Unendliche Schotterstraßen, majestätische Berge, tiefblaue Fjorde und vielleicht der schönste Wasserfall in ganz Island - all das erwartet dich in den Westfjorden.
Dieser oft unterschätzte und wenig besuchte Teil des Landes ist ein Ort, an dem du die Weite und Wildnis noch in ihrer reinsten Form erleben kannst. Ganz im Nordwesten von Island gelegen, offenbaren die Westfjorde eine der landschaftlich beeindruckendsten Gegenden der Insel. Ein Besuch hier sollte definitiv ganz oben auf deiner Liste stehen.
Unterwegs auf den Straßen in den Westfjorden
2. Wie komme ich auf die Westfjorde von Island
3. Die Sehenswürdigkeiten in den Westfjorden von Island
4. Die Campingplätze in den Westfjorden
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Die Westfjorde bilden den ältesten Teil von Island, ihre Entstehung reicht rund 16 Millionen Jahre zurück. Heute zeichnen sie sich vor allem durch ihr komplexes Netz aus Fjorden und Landzungen aus, die sich majestätisch in den Atlantik erstrecken.
Über eine etwa sieben Kilometer lange Landbrücke sind die Westfjorde mit dem Hauptland Islands verbunden. Die Anfahrt von Reykjavik aus erstreckt sich über knapp fünf Stunden und führt über gelegentliche Gravel Roads. Doch sobald du die Westfjorde erreicht hast, erwartet dich eine bezaubernde Naturkulisse.
Die Fläche der Westfjorde erstreckt sich über 22.000 Quadratkilometer und besteht aus einer unberührten Landschaft aus Fjorden, Wasserfällen und majestätischen Bergen. Während du einige kleine Dörfer findest, die sich an die Hänge der Fjorde schmiegen, ticken hier oben die Uhren anders. Die Siedlungen sind verstreut, und in dieser entlegenen Region des hohen Nordens von Island verbringst du viel Zeit in der Stille der Natur. Die Straßen sind lang, aber die Reise selbst ist das Ziel, und die Ausblicke vom Auto aus sind einmalig, mit zahlreichen Gelegenheiten für spontane Zwischenstopps.
Aufgrund ihrer abgeschiedenen Lage und der weiten Anfahrt triffst du in den Westfjorden auf weit weniger Touristen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch die Infrastruktur begrenzter ist. Beispielsweise ist es ratsam, beim Camping alles Notwendige dabei zu haben, da selbst die Suche nach einer einfachen Gaskartusche für den Campingkocher in den Westfjorden zu einer Tagesaufgabe und einer langen Fahrt werden kann - wir sprechen da aus eigener Erfahrung.
Für diejenigen, die die Einsamkeit, die Abgeschiedenheit und das Fehlen von Supermärkten und Hotelketten in Kauf nehmen, bieten die Westfjorde von Island ein aufregendes Land, das zu Entdeckungstouren einlädt. Hier findest du unberührte Natur und die Möglichkeit, die wahre Wildnis Islands zu erleben.
Die Panoramastraßen der Westfjorde
Willst Du noch mehr von Island sehen? Hier sind noch ein paar Ideen:
Die Westfjorde von Island erreichst du entweder von der Ringstraße aus über die Straße 60 oder über die Fähre von der Snaefellsnes-Halbinsel. Beachte jedoch, dass die Halbinsel nur in den Sommermonaten von Mai bis September uneingeschränkt mit dem Auto befahrbar ist.
Wenn du über die Ringstraße anreist, biegst du bei Bifröst auf die Straße 60 ab und folgst ihr bis in die Westfjorde. Von Reykjavik aus legst du etwa 330 Kilometer bis nach Flokalundur im Süden der Westfjorde zurück, was ungefähr 5 Stunden Fahrtzeit bedeutet.
Eine alternative Option ist die Fähre von Stykkisholmur auf der Snaefellsnes-Halbinsel. Die Überfahrt nach Brjanslaekur dauert etwa zweieinhalb Stunden, und Brjanslaekur liegt ganz in der Nähe von Flokalundur. Die Baldur-Fähre verkehrt einmal täglich, und du solltest mit Kosten von etwa 140 Euro für zwei Personen und ein Auto rechnen.
Deine Wahl hängt von deinen Vorlieben und der Jahreszeit ab, in der du die Westfjorde erkunden möchtest.
Der Hafen von Stykkisholmur
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Der Dynjandi liegt in den Westfjorden und ist nicht unbedingt ein leicht erreichbares Ziel. Wer hier aber unterwegs ist darf diesen Wasserfall auf keinen Fall aus lassen.
Der Dynjandisa Fluss stürzt hier in 100 Metern auf einer Breite von 30 Metern über den Felsen nach unten. Dabei fächert er sich terrassenförmig auf und ist unten 60 Meter breit und bildet nur den oberen Teil einer ganzen Reihe von Wasserfällen die nach und nach bis zum Borgarfjördur (Fjord) folgen. So findet man hier auch noch den Fjallfoss, den Hundafoss, den Göngufoss, den Haifoss, den Udafoss und den Baejarfoss
Von Flokalundur an der Südküste der Westfjorde fährt man immer nordwärts auf der Straße 60 bis man am Wasserfall ankommt. Die Strecke ist ab Flokalundur eine Gravel Road aber auch ohne Allrad sehr gut zu meistern. Es sind ungefähr 60 Minuten bis zum Wasserfall, während dessen wird man aber bereits mit fantastischen Ausblicken belohnt. Der Parkplatz am Dynjandi liegt unten am Fjord und bietet auch Toiletten. Wenn man hier ankommt, merkt man auch sofort das es der Hot Spot in den Westfjorden ist. Hier trifft man immer einige Touristen an. Die Anzahl ist im Vergleich zu den Touristen im Golden Circle noch überschaubar, aber einsam ist dieser Spot nicht.
Auf gut ausgebauten Wegen kann man bis ganz nach oben zum Dynjandi laufen und für die Abenteuerlustigen bleibt auch noch ein kleiner Steig am Ende des offiziellen Weges, über den man diesem majestätischem Wasserfall noch näher kommen kann. Da wird es dann aber auch richtig nass und etwas rutschig.
Wenn Du frei planen kannst und das Glück hast, dass die Sonne scheint, komm am Nachmittag zum Dynjandi. In den Morgen- bis Mittagsstunden steht die Sonne genau über dem Dynjandi und man fotografiert immer genau gegen die Sonne.
Hier kommst Du zu unserem Dynjandi Artikel
Dynjandi Wasserfall
Im Südwesten von Islands Westfjorden liegt an der Straße 63 der kleine Ort Bildudalur. Vom Dynjandi aus braucht man ungefähr eine Stunde bis dorthin. Direkt am Arnarfjördur bietet Bildudalur einen malerischen Blick auf den Fjord und die Berge auf der anderen Seite. Die Entschleunigung, die in der Landschaft liegt, setzt sich in dem Ort auch weiter fort. Die kleine Ortschaft ist mit nur noch ein paar hundert Einwohnern bescheiden. Es gibt nicht viel zu sehen und zu tun. Neben einem Guesthouse am Hafen liegt das einzige Gasthaus und etwas weiter findet man ein nicht ganz ernstgemeintes aber sehr liebevoll gestaltetes Museum für die Seemonster der Westfjorde.
Blick hinüber nach Bildudalur
FISH´N´CHIPS IM VEGAMOT BILDUDAL
Wir kamen aus einem ganz bestimmten Grund. Wir hatten nämlich gehört, dass es hier die besten Fish & Chips in ganz Island gibt. Davon wollten wir uns einmal selbst überzeugen. Und wir wurden nicht enttäuscht. In dem kleinen Vegamot Bildudal hatten wir eine hervorragende Portion Fish´n´Chips. Der Fisch ist fangfrisch aus dem Fjord vor dem Ort. Von uns gibt es eine klare Empfehlung dafür und wir würden sagen es sind die besten Fish´n´Chips, die wir bisher gegessen haben. Und ganz nebenbei kriegt man noch ein bisschen Leben aus dem Ort mit, denn in der kleinen Wirtschaft, die die einzige im Ort ist, geht es recht umtriebig zu.
Das Vegamot Bildudal und die besten Fish and Chips in Island
Das See Monster Museum findet in Bildudalur ein paar Meter hinter dem Hafen. Das kleine Museum wurde mit sehr viel Liebe gestaltet. Im Mittelpunkt stehen die vier typischen Seemonster, die regelmäßig in den Westfjorden von Island gesichtet werden. Neben Augenzeugenberichten und allerlei Zeichnungen, Figuren und anderen Requisiten ist die Atmosphäre besonders. Die Räume erinnern an die die Zimmer von Entdeckern aus alten Filmen und längst vergangenen Zeiten. Wenn man nicht allzu ernst an die Sache geht, kann man hier 30 bis 45 Minuten eine gute Zeit verbringen. Mit 1450 ISK pro Person ist es vielleicht nicht ganz preiswert (ca. 10 Euro) aber wir fanden es trotzdem als ein einmaliges Erlebnis.
Das liebevoll gestaltete See Monster Museum
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Die besten Unterkünfte in Island
Fosshotel Glacier Lagoon in Hnappavellir bei den Eislagunen
Fossatun Camping Pods & Cottages - Fossatun / Westisland
Hlín Guesthouse in Varmahlid
Black Beach Suites in Vik i Myrdal
Árból Guesthouse in Husavik
Hafaldan HI Hostel in Seydisfjordur
Ganz in der Nähe von Patreksfjördur liegt das Schiffswrack der Gardar BA 64. Das ehemalige Walfangboot wurde 1912 in Norwegen gebaut und bis in die 60er Jahre aktiv eingesetzt. Tatsächlich war es das erste Fangboot aus Stahl mit einer verhärteten Hülle, um auch das Eis auf See brechen zu können. Seit 1981 liegt es inzwischen an dem Fjord an Land und rostet vor sich hin. Gerade mit der Kulisse des Fjordes ist es ein großartiges Fotomotiv und eignet sich sehr gut für einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Latrabjarg.
Die Gardar BA 64
Latrabjarg ist der westlichste Punkt von Europa und beherbergt eine der größten Seevögel Kolonien. Besonders auffällig sind dabei die Papageientaucher oder auch Puffins, die hier im Sommer in großer Zahl vorkommen.
Latrabjarg selbst ist mit 14 Kilometern die längste Steilküste Islands und gilt damit als größter Vogelfelsen der Welt. In den bis zu 450 Meter hohen Klippen brüten Millionen von Seevögeln, darunter Möwen, Puffins, Lummen und Tordalken. Gerade die süßen kleinen Papageientaucher, die man nur im Sommer in Island beobachten kann, machen Latrabjarg zu einem lohnenden und spannenden Ausflugsziel.
Die Anfahrt nach Latrabjarg dauert etwas länger. Es geht über einige Schotterpisten an den Fjorden entlang bis ganz in den Westen der Westfjorde. Vor Ort gibt es einen großen Parkplatz an einem kleinen Leuchtturm und dort startet auch der Weg entlang der Klippen. Hier oben gibt es recht hohe Windgeschwindigkeiten und man sollte sich dementsprechend kleiden und auch etwas aufpassen. Um die kleinen Puffins zu sehen, muss man dann meist über den Klippenrand spähen. Dazu kann man sich gut auf den Bauch legen und langsam an den Klippenrand robben.
Aber Vorsicht, das Gestein kann hier sehr bröckelig sein und abgehen. Unter einem geht es tief hinunter ins Meer.
Hier kommst Du zu unserem Artikel zu den Papageientaucher auf Island
Latrabjarg und seine gefiederten Bewohner
Der Raudasandur ist ein rot-gelber Sandstrand im Süden der Westfjorde. Er ist gigantisch und mit den dahinter aufragenden Bergen einfach wunderschön. Nur eine kleine Straße schlängelt sich hinab zu diesem Strand und teilt sich dann an der Küste, um nach Westen und Osten weiterzuführen. Folgt man nach Westen kommt man an den größeren Teil des Raudasandur und kann wunderschöne Wanderungen machen. Biegt man nach Osten ab kommt man nach Melanes zu Campingplatz. Diese Wiese liegt am kleineren Teil des Raudasandur und man kann direkt vom Zeltplatz aus auf den Sand hinaus spazieren. Für uns einer der schönsten Campingplätze auf Island.
Blick zum Westrand des Raudasandur
Der Campingplatz Flokalundur liegt im Süden der Westfjörde und gehört zum gleichnamigen Hotel. Man findet ihn nur wenige Kilometer vom Fährhafen Brjanslaekur entfernt, wo die Fähre von der Snaefellsnes Halbinsel aus Stykkisholmur anlegt. Auch wenn man von der Ringstraße über die Straße 60 in die Westfjorde hineinfährt, ist er der erste Campingplatz, den man im Süden der Westfjorde erreicht.
Der Platz ist etwas kleiner und am Hang über mehrere Ebenen angelegt. Man hat eine wunderschöne Aussicht auf den Atlantik und die Fjorde. Etwa 500 Meter entfernt findet man auch eine kleine heiße Quelle, die zu einem Bad einlädt. Eine Übernachtung kostet 1500 ISK pro Person und der Campingplatz ist mit Picknickbänken, einem Häuschen mit Toilette, Duschen und Abwaschmöglichkeit sowie einem zweiten kleinen Toilettenhaus ausgestattet.
Wir haben hier mehrfach übernachtet und den Campingplatz als Tor zu unseren Westfjordausflügen gesehen. Von hier kann man gut die Fahrt zum Dynjandi am nächsten Morgen starten oder eben auch den Rückweg nach Reykjavik, damit die Strecken bis hinunter in den Süden oder weiter in Richtung Osten nicht zu lang werden.
Eindrücke vom Campingplatz Flokalundur
Der Campingplatz Melanes liegt direkt am Raudasandur. Die große Wiese des Platzes endet sozusagen direkt am kleineren Teil des Raudasandur und man kann direkt vom Zeltplatz aus auf den Sand hinaus spazieren.
Der Zeltplatz ist etwas kleiner, bietet aber neben Toiletten, Duschen mit warmem Wasser auch eine kleine Küche mit allem was man an Utensilien braucht. Neben der Campingwiese gibt auch kleine Häuschen mit Blick auf den Atlantik zum Übernachten.
Eine Übernachtung für einen normalen PKW und zwei Personen kostet hier ca. 30 Euro und werden direkt am Campingplatz in der kleinen Rezeption bezahlt.
Im Juni war dieser Campingplatz fast leer. Das liegt zum einen wahrscheinlich daran, dass nur wenige Touristen den Weg in die Westfjörde antreten und zum anderen liegt er auch recht versteckt allein am Atlantik.
Camping Melanes
Übersichtskarte Westfjorde
Willst Du noch mehr von der Island sehen? Hier sind ein paar Ideen:
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