JÓHANNES KJARVAL,1948
Bekannt ist Husavik besonders für die Walbeobachtungen die man im Fjord machen und das ist auch der Grund für die meisten herzukommen.
Husavik war einst der bedeutendste Walfang Hafen im Norden Island. Vor Husavik tummeln sich Buckelwale, Zwergwale, Schweinswale und sogar Blauwale. Nachdem der Walfang immer mehr in die Kritik kam und in den letzten Jahren gänzlich verboten wurde, gab es auch in Husavik einen Wandel. Die Boote, die einst hinausfuhren, um Wale zu fangen, bringen heute Touristen in das Fjord, um Wale zu beobachten. Der Tourismus finanziert die Stadt heute weitgehend, ebenso wie es früher die Walprodukte getan haben. Ergänzend zur Whale Watching Tour kann man in Husavik auch noch das Walmuseum besuchen, das vom Europäischen Walzentrum betrieben wird und einen Besuch absolut wert ist.
Whale Watching in der Skjalfandi Bay
2. Whale Watching in Husavik - Unsere Erfahrung
3. Das Whale Museum in Husavik
4. Das GeoSea Thermalbad in Husavik
5. Der Campingplatz in Husavik
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Husavik liegt ganz im Norden von Island an der Skjalfandibucht und hat etwa 2300 Einwohner, womit es Husavik noch knapp in die Top 20 der größten Orte Islands schafft. Für einen Zwischenstopp auf einer Rundreise durch Island bietet sich Husavik in jedem Fall an. Das kleine Hafenstädtchen bietet neben Hotels und einem Campingplatz, alles was man für die Reise braucht: Tankstelle, Supermarkt, Restaurants und Shoppingmöglichkeiten. Als Transit zur Asbyrgi Schlucht ist Husavik auf jeden Fall ideal oder für einen Ausflug wenn man am Myvatn See ist.
Husavik im Norden Islands
Noch ein bisschen Trivia am Rande.
Im Jahr 2020 wurde der Husavik die Ehre zu teil, mediale Bekanntheit zu erreichen durch Netflix. Der Komödie „The Story of Fire Saga“ bescherte dem Ort sogar einen großen Auftritt bei der Oscarverleihung 2021, denn der Titelsong des Films war als bester Filmsong nominiert und hieß dazu auch noch Husavik. Die Live Perfomance wurde dann auch vom Hafen in Husavik übertragen. Der Film über zwei Träumer aus der Stadt Husavik, die in die Welt ziehen, um sie mit ihrer Musik zu erobern, ist durchaus unterhaltsam und eine Empfehlung, wenn man den Eurovision Song Contest oder Will Ferell mag.
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Ein Buckelwal in der Skjalfandi Bay
Wie bereits geschrieben ist Husavik vor allem bekannt für seine Whale Watching Touren. Man nennt die kleine Stadt auch die Walbeobachtungsmetropole Europas. Ob das stimmt, kann man schwer beantworten. Die Sichtungsrate liegt wohl bei 97 % aber laut unserer Erfahrung, hat das doch oft einfach auch mit Glück zu tun.
Wir haben eine 3-stündige Tour mit dem Anbieter Gentle Giants gemacht und sind mit einem traditionellen Eichenschiff hinaus in die Skjalfandi-Bucht gefahren. Man wird erst einmal mit warmen Overalls und Schwimmweste ausgestattet und dann geht es hinaus in die Bucht. Der Wind weht einem hier schon ziemlich kühl um die Nase und das Schiff gleitet fast lautlos durch das Wasser. Von oben wird nach Walen Ausschau gehalten und eine Mitarbeiterin an Bord, gibt Infos zu den Tieren und dem Ausflug. Mit uns sind noch 2 andere Schiffe in der Bucht gewesen.
Whale Watching in Husavik
Die Skjalfandi Bucht ist die Heimat von 24 Walarten, die sich hier zum Fressen aufhalten. Unser Guide erzählte uns, dass die Bucht sehr leer gefressen ist und wir somit nur wenig Chancen haben einen Wal zu sehen. Tja so ist das nun mal mit dem Glück.
Und dann. Ein Buckelwal. Nur in der Ferne ersichtlich durch seine Flosse, die beim Abtauchen kurz aus dem Wasser ragt. Das Schiff nimmt Fahrt auf und versucht sich dem Tier zu nähern aber der Wal zieht unbeeindruckt seines Weges. Noch zweimal taucht er kurz auf und ist vor allem durch seine Schwanzflosse erkennbar. Und dann, ist er auch schon wieder weg.
Der Kapitän versucht noch weitere Wale zu finden, aber leider haben wir Pech. Er entschließt sich wieder zu wenden und Richtung Husavik zurückzufahren.
Bei mir macht sich schon ein wenig Enttäuschung breit. Waren wir doch extra für die Buckelwale hergekommen. Er war da, aber so kurz, dass ich ihn kaum habe sehen können. Die wunderschöne Landschaft der Bucht und das Gefühl auf dem Meer zu sein, heitert mich wieder etwas auf. Manchmal soll es eben nicht so sein, wie man es sich wünscht.
Ein Buckelwal in der Skjalfandi Bay
Auf der Fahrt zurück nach Husavik taucht dann aber unverhofft noch eine Delfinschule vor uns auf und springt vergnügt aus dem Wasser. Als diese dann auch noch mit dem Boot schwimmen und immer wieder darunter durch Tauchen, ist meine Enttäuschung fast vergessen und ich freue mich über diese unverhoffte Tierbegegnung. Und unsere Erfahrung wird auch später immer wieder sein. Die Delfine retten immer wieder den Tag.
Weißschnauzendelfine in der Skjalfandi Bay
Auf das letzte Stück gab es dann noch heiße Schokolade und Kleinars, das sind superleckere kleine Teilchen, ein isländisches Sidegebäck, das Nico seitdem liebt.
Am Ende legen wir wieder in Husavik an und gehen glücklich von Bord.
Es gibt auch kleine schnellere Zodiacs, mit welchen man bis aufs offene Meer hinausgefahren wird und somit eher die Chance hat Wale zusehen. Die Boote sind deutlich kleiner, schneller und wendiger und können so besser an sie herankommen. Es kostet auch etwas mehr und man sollte seetauglich sein, um dort mitzufahren.
Mit dem Zodiac ist man flotter unterwegs
Wir haben unsere Tour mit Gentle Giants gemacht und waren sehr zufrieden. Treffpunkt der Fahrt war direkt am Hafen. Der Ausflug war top organisiert und die Mitarbeiter an Bord alle sehr nett. Klar ist man bei so einem Ausflug nicht allein und es wird schon recht voll auf dem Schiff. Dann muss man etwas Glück haben, an der Seite des Schiffes zu stehen, wo vielleicht ein Wal auftaucht.
Die Landschaft der Skjalfandi Bay
Willst Du noch mehr von der Island sehen? Hier sind ein paar Ideen:
Das Walmuseum in Husavik wurde 1997 gegründet und hat es sich zum Ziel gemacht, die Öffentlichkeit über Wale zu informieren. Die Ausstellung ist sehr umfangreich und berichtet über die Wale in den isländischen Gewässern, ihre Biologie und die Bedrohung für sie durch uns Menschen. Es geht hier um den isländischen Walfang, um Walbeobachtungen, Walstrandungen und Naturgeschichte. Eine große Ausstellung an Walskeletten, in allen Größen verschiedener Arten rundet das Ganze ab.
Whale Museum in Husavik
Es ist beeindruckend die Knochen der riesigen Meeressäuger zu sehen und über ihre Geschichte zu lesen. Ein Besuch des Museums sollte also unbedingt beim Aufenthalt in Husavik Pflicht sein.
Das Walmuseum leistet darüber hinaus auch noch wichtige Forschungsarbeit. Die Museumsmitarbeiter erhalten in Zusammenarbeit mit der lokalen Walbeobachtungsanbietern North Sailing, die Möglichkeit Daten bei Walbeobachtungen zu sammeln. Es besteht darüber hinaus eine enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschern, welche die Daten für weiterführende Studien nutzen. Das Museum widmet sich vor allem Fotoidentifikationen, aber auch Lebensraum- und Atmungsmusterstudien von Walen.
Das Museum ist von Juni bis August täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
Die Eintrittstickets kosten 2000 ISK pro Erwachsenen. Kinder haben freien Eintritt. Möchte man eine geführte Tour, so kostet das 10000 ISK (5 Tage im Voraus buchen, English oder Isländisch, maximal 15 Personen)
Das Whale Museum in Husavik
Das Geothermalbad GeoSea in Husavik wurde erst 2019 eröffnet und war für uns ein purer Zufallsfund auf dem Weg nach Husavik. Das kleine Geothermalbad sitzt auf den Klippen der Skjalfandi-Bucht und bietet eine spektakuläre Aussicht über das Meer. Während die unterirdische Wärme, das Wasser im Becken gemütlich warm macht, kann man hinauf auf die Bucht und die schneebedeckte Bergkette im Westen blicken. Mit ganz viel Glück, könnte man von hier sogar einen Wal in der Bucht erspähen.
Das GeoSea liegt auf einer Klippe mit Blick in die Skjalfandi Bay
Die Erdwärme wird schon seit Jahrhunderten in Island genutzt und für das Baden und Waschen geschätzt. Bei Bohrungen in Husavik fand man hier heißes Meerwasser aus der Tiefe, welches sich durch den hohen Mineralgehalt nicht fürs Waschen oder zum Häuser zu heizen eignete. Um es trotzdem zu nutzen und seine gesundheitlichen Vorteile zu genießen, wurde hier ein altes Käsefass installiert. Das Wasser im GeoSea stammt aus zwei Bohrungen, eines am Käsefass und ein weiteres am Hafen von Husavik. Der Einsatz von Reinigungsmitteln oder Geräten ist hier nicht notwendig, da das Wasser von selbst zwischen den Bohrlöchern, der Becken und über die Kante hinab ins Meer fließt.
Das GeoSea in Husavik
Das GeoSea öffnet im Winter (1 September bis 31 März) Montag bis Donnerstag von 5 Uhr bis 22 Uhr und Freitag bis Sonntag von 12 Uhr bis 22 Uhr. Im Sommer (1 Juni bis 31 August) kann man täglich von 11 Uhr bis 23 Uhr baden gehen.
Der Eintritt kostet pro Person 4900 ISK und für Kinder (6-16 Jahre) 2200 ISK.
Es gibt Schließfächer, Umkleiden und Duschen, bevor man hinaus zu den Becken geht. Handtücher und Bademäntel können auch angemietet werden. Draußen an den Becken gibt es eine kleine Bar, an der man sich Getränke holen kann.
Impressionen vom GeoSea Thermalbad in Husavik
Der Campingplatz liegt am Rande des Örtchens, gleich neben dem Fußballplatz. Er bietet ausreichend Platz für Camper, Wohnwagen und Wohnmobile aller Größe. Die sanitären Einrichtungen und die Küche sind eher klein und ziemlich in die Jahre gekommen. In der Hauptsaison, wenn viel los ist, ist der Platz schnell voll und die sanitären Einrichtungen reichen nicht aus. Da muss man oft Wartezeit mit einplanen.
Da er aber recht zentral liegt und man somit den Ort zu Fuß erkunden kann, lohnt es sich trotzdem hier Halt zu machen. Die meisten kommen für das Whale Watching und bleiben auch nur eine Nacht auf dem Campingplatz. Dafür ist er okay.
Der Campingplatz ist von Mai bis Anfang September geöffnet.
Er kostet 1750 ISK pro Person / Nacht, 1300 ISK für die Folgenächte.
Kinder / Jugendliche können kostenlos übernachten.
Toiletten und Duschen nutzt man kostenfrei, allerdings kommt die Kapazität hier in der Hauptsaison schnell an ihre Grenzen.
Für Waschmaschine und Trockner zahlt man je 550 ISK.
Der Campingplatz von Husavik
Willst Du noch mehr von der Island sehen? Hier sind ein paar Ideen:
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