Die Asbyrgi Schlucht liegt weit im Norden von Island und verzaubert jeden mit seiner wundervollen Natur. Das ist kein Wunder, hat doch der Allvater Odin bei der Schlucht mit Hand angelegt und auch heute sollen hier noch magische Wesen wandeln.
Selbst wenn man sich nicht für die Sagen und Mythen begeistern kann wird man von der Asbyrgi Schlucht dennoch in ihren Bann gezogen werden, denn es ist einer der beeindruckendsten und schönsten Orte auf Island und das ganz ohne Wasserfall. Wer den vermisst muss aber nicht wirklich suchen denn unweit der Asbyrgi Schlucht, gibt es drei der beeindruckendsten Wasserfälle, die Island zu bieten hat.
Im Talkessel der Asbyrgi Schlucht
2. Die Entstehung der Asbyrgi Schlucht
3. Wie kommt man zur Asbyrgi Schlucht
4. Das Besucherzentrum an der Asbyrgi Schlucht
5. Der Campingplatz in der Asbyrgi Schlucht
6. Die Wanderung auf den Eyjan
Die etwas über drei Kilometer lange Asbyrgi Schlucht ist ein bemerkenswerter Ort. Zum einen durch die Schlucht selbst und die Felswände die sich an ihren Seiten aufragen, zum anderen durch den einsamen Eyjan, der als Felsplateau inmitten der Schlucht steht.
Hinzu kommt noch etwas, das auf Island eigentlich so gut wie nicht vorhanden ist, nämlich Wald. Durch die windgeschützte Lage ist hier ein Mischwald entstanden, der besonders durch seine Birken auffällt. Es verwundert also nicht, das die Asbyrgi Schlucht ein beliebter Ausflugsort der Isländer ist und auch die Fantasie der Menschen über die Jahrhunderte immer wieder beflügelte.
Blick in die Asbyrgi Schlucht zum kleinen Wäldchen vom Eyjan aus
Laut der isländischen Mythologie befindet man sich in der Asbyrgi Schlucht in Mitten der Elfenhauptstadt Islands. Das unsichtbare Volk der Elfen lebt hier. Und wie ist es auch anders zu erklären, dass der Birkenhain am Ende der Schlucht Birken mit silbrig-grauer Ringen hat, anstatt der üblichen weiß-schwarzen. Diese botanische Besonderheit unterstreicht nochmals den Eindruck, dass man sich hier in einem Elfen Ort aufhält.
Zumindest berichten hiervon viele Tafeln entlang der zahlreichen Wanderpfade, die man in der Asbyrgi Schlucht findet, so dass man hier gerade als Wanderfreund eine gute Zeit verbringen kann.
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Wenn man den alten Geschichten glauben darf, so ist die Asbyrgi Schlucht durch den Allvater Odin selbst entstanden. So heißt es in „Schauplätze isländischer Volkssagen“ von Jon R. Hjalmarsson:
‚Ein uralter Mythos besagt, dass in grauer Vorzeit Odin, der höchste Gott unter den Asen, einmal zum Vergnügen einen wilden Ritt durch das Himmelsgewölbe unternommen hat. Auf seinem Pferd Sleipnir, das acht Beine hat, ritt Odin in einer sternklaren Nacht zwischen zuckenden Nordlichtern über den Himmel. Der mächtige Gott spornte sein Pferd recht heftig an, mal ging es in höchste Höhen, mal ganz tief hinunter, denn er achtete nicht immer genau auf die Richtung. Da geschah es, dass der Gott einmal zu nahe an der Erde vorbeistürmte, so, dass eines von Sleipnirs acht Beinen an die Erde stieß, und er trat fest zu. Dabei riss das Erdreich auf und es bildete sich eine gewaltige Senke. Dieser Hufabdruck von Sleipnir ist auch heute noch sichtbar und heißt Asbyrgi (Asenschlucht).
Einige halten diese Sage für nicht weniger tauglich, um das Entstehen von Asbyrgi zu erklären. Wie dem auch sei, fest steht, dass niemand, der hierherkommt, unberührt bleibt von der Schönheit und Erhabenheit des Ortes. Es ist sogar nicht unwahrscheinlich, dass es vielen so vorkommen mag, als sei diese gewaltige Felsenburg in all ihrer Schönheit ein Werk der Götter‘
Aus Jon R. Hjalmarsson: Schauplätze isländischer Volkssagen
Blick hinunter in die Asbyrgi Schlucht vom Eyjan aus
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Während die Erzählung von Sleipnirs Huftritt, wohl die romantischere Art ist das unglaubliche Naturschauspiel der Asbyrgi zu erklären, muss sich die eigentliche Entstehung nicht dahinter verstecken. Unsere Erde und ihre Kräfte sind faszinierend und ihre Gewaltigkeit, ist an diesem Ort für uns deutlich sichtbar.
Die Erklärung ist unglaublich und banal zugleich, denn die 3,5 kilometerlange Schlucht ist durch Wasser entstanden. Die Hufeisenförmige Schlucht entstand durch den Fluss Jökulsa a Fjöllum. Der Fluss vereinte damals wohl drei besonders starke Gletscherläufe, welche sich hier in der Schlucht entleerten und schliff die Felsen der Schlucht einfach ab.
Man geht heute davon aus, das vor etwa 10000 Jahren der Fluss Jökulsa a Fjöllum so viel Wasser führte, das er die Hufeisenform in den Felsen fräste. Als die Vulkane Kverkjöll und Bradarbunga ausbrachen kam es zu einer gewaltigen Gletscherschmelze, die eine Unmenge von Wasser freisetzte. Im Laufe der Zeit wurden die Felsen vom Wasser abgetragen und die Schlucht geformt. Der Erste Ausbruch geschah vor fast 4000 Jahren, der zweite vor 3000 und der Dritte vor 2500 Jahren. Vor fast 2000 Jahren verlagerte sich dann der Flusslauf nach Osten und hinterließ die Hufeisenförmige Schlucht Asbyrgi. Das Tal trocknete aus und Bäume begannen hier zu wachsen. In der Mitte der Schlucht steht noch einsam der Fels Eyjan, welcher die Schlucht teilt.
Der Eyjan steht einsam inmitten der Schlucht
Die Jökulsa a Fjöllum wird auch heute noch vom größten Gletscher Islands, dem Vatnajökull gespeist . Wer sich über die Kraft des Flusses einen Eindruck machen möchte, der braucht nur den Dettifoss besuchen, das ist Europas stärkster Wasserfall, pro Sekunde fallen hier über 190 Kubikmeter Wasser etwa 44 Meter tief. Und das ist nur ein kleines Überbleibsel, den damals zur Eiszeit führt der Fluss noch ein Vielfaches des Wassers von heute.
Blick in den Beginn der Schlucht der Jökulsa a Fjöllum und Rechts der Dettifoss
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Von der Ringstraße aus hat man mehrere Möglichkeiten die Schlucht zu erreichen. So kann man von der Ringstraße 1 kommend in Richtung Husavik fahren, hierfür bietet sich die 85 bei Foosholl an oder man nimmt ab dem Myvatn See die 87 und wechselt dann in Husavik auf die 85, bis zum Abzweig auf die 861 die direkt in die Asbyrgi Schlucht führt, das Visitor Centre findet man dann nach wenigen Minuten auf der linken Seite.
Alternativ kann man auch über die 864 oder die F862 kommen. Von der Ringstraße aus folgt man dann östlich oder westlich dem Flusslauf der Jökulsa a Fjöllum um zur Asbyrgi gelangen. Die 862 führt geteert bis zum Wasserfall Dettifoss geht dann aber als F-Straße bis hinauf zur 85 weiter, hierfür ist ein Allradwagen unbedingt nötig. Auf der Ostseite liegt die 864, die als relativ gut fahrbare Gravelroad von der Ringstraße 1 bis hinauf zur 85 verläuft. Man kann sie mit etwas Vorsicht auch ohne 4x4 befahren.
Direkt zu Beginn der Straße 861 erreicht man das Besucherzentrum mit ausreichend Parkplätzen und vielen Informationen zur Schlucht. Hier kann man sich Infos holen und ein paar Souvenirs kaufen. Wenn man dann der 861 weiter folgt, kommt man direkt zum riesigen Campingplatz der mitten in der Schlucht liegt.
Für den täglichen Bedarf gibt es hier nicht viel, aber man findet am Abzweig der 85 eine Tankstelle und ein kleines Geschäft, das das meiste führt was man so unterwegs braucht.
Am Fuße des Eyjan
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Der Campingplatz liegt mitten in der Asbyrgischlucht und schmiegt sich an den freistehenden Felsen Eyjan. Er gehört für uns zu den schönsten Plätzen unserer Reise und daher empfehlen wir Jedem hierherzukommen.
Der Platz ist riesig und man hat eine Auswahl zwischen verschiedenen Bereichen. Direkt an Einfahrt des Campingplatz gibt es ein großes Haus mit den wichtigen Einrichtungen wie Toilette, Duschen, Waschmaschine und Trockenschränken. Weitere Toiletten und Wasserstellen sind auch auf dem restlichen Platz vorhanden.
Wer ein wenig weiter weg vom Haupthaus einen Stellplatz wählt, kann hier fast einsam stehen inmitten dieser beeindruckenden Landschaft.
Der Campingplatz öffnet von 15.Mai bis 15 September eines Jahres und kostet umgerechnet etwa 15 Euro pro Person / Nacht.
Blick vom Eyjan hinunter zum Campingplatz
Mitten in der Schlucht steht einsam der Fels Eyjan. Vom Campingplatz aus, kann man die 65 Meter auf das Plateau beginnen und den beeindruckenden Blick über die Schlucht genießen.
Direkt am Eingang des Campingplatzes, neben dem Sanitärhäuschen beginnt der Weg zum Eyjan. Es geht anfangs direkt am Fuß des Felsen ein Stück den Weg entlang bevor man einen kurzen, steilen Aufstieg zum Felsplateau erreicht. Es geht die 65 Meter nach oben und man steht auf dem Eyjan.
Die Wanderung auf den Eyjan beginnt direkt am Eingang des Camping Platzes
Von hier oben aus, hat man einen 360 Grad Blick auf die umliegende Landschaft und bekommt einen fantastischen Eindruck von der Größe und Form der Asbyrgi Schlucht. Auf dem Felsplateau gibt es einen kleinen Rundwanderweg, der einen bis an Felsnase des Eyjan führt. Der ganze Weg ist mit 4,8 Kilometer nicht lang und eher ein entspannter Spaziergang, den man relativ leicht bewältigen kann. Man sollte nur entsprechend gekleidet sein, denn der Wind kann stark sein und das Gelände ist eher steinig.
Vorn an der Felsnase, blickt man direkt auf den Birkenhain am Ende der Schlucht. Man bekommt hier eine Vorstellung welche Wassermassen nötig gewesen sein müssen, um diese Landschaft zu erschaffen. Einfach unvorstellbar und man fühlt sich ganz klein im Angesicht dieser Naturgewalt.
Wanderung auf dem Eyjan
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