Der Chobe Nationalpark gehört zu den bekanntesten Schutzgebieten Afrikas und ist einen Besuch definitiv wert. Besonders am Fluss Chobe zeichnet sich der Park durch einen großen Reichtum an verschiedenen wilden Tieren aus. Die Big Five Afrikas kann man hier problemlos komplett antreffen und noch viele andere Arten mehr.
Wir nehmen Dich hier mit in den Park und berichten von unserem Erlebnissen auf den Safaris. Außerdem findest Du einen kurzen Überblick zu allem, was man so wissen muss für einen Abstecher zum Chobe Nationalpark.
Elefantenherde im Chobe Nationalpark
1. Der Chobe Nationalpark in Botswana
2. Die Kavango Zambesi Transfrontier Conservation Area
3. Wo kannst Du im Chobe Nationalpark übernachten?
4. Wie siehst Du am Besten die Tiere im Chobe Nationalpark in Botswana?
5. Kann ich mit dem eigenen Auto in den Chobe Nationalpark fahren?
6. Eine Bootsfahrt auf dem Chobe Fluss in Botswana
7. Der Chobe Game Drive - Eine Pirschfahrt im Chobe Nationalpark
Der 1967 gegründete Chobe Nationalpark war der erste Nationalpark Botswanas. Benannt ist der Nationalpark nach dem Fluss Chobe, der ihn im Norden auch begrenzt. Weiter im Süden grenzt er bis an das Okavango Delta. Das Schutzgebiet für Tiere und Pflanzen umfasst damit insgesamt eine Fläche von 10556km2.
Der Chobe Nationalpark ist seit 1975 ohne menschliche Siedlungen und konnte so einen großen Tierreichtum hervorbringen. Laut offiziellen Aussagen hat er sogar die größte Wildtierpopulation Afrikas.
Bekannt ist er vor allem aber für seine Elefanten- und Kaffernbüffel-Herden. Hier lebt die größte Elefantenpopulation der Welt, die auf 66 000 Tiere geschätzt wird. Aber auch viele andere Tiere tummeln sich an diesem Fleckchen Erde. Neben Löwen und Leoparden gibt es hier Giraffen, Nilpferde, Elefanten, Krokodile, Büffel, Antilopen, Zebras, Kudus, Warzenschweine, Springböcke und noch viele andere mehr.
Die Vegetation am Chobe Fluss ist recht üppig und grün weswegen hier auch viele Tiere zu finden sind. Der größte Teil des Par ist aber durch die eher Buschsavanne geprägt
Unseren persönlichen Reisebericht zu unseren Tagen im Chobe Nationalpark findet Ihr hier:
"Unsere erste Safari in Afrika - Die Viktoriafälle und der Chobe Nationalpark"
Auf Safari im Chobe Nationalpark
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Der Chobe Nationalpark gehört auch zur Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area (KAZA TFCA, KAZA), ein grenzüberschreitendes Wild- und Naturschutzgebiet im südlichen Afrika. Es schliesst mehrere bereits bestehende National Parks in Angola, Namibia, Botswana, Sambia und Simbabwe ein und verbindet die Schutzgebiete miteinander. Was den Tieren somit die ungehinderte Möglichkeit der Wanderung über größtmögliche Flächen geben soll. DerVerbund besteht offiziell seit 2012 und ist mit 520 000 Quadratkilometern das zweitgrößte Naturschutzgebiet der Welt.
Elefanten im Chobe Nationalpark
Es gibt nur eine Lodge direkt am Chobe River und innerhalb des Nationalparks. Die Chobe Game Lodge, die vom einfachen Camping bis zum hochpreisigen Lodge Zimmern alles bietet.
Weitere Lodges findet man in und um Kasane, also direkt am Park und bieten ebenfalls sehr schöne Aussichten auf den Chobe Fluss und seine Tierwelt. Wir waren in der Chobe Safari Lodge. Sie verfügt wie die meisten Lodges hier ebenfalls über einfache Campingplätze bis hin zum hübschen Lodgezimmer, darüberhinaus gibt es Terrassen mit Aussicht auf den Fluss, einen Pool und mehrere Bars und Restaurants.
Der Campingplatz war gross, hatte ein kleine eigene Bar und die Sanitäranlagen waren sauber und in großer Menge vorhanden. Für den Camper ist auch der gut ausgestattete Supermarkt am Eingangstor sehr praktisch.
In den meisten Lodges ist es auch so, dass wer dort campt auch die Annehmlichkeiten der Restaurants und Pools auf dem Gelände mit nutzen kann. Was die günstige Unterkunft im Zelt deutlich aufwerten kann.
An den Lodges kommt man wie fast überall in Botswana nicht wirklich vorbei, da es kaum andere touristische Einrichtungen gibt. Die Preise sind in Kasane aus diesem Grund auch relativ hoch. Für ein Zimmer sollte man mit mindestens 80 Euro die Nacht planen, Camping ist ab auch auf den großen Lodges ab ca. 20 Euro pro Person und Nacht zu bekommen.
Schöne Lodge in Kasane
Du solltest beachten, das Botswana ein Land ist, das im Tourismus auf Klasse statt Masse setzt und somit nicht so viele Lodges verfügbar sind. Manche sind sehr hochpreisig und für den Pauschaltourist keine echte Option. Es ist deshalb sinnvoll sich vorher zu informieren und frühzeitig zu buchen oder reservieren.
Hast Du Lust auf mehr aus Afrika? Dann haben wir hier ein paar Ideen...
Jede Lodge organisiert oder vermittelt Bootstouren auf dem Chobe River und Pirschfahrten mit dem Safari-Jeep im Park. Das sind auch in der Regel die beiden Safaris zwischen denen man wählen kann. Entweder man schippert mit dem Boot über den Chobe River und beobachtet die Tiere an seinen Ufern oder man fährt mit offenen Gelände-Jeeps in den Park und geht auf die Pirsch nach Tieren.
Man kann auch selbst mit dem eigenen Auto im Chobe auf Pirsch gehen. Da der Park aber vor allem aus Sandpisten besteht, ist ein Allrad Fahrzeug unabdingbar, man sollte über Offroad Erfahrung verfügen und gegebenenfalls auch einen Reifen wechseln können. Wobei das Offroad Fahren absolut verboten ist. Wer sich nicht sicher ist, bucht einfach eine geführte Game Drive mit einem erfahrenen Fahrer und Guide.
Die "guten" Tageszeiten zwischen 6-9 Uhr und 15-19 Uhr, zu diesen Zeiten sind die Tiere recht aktiv, sind den Lodges und Veranstaltern vorbehalten. Man kann ohne geführte Tour also nur zwischen 9-14 Uhr in den Park.
Da viele Tiere eher in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind und die Mittagshitze eher meiden, kann es auch sein, dass man zu diesen Zeiten eher Pech mit der Tierbeobachtung haben.
Da der Teil des Chobe Nationalpark, der zugänglich ist, aber über viel Grün, Bäume und Büsche verfügt, kann man auch Glück haben und trifft die Tiere vielleicht am Straßenrand Schatten suchen oder faul in der Hitze rumliegen.
Sandpiste im Chobe Nationalpark
Eine Bootsfahrt auf dem Chobe River solltest Du unbedingt machen. Nicht nur, dass Du vom Boot aus einen wunderbaren Blick auf die Wildtiere hast, du erlebst auch noch einen tollen Sonnenuntergang.
Bootstour auf dem Chobe River
Du schippert über diesen Fluss und schaut den Tieren zu, die sich dazwischen auf den kleinen Inseln tummeln. Da stehen Elefanten, Kaffernbüffel, Antilopen, Krokodile oder Nilpferde und lassen die sich von den Schiffen und den Touristen überhaupt nicht stören.
Elefanten auf den Inseln im Chobe River
Ein Highlight dieser oft 3 stündigen Touren ist der Sonnenuntergang über dem Chobe River. Während man noch auf dem Boot ist taucht die untergehende Sonne die ganze Landschaft in gelb-orange Töne und macht das Ende der Fahrt noch einmal zu etwas ganz besonderen.
Sonnenuntergang auf dem Chobe River
Bevor Du eine Pirsch auf dem Wasser machst, solltest Du Dir aber bewusst sein, dass diese allesamt komplett touristisch sind und Du diese Touren mit einem Haufen anderer Menschen, einem ständig redenden Guide und der Möglichkeit des Getränkekaufs unterwegs gebucht hast. Teilweise sind es viele Boote, die da gleichzeitig in diesem Fluss unterwegs sind und manchmal hat man das Gefühl man steckt im "Stau". Jeder will ja schließlich die Tiere sehen und natürlich auch fotografieren.
Die Touren ähneln sich oft, es gibt aber auch die Möglichkeit Schnellboote oder kleiner Boote zu nutzen, darüberhinaus gibt es auch spezialisierte Touren, die sich zum Beispiel auf Fotografen spezialisiert haben und manchmal sogar das Equipment mit stellen. Diese Touren sind allerdings auch etwas teurer-
Eventuell ist es unterschiedlich, je nach dem zu welcher Jahreszeit Du reist. Wir waren im September da und da war schon gut was los. Wir haben uns davon aber nicht die Laune verderben lassen und haben den Guide und die anderen einfach ausgeblendet und uns ganz auf die Natur vor uns konzentriert. Wir hatten tolle Tierbeobachtungen und können eine Bootstour wirklich jedem empfehlen.
Ey, das ist mein Fluss! / Hippo im Chobe River
Bei der Safari im offenen Geländefahrzeug fährt der Guide mit der Gruppe durch den Chobe Nationalpark. In ein Fahrzeug passen meist etwa 9 Gäste.
Innerhalb des Parks verteilen sich die vielen Fahrzeuge recht gut und man ist oft ganz alleine unterwegs. Jedes Fahrzeug nimmt unterschiedliche Wege durch den Park und auch die Menge der Fahrzeuge, die sich gleichzeitig im Park aufhalten dürfen ist beschränkt.
Wird allerdings irgendwo etwas Interessantes gefunden, geben die Fahrer über Funk den anderen Bescheid und plötzlich bricht ein wahrer Run zum Ort des Geschehens aus.
Dann kann es sein, dass plötzlich 5-6 andere Jeeps plötzlich um einen herum stehen, um auch was vom "Spektakel" sehen zu wollen.
In der Regel werden die Game Drives einmal am Morgen und einmal am Nachmittag angeboten. Die besten Zeiten um Tiere zu beobachten, da es dann nicht zu heiß ist. In der Mittagssonne suchen die meisten Tiere Schutz und verstecken sich im Schatten der Bäume.
Typisches offenes Safari-Fahrzeug
Impala
In aller Frühe ging es los. Das heißt: 6 Uhr Abfahrt an der Lodge.
Es war noch vor dem Sonnenaufgang und daher empfindlich kalt. Vor allem wegen dem Fahrtwind sollte man unbedingt eine dickere Jacke, Mütze, Schal und eventuell sogar ein paar Strumpfhosen drunter haben, um der Kälte zu trotzen.
Im Park angekommen, begann auch schon die Pirsch auf die Bewohner des Chobe Nationalparks.
Direkt zu Beginn liefen uns die ersten Impalas über den Weg und posierten für die Kamera. Auch eine Herde Paviane kreuzte die Straße und wuselte um uns herum durch die Bäume.
Schon nach kurzer Fahrt kamen wir an eine Stelle, wo noch weitere Fahrzeuge standen und wir suchten die Umgebung nach dem ab, was die anderen erspäht hatten. In einiger Entfernung im Baum sahen wir einen kleinen gepunkteten Fleck. Das Zoom-Objektiv und Fernglas offenbarte uns dann unseren ersten Leoparden. Allerdings leider sehr weit weg.
Leopard versteckt im Baum
Später hatte ich dann das Glück ein Rudel Löwen zu erspähen, als wir gerade daran an ihm vorbei fuhren. Per Ruf zum Fahrer wurde der Rückwärtsgang eingelegt und wieder zurück zu den Löwen gefahren. Und dann konnten wir sie in aller Ruhe und ganz für uns genießen. Als die Löwenfamilie dann später gerade vor uns die Straße überquerte, rasten auch all die informierten Fahrzeuge um die Kurve aber da waren sie schon weg. Manchmal muss man eben einfach Glück haben.
Löwenfamilie im Chobe Nationalpark
Bei der morgendlichen Pirschfahrt haben wir viele Antilopen und Paviane gesehen. Auch das Glück die Löwenfamilie und den Leoparden zu sehen war uns beschert aber die erwartete Artenvielfalt oder gar die großen Elefantenherden hielten sich vor uns versteckt. Daher war die Pirschfahrt am Morgen zwar wirklich schön aber wir hatten uns ein wenig mehr davon erwartet. Trotzdem kann ich sie auf jeden Fall empfehlen, da es natürlich immer sehr verschieden ist welche Tiere sich einem zeigen und somit hat ja jede Fahrt auch mit Glück zu tun.
Auch kann man, wenn man nur einen Tag im Chobe ist, diese gut mit der Bootstour am Nachmittag verbinden. So sieht man den Park aus zwei ganz verschieden Blickwinkeln.
Typischer Kudu - Blick
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Da ich keine Lust hatte den Nachmittag in der Lodge zu verbringen, nahm ich allein am Nachmittag noch einmal an einem Game Drive teil. Wir fuhren wie morgens wieder in den Park, nahmen aber dieses Mal eine andere Strecke.
Wir hatten einen super Fahrer/Guide, der sich immer einen Spaß daraus machte weiter zufahren wenn wir schon alle schrien, dass er doch anhalten solle nur um dann an einer noch grandioseren Stelle doch stehen zu bleiben.
An diesem Nachmittag kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn da waren sie endlich: Herden von Elefanten soweit das Auge reicht.
Die Herden füllten den gesamten Horizont und beinhalteten Hunderte von Tieren. Jetzt bekam ich einen Eindruck davon was 66000 Elefanten wirklich bedeutet. Es waren einfach so viele. Wahnsinn.
Löwenrudel im Chobe Nationalpark
Ein Tiererlebnis jagte das Nächste und man war schier überfordert mit der Menge an Eindrücken, die man in so kurzer Zeit bekam. Wir sahen viele Giraffen und auch wie sie in die Krätsche gehen um zu trinken. Giraffen müssen soweit wie möglich die Beine krätschen und so den Abstand zum Wasser verringern. Würden sie ihren Kopf komplett hinunterbeugen, würde das Blut nicht mehr ausreichend "hinauf" gepumpt werden und die Giraffe würde ohnmächtig werden. Faszinierende Tiere und einfach unglaublich wie sie trotz ihrer Größe funktionieren.
Giraffenherde im Chobe Nationalpark
Die Elefanten waren überall. Am Horizont, vor uns oder wir mit dem Fahrzeug mitten drin in der Herde. Es war atemberaubend und auch Respekt einflößend. Während man da im Auto sitzt und die Elefanten so nah an einem vorbei strömen bekommt man schon auch ein wenig Angst. Sie sind halt einfach so wahnsinnig groß. Aber Elefanten sehen nicht gut und erkennen Menschen nicht als einzelne Individuen, wenn diese im Pirschfahrzeug sitzen bleiben. Und diese ganzen herumfahrenden Auto sind sie wohl auch schon gewohnt.
Mittendrin im Getümmel der Riesen
Auch das Glück, schon wieder Löwen zu sehen war mir vergönnt. Auch wenn sie dieses Mal nur wahnsinnig faul im Schatten rumlagen. Und man sieht: auch große Raubkatzen sind auch nicht anders als unsere Stubentiger Zuhause.
Löwen sind halt auch nur faule Katzen
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