Durch die Schluchten des Jangtsekiang
Der Jangtsekiang oder kurz Jangtse ist der längste Fluss Chinas. Er startet seine Reise im Hochland von Tibet, bei Qinghai und fließt dann über 6380 Kilometer, bis er ins Ostchinesische Meer mündet. Im Grunde teilt der Fluss das Land in Nord und Süd. Auf 2800 Kilometer ist er schiffbar und durch seine Tempel am Flussrand und dem Drei Schluchten Staudamm ein attraktives Gewässer für Fluss Kreuzfahrten. Wir haben auch eine gemacht.
Wir schifften kurz vor dem 3 Schluchten Staudamm in Yichang ein und schipperten dann insgesamt 4 Tage bis nach Chongqing.
Unser Kreuzfahrtschiff
2. Die Xiling Schlucht und der Drei Schluchten Staudamm
3. Die Drei Grossen Schluchten: Qutang Xia, Wu Xia, Xiling Xia
4. Die Drei Mini Schluchten oder die Klippen von Longmen Xia
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Yichang ist eine Stadt in der Provinz Hubei, zwischen dem Ober- und Mittellauf des Jangtse. Mit nur 4 Millionen Einwohner, ist es eine sehr kleine chinesische Stadt. Sie dient vor allem als Verkehrsknotenpunkt und ist als Start für die Jangtse Kreuzfahrten. Wir kamen mit dem Zug von Shanghai hier an und wurden eingeschifft, bevor es am nächsten Tag mit der Kreuzfahrt losgehen sollte.
Der Drei Schluchten Staudamm spaltet wohl seit seinem bau die Gemüter. Das riesige Bauprojekt dauerte 15 Jahre und verschlang Unmengen an Gelder. Viel mehr als geplant war. 1,2 Millionen Menschen mussten umgesiedelt werden, um das Bauprojekt zu realisieren. Er ist 1853 Meter lang und etwa 181 Meter hoch. Es gibt eine Besucherplattform, von der aus man das gesamte Bauwerk überblicken kann und die schieren Ausmaße realisieren kann. Das Ziel des Staudammes war zum einen die Stromproduktion, die Verminderung von Überschwemmungen durch das Absenken des Fluss Spiegels und die Schiffbarkeit der Schluchten des Jangtse zu verbessern. Der Staudamm beherbergt eine Schleuse über 5 Ebenen, die Schiffe 113 Meter hoch und herunter bewegt. Dafür benötigt es etwa 3 Stunden Zeit. Eine schnellere Variante wurde in den letzten Jahren errichtet. Es gibt nun einen Fahrstuhl der kleinere Schiffe schneller hoch und runterbringt.
Der Staudamm ist grüne Energie, der viele Menschen mit Strom versorgt und durch die Schiffbarkeit auch den Städten am Flusslauf Verbesserungen brachte. Aber er ist eben auch ein Eingriff in die Natur und das Leben, der damals dort lebenden Menschen. Die Umsiedlungen wurden durchgesetzt und die Landschaft für immer verändert. Auch die Schiffbarkeit und das Wachstum der Stadt am Flusslauf führt zu einer Vermüllung des Flusses, was man auch sehen kann. Er wird wohl immer ein Bauwerk bleiben, das viele befürworten und genauso viele hassen.
Drei Schluchten Staudamm
Willst Du noch mehr von der China sehen? Hier sind ein paar Ideen:
Die drei großen Schluchten durchquert man wohl auf jeder Jangtse-Kreuzfahrt. Die Qutang Schlucht oder auch die Blasebalg Schlucht ist die Erste, die man von Yichang kommend durchquert. Sie ist mit 8 Kilometer die kleinste aber mit ihren bis zu 350 Metern aufragenden Felswänden wohl die Markanteste.
Die Wu Schlucht oder auch Hexenschlucht folgt danach. Sie ist 44 Kilometer lang und wird von zwölft 800 -1200 Metern hohen gipfeln überragt.
Die größte der Drei ist die Xiling Schlucht. Sie ist 76 Kilometer lang und war früher gefürchtet. Hier gibt es gefährliche Untiefen und Stromschnellen zu überwinden. Durch den Drei Schluchten Staudamm hat sich die Schiffbarkeit, aber es war dennoch interessant wie das Schiff von rechts nach links und wieder zurück hin und her fuhr um einer gebaut markierten Rinne zu bleiben, die für die Schiffe ungefährlich ist.
Die Schluchten des Jangtse
Die Drei Kleine Schluchten findet man von Yichang kommend, kurz vor der Kleinstadt Wushan. Hier gibt es meist kurze Ausflüge vom Kreuzfahrtschiff. Man steigt auf kleinere Schiffe um, um in die Kleinen Schluchten, einem Seitenarm zu fahren. Die Kreuzfahrtschiffe passen hier nicht hinein. Der kleine Fluss schlängelt sich tief hinein und um einen herum türmen sich die Felsen auf. Hier gibt es auch noch alte Holzsärge in den Felsen zu sehen, welche Relikte einer Bestattungssitte aus der Ming Dynastie sind.
Tagesausflug zu den Drei kleinen Schluchten
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Fuling wird auch die Geisterstadt genannt. Der Berg Ming Shan am Fluss ist dem Jenseits und seinem Herrscher Tianzi gewidmet. Er ist voller Tempel, Schreine und Wachsfiguren. Je nachdem welche Kreuzfahrt man gebucht hat, macht man hier Halt und kann den Berg in Ruhe erkunden. Wir hielten hier leider nicht.
Das Shibao Zhai ist ein Kloster auf einem kleinen Hügel mitten im Jangtsekiang. Je nachdem wie hoch der Fluss steht, ist die Insel komplett von Wasser umgeben oder eben nicht. Ein Mittelalterlicher Deich schützt hier vor Überflutung. Eine riesige Hängebrücke führt aber hinüber. Man steigt vom Schiff aus und läuft erst einmal durch die kleine Ansiedlung, die komplett für Touristen gemacht ist. Wenn die ersten Kreuzfahrtschiffe halten, werden die Menschen geschäftig und präsentieren überall ihre Waren und Souvenirs. Sobald der letzte Tourist weg ist, packen sie alles wieder zusammen. Der Tourismus ist hier wohl fast die ausschließliche Einnahmequelle der Bewohner. Wenn man die Souvenirstände durchquert hat, geht es über die Hängebrücke hinüber auf die kleine Insel. Es gibt einen kleinen Rundweg, der auch zur Pagode führt. Diese ist eigentlich keine richtige Pagode, sondern das Treppenhaus hinauf zum Kloster. Der Zwölfstöckige Lanruo Dian wurde 1750 erbaut. Er schmiegt sich wunderbar an den kleinen Berg und sieht wirklich hübsch aus. Oben kann man dann noch das Kloster ansehen und die Rundumsicht genießen.
Eindrücke vom Shibao Zhai
Fengdu ist eine Geisterstadt. An dem 288 Meter hohen Tempelberg wollte ein Investor ein Hotel errichten. Es wurde aber aufgegeben und nie fertig gestellt. Heute ist es eine Hotelruine, die aber dank des riesigen Gebäudes in Form eines Gesichts weithin sichtbar ist und die Landschaft wohl noch für viele Jahre prägen wird.
Der verlassene Hotelkomplex von Fengdu
Das Ende der meisten Fluss Kreuzfahrten ist Chongqing. Die Millionenstadt liegt direkt am Fluss und gibt vielfältige Möglichkeiten für die Weiterreise. Ein kurzer Besuch lohnt sich aber auch, da die Stadt ein paar schöne Dinge zu bieten hat. Mehr kannst Du im Artikel über Chongqing nachlesen.
Blick auf Chongqing vom Eling Park aus
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