt in der Provinz Quảng Nam, etwa 25 Kilometer westsüdwestlich der ehemaligen Hafenstadt Hội An. Die Stätte befindet sich in einem Becken, umgeben von einem Bergring, der die Wasserscheide für den heiligen Thu-Bon-Fluss bildet.
Die Quelle des Flusses Thu Bon liegt hier, fließt an den Denkmälern vorbei, verlässt das Becken und durchquert das historische Herz des Champa-Königreichs, um schließlich in der Nähe der antiken Hafenstadt Hoi An ins Südchinesische Meer zu münden.
Um nach My Son zu gelangen, kannst du entweder auf eigene Faust mit dem Roller oder einem Mietwagen fahren oder eine Tour ab Hoi An buchen.
Der Eingang zur Anlage von My Son
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Die meisten Unterkünfte bieten Halbtagestouren an, die den Besuch von My Son einschließen. Die Tour beinhaltet den Transport nach My Son, eine Führung mit einem Guide sowie den Rücktransport nach Hoi An, manchmal auch verbunden mit einer Bootstour. Wir haben unsere Tour direkt in unserer Unterkunft in Hoi An gebucht. Die Song Lua Silk River Villa können wir auch absolut empfehlen. Nicht nur ein wunderbares Hotel fussläufig zur Altstadt und trotzdem ruhig gelegen sondern auch mit super lieben Mitarbeitern.
Die Tour kostet etwa 600,000 Dong (etwa 22 Euro pro Person), und der Eintritt zu My Son von 150,000 Dong (etwa 5,50 Euro) kommt noch dazu.
Mit dem Guide verbringst du etwa 2 Stunden in der Anlage und erfährst Wissenswertes über die wichtigsten Bereiche.
Am Ende hast du noch einmal 30 Minuten Zeit, auf eigene Faust zu erkunden. Beachte jedoch, dass bei der Tour nur genug Zeit bleibt, den Hauptbereich von My Son zu sehen. Für die weiter entfernten Tempel benötigst du deutlich mehr Zeit.
Der Park ist täglich von 6:30 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.
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