In keinem anderen Ort in Deutschland gibt es mehr Schlösser pro Einwohner als in Potsdam. Die kleine Stadt in Brandenburg hat insgesamt 16 Stück und unzählige Gärten noch dazu. Seit 1990 gehören die Schlösser und Gärten von Potsdam zum UNESCO Weltkulturerbe. Keines gleicht dem anderen, alle sind für sich absolut einzigartig und daher macht es einfach so viel Spaß alle einmal zu besuchen. Nichts liegt also näher als ein Spaziergang durch die Geschichte der brandenburgischen Hauptstadt Potsdam.
Das Neue Palais in der Abendsonne
1. Das Prunkstück der Schlösser in Potsdam - Der Park Sanssouci
2. Wie komme ich zum Park Sanssouci in Potsdam
3. Ein Spaziergang entlang der Gärten und Schlösser in Potsdam
6. Die Römischen Bäder im Schlosspark Sanssouci
7. Das Orangerieschloss in Potsdam
8. Die Windmühle am Schlosspark Sansoucci
10. Das Chinesische Teehaus im Park Sanssouci
11. Weiter geht es in die Stadt Potsdam
12. Das Brandenburger Tor in Potsdam
13. Das Holländische Viertel in Potsdam
14. Das Marmorpalais in Potsdam
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Das Schloss Sanssouci in Potsdam ist vielleicht das berühmteste unter den deutschen Schlössern. Dabei ist Sanssouci eigentlich nicht nur das prunkvolle Lustschloss. Der Park Sanssouci in Potsdam ist vielmehr ein Ensemble von Schlössern, Gärten und Prunkbauten.
Nirgendwo zeigt sich also das barocke Erbe Preußens glanzvoller und repräsentativer als im Park von Sanssouci. Hier vor den Toren Potsdam hat Friedrich der Große (preußischer König 1772 – 1786) seine Vision einer königlichen Residenz verwirklicht, die sich vor denen in Versailles und Sankt Petersburg nicht verstecken muss. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Sanssouci bis zum Ende der deutschen Monarchie im Jahre 1918 der Sommersitz des deutschen Kaisers blieb.
Ein zentraler Teil der Parkanlage sind die insgesamt 1744 Terrassengärten, die auch dafür angelegt um in Potsdam Pflaumen, Feigen und Wein anzubauen. Es dauerte nicht lange und das berühmte Lustschloss Sanssouci entstand oberhalb dieser Terrassen. In den folgenden Jahren entstanden noch weitere Schlösser, Prunkbauten und Gärten.
Unter den Nachfolgern von Friedrich dem Großen wurde später der aus der Mode gekommene Barockgarten im Stil eines Landschaftsparks umgestaltet. Friedrich Wilhelm IV (preußischer König 1840 – 1861) erweiterte den Park Sanssouci das Schloss Cecilienhof, die Orangerie und die Römischen Bäder.
Der gesamte Park Sanssouci kann heute täglich besichtigt werden. Der Eintritt ist frei und es ist bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.
Das Schloss Sanssouci
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Wir würden Dir empfehlen zum Neuen Palais zu fahren, das ist in der Nähe des Technologie Park und dort den Rundgang zu den Schlössern und Gärten in Potsdam zu beginnen. Es gibt es eine Vielzahl an kostenfreien Parkplätzen direkt am Neuen Palais und es ist hier deutlich weniger Andrang.
So kann man seinen Spaziergang in aller Ruhe starten.
Mit dem Nahverkehr nimmt man am besten die Regional- oder S-Bahn zum Park Sanssouci Bahnhof. Hier hält zum Beispiel der RE 1 und die S7, beide Linien kann man von Berlin aus nehmen.
Vom Bahnhof aus kann im Grunde bis zum Neuen Palais zu Fuß gehen, es sind etwas mehr als 700 Meter, oder man nimmt den Bus zur Universität Potsdam.
Mit dem Auto kommt man über den Berliner Ring am besten über die Bundesstraße 1 oder 2 nach Potsdam. Die schönere Strecke ist die B1, die nicht durch die Stadt führt, sondern über schmale Straßen durch das Havelland. Man erreicht den Schlosspark Sanssouci so auch direkt und muss nicht durch Potsdam hindurch.
Die Schlösser, allen voran der Park Sanssouci mit dem gleichnamigen und wohl berühmtesten Schloss sind in Potsdam alle ausgeschildert und bieten in unmittelbarer Nähe gebührenpflichtige Parkmöglichkeiten.
Wir starten unseren Sparziergang am Neuen Palais in Potsdam. Von der Straße an der Universität Potsdam aus betreten wir so den Park Sanssouci durch das prachtvolle Triumphtor, das beidseits von Kolonadenbögen mit 158 Säulen gerahmt wird.
Das Triumphtor vor dem Neuen Palais
Schon der Blick durch das Triumphtor auf das neue Palais ist gigantisch und ein grandioser Auftakt des Spaziergangs. Wir schauen zuerst auf die Rückseite des Großen Palais.
Es ist das mit Abstand größte Schloss in Potsdam mit 200 Zimmern, vier Festsälen und einem Rokokotheater. Erbaut wurde es ab 1769 von Friedrich dem Großen als letztes Schloss in seiner Regierungszeit geplant und fertiggestellt.
Ursprünglich war es als prunkvolles Gasthaus gedacht und wurde dann aber von Kaiser Wilhelm II. als Sommerresidenz genutzt. Es diente auch für offizielle und repräsentative Anlässe.
Im Schloss kann man auf einem Rundgang eine der kostbarsten Innenausstattungen in Europa anschauen. Am meisten beeindruckt der Grottensaal, der Marmorsaal und der Konzertsaal.
Das Neue Palais liegt am Ende der Hauptallee des Gartens und ist somit durch den gesamten Park Sanssouci sichtbar. Man kann nun eine Runde um das Große Palais spazieren und steht dann vor der Hauptallee des Gartens.
Weiter geht es vom Neuen Palais aus nach rechts zum Schloss Charlottenhof.
Das Neue Palais
Südöstlich vom Neuen Palais befindet sich das Schloss Charlottenhof. Das kleine Schloss wurde im klassizistischen Stil erbaut. Friedrich Wilhelm der IV. lies hier das alte Gutshaus 1826 in ein Schlösschen umgestalten. Hinzu kam auch noch ein Englischer Garten. Es bildet den architektonischen Mittelpunkt der erweiterten Parkanlage, die dem Sanssouci Park aus dem 18. Jahrhundert ab 1826 hinzugefügt wurde.
Gleich neben dem Schloss Charlottenhof liegen die Römischen Bäder.
Das Schloss Charlottenhof
Willst Du noch mehr von Deutschland sehen? Hier sind noch ein paar Ideen:
Die Römischen Bäder sind ein Gebäudeensemble, welches im mediterranen, italienischen Stil erbaut wurde. Die ganze Anlage ähnelt einer italienischen Villa, die der Sehnsucht Friedrich Wilhelm IV. nach Italien Ausdruck verleihen. Die Römischen Bäder können gegen eine Gebühr besichtigt werden.
Von den Römischen Bädern aus spazieren wir weiter, es geht komplett durch den Park Sanssouci auf die andere Seite zur Orangerie.
Das Orangerie Schloss ist mit 300 Metern Länge eines der größten Schlösser im Park Sanssouci und es ist wieder völlig anders als, alle die man bisher hier im Garten gesehen hat. Das Schloss ist im italienischen Stil erbaut, inspiriert von der Villa Medici in Rom und Uffizien in Florenz. Die Flügel des Gebäudes stehen damals wie heute leer und bieten im Winter den subtropischen Kübelpflanzen des Parks ein warmes Quartier. Im Mittelbau befand sich eine Gästewohnung, die der König für seine Schwester Charlotte einrichten ließ.
Die Türme und Turmgalerien bieten wunderbare Ausblicke in den Park Sanssouci und im Sommer, wenn die Palmen draußen vor dem Schloss stehen, fühlt man sich gleich nach Italien versetzt.
Wir verlassen das Orangerie Schloss am westlichen Ausgang und laufen hinüber zum Schloss Sanssouci. Bevor es zum Schloss geht, kann man schon von weitem rechts eine große Mühle sehen. Sie wirkt zwischen all den Schlössern mit ihren besonderen Stilen, fast ein wenig deplatziert, aber trotzdem ist sie wunderschön.
Das Orangerieschloss
Die Windmühle am Schloss Sanssouci gehört heute zu den bekanntesten Windmühlen Deutschlands. Ursprünglich stand an dieser Stelle eine alte Bockwindmühle, die aber 1738 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde und von einer Windmühle im holländischen Stil ersetzt wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde diese zerstört und 1993 wieder errichtet.
Neben einer herrlichen Aussicht kann man hier eine Ausstellung zur Geschichte der Mühle besuchen oder das mit Sanssouci Mehl gebackene Brot im Museumsshop der Mühle erwerben.
Die Windmühle
Das Schloss Sansoucci ist das bekannteste Ausflugsziel in Potsdam. Das Lieblingsschloss von Friedrich II. gilt für viele als das preußische Versailles. Das Schloss wurde 1747 als reines Lustschloss konzipiert. „Sans Souci“ bedeutet übersetzt so viel wie „Ohne Sorge“. Das Schloss ist eine Aneinanderreihung von Zimmern, durch welche man immer komplett hindurchgehen muss, um auf die andere Seite zu kommen. Es gibt keinen Flur, von dem die Zimmer abgehen. Quasi ein Laufsteg aus alten Zeiten. Hier wollte und sollte man gesehen werden.
Das Schloss diente Friedrich II als Sommerresidenz und Zufluchtsort in schwierigen Zeiten. Es gilt als das Hauptwerk deutscher Rokokoarchitektur.
Heute kann man die Original-Raumausstattung mit eigenen Augen sehen. Es hat zwar nur 12 Zimmer, aber diese sind prunkvoll und liebevoll gestaltet.
Neben dem Schloss, auf der obersten Weinberg Terrasse befindet sich noch heute die Gruft mit den sterblichen Überreisten von Friedrich II.
Gegenüber dem Schloss Sanssouci liegt der Ruinenberg. Hier wurden künstliche Ruinenteile einer antiken Staffage gruppiert, die gleichzeitig auch ein Wasserbecken verdecken. Aus diesem Becken sollten die Fontänen im Park gespeist werden. Friedrich II. liebte aufwendige Wasserspiele, aber er hat sie wohl nicht oft zu sehen bekommen, denn erst im 19 Jahrhundert, mit dem Bau des Dampfmaschinenhauses an der Neustädter Havelbucht funktionierten seine Fontänen erst richtig.
Unterhalb der Terrassen befindet sich ein prachtvoller Springbrunnen. Von hier aus kann man durch die Hauptallee bis zum Neuen Palais schauen. Es ist auch der beliebteste Foto Spot, um die berühmte Rückseite des Schloss Sanssouci mit den Terrassen zu fotografieren. Ein sehr bekanntes Fotomotiv und vielleicht das einzige Schloss, dessen Rückseite von jeher mehr Beachtung findet als seine Vorderseite.
Neben dem Schloss Sanssouci ein wenig im Park versteckt befindet sich noch das chinesische Teehaus.
Das Schloss Sanssouci
Das kleine chinesische Haus im Rehgarten des Schlosspark Sanssouci ist ein Beispiel für die Chinoiserie-Mode, die im 18ten Jahrhundert die höfische Kultur in Europa prägte. Um den kleinen Pavillon herum stehen mehrere vergoldete Figuren und im Inneren befindet sich ein großes Deckengemälde, auf dem eine chinesische Gesellschaft abgebildet ist. Die Figuren haben auffallend europäische Gesichtszüge, da man damals eben noch nicht in den Fernen Osten reisen konnte und somit die Künstler aus reiner Vorstellungskraft herausarbeiteten.
Hier endet die Tour durch den Park Sanssouci. Wer möchte, kann nun zum Neuen Palais zurückspazieren und den Ausflug beenden oder aber die Beine haben noch genügend Kraft und Potsdam weiter erkunden. Es gibt nämlich noch so viel mehr zu entdecken.
Das Chinesische Teehaus
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Weiter geht es durch das Potsdamer Brandenburger Tor, über die Hauptstraße zum Holländischen Viertel und dann noch zum Neuen Garten, wo es auch noch ein paar Schlösser zu bestaunen gibt.
Vom Springbrunnen vor dem Schloss Sanssouci aus, führt der Weg weiter zum Marley Garten mit der Friedenskirche. Rechts neben der Friedenskirche befindet sich dann schließlich ein Durchgang zur Stadt Potsdam und man steht nach wenigen Metern vor dem Potsdamer Brandenburger Tor.
Im Sommer und Herbst ist hier auf dem kleinen Platz vor dem Tor meistens ein kleiner Wein Markt aufgebaut und man kann gemütlich ein Glas wein und eine der hier angebotenen Leckereien genießen, bevor der Spaziergang weitergeht.
Blick in Richtung des Neuen Garten mit dem Marmorpalais
Das Brandenburger Tor am Luisenplatz in Potsdam wurde 1770/71 im Auftrag von Friedrich II. erbaut. Es ist eines der drei erhaltenen Stadttore in Potsdam.
Das Tor wurde nach dem Siebenjährigen Krieg von Friedrich des Großen in Auftrag gegeben, um ein Zeichen des Sieges zu setzen. Daher ähnelt die Bauweise auch einem römischen Triumphbogen. Als Vorbild dient der Konstantinsbogen in Rom.
Damals musste man das Brandenburger Tor passieren, wenn man sich auf dem Weg zur Stadt Brandenburg begeben wollte. Seit dem Abbruch der Stadtmauer um 1900 ist das Brandenburger Tor ein freistehendes Bauwerk.
Hinter dem Brandenburger Tor befindet sich die Brandenburger Straße, die mit ihren vielen kleinen Geschäften zu einem kleinen Bummel einlädt. Am Ende der Straße steht man dann vor der Katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul. Linkerhand der Kirche beginnt das Holländische Viertel.
Das Holländische Viertel besteht aus vier Karrees mit etwa 150 Backsteinhäusern im holländischen Stil, unverputzt, mit weißen Fugen, Fensterläden und zum Teil geschwungenen Giebeln. Erbaut wurde das Viertel zwischen 1734 und 1742 für holländische Handwerker, die Friedrich Wilhelm I. nach Potsdam geholt hatte. Das ganze Holländische Viertel wurde ab 1990 saniert und erstrahlt heute in neuem Glanz. Es macht Spaß durch die Straßen zu spazieren und sich an den Häuserfronten und kleinen Läden zu erfreuen.
Hinter dem holländischen Viertel geht es ein wenig nach links und man betritt den Neuen Garten. Der Neue Garten liegt malerisch am Heiligen See und auch hier finden sich wieder ein paar Historische Gebäude.
Der Neue Garten ist inzwischen ebenfalls Teil des UNESCO Welterbes und liegt am heiligen See.
Von 1787 bis 1793 wurde das Marmorpalais als Sommerresidenz für Friedrich Wilhelm II. errichtet und mit schlesischem Marmor verkleidet. Der Architekt diese im frühklassizistischen Stil erbauten Schlosses war Carl Gotthard Langhans, der später auch das Brandenburger Tor in Berlin planen sollte.
Nach dem Tod von Friedrich II. wurde das Marmorpalais als Residenzschloss der Familie Hohenzollern genutzt. Das damalige Interieur ist bis heute erhalten geblieben.
1945 fielen das Marmorpalais und der gesamte Park unter sowjetische Verwaltung und wurde 1961 von der DDR in ein Armee Museum umgebaut. 1972 zog dieses Museum dann aber nach Dresden.
Wenn wir durch den Park weiter nach Norden gehen, treffen wir auf das berühmten Schloss Cecilienhof.
Das Marmorpalais
Das Schloss Cecilienhof hat Weltgeschichte geschrieben. Hier trafen 1945 die alliierten Staatschefs Churchill, Truman und Stalin zur Potsdamer Konferenz zusammen, die als das Ende des Zweiten Weltkrieges gilt.
Das Schloss Cecilienhof selbst stammt aus dem Jahr 1913-1917 und wurde im Stil eines englischen Landhauses erreichet. Kaiser Wilhelm II. lies es damals für seinen Sohn und dessen Gemahlin Cecilie errichten. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie kehrte Prinz Wilhelm 1932 nach Potsdam zurück und durfte hier bis zu seinem Lebensende wohnen. Am Ende des Zweiten Weltkriegs floh der Kronprinz allerdings mit seiner Familie vor der herannahenden roten Armee.
Das Schloss kann heute besichtigt werden. Man kann die Arbeitszimmer und Arbeitsräume der Teilnehmer der Potsdamer Konferenz besichtigen und zudem auch noch eine Ausstellung darüber besuchen.
Schloss Cecilienhof
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Vom Schloss Cecilienhof aus spazieren wir nun durch den Neuen Garten zurück zu Potsdams Innenstadt, dem Schloss Sanssouci und dem Neuen Palais.
Wer die komplette Runde gegangen ist, der hat in etwas eine Strecke von stolzen 18 Kilometer zurückgelegt. Wir empfehlen daher, dass man sich wirklich einen ganzen Tag Zeit nimmt und dann auch genügend Zeit für die Schlösser, Gärten und das eine oder andere Café oder Restaurant in Potsdam hat.
Sonnenuntergang auf der Rückseite des Neuen Palais
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