Die Caldera de los Cuervos ist perfekt um einen alten Vulkan auf Lanzarote aus der Nähe zu betrachten. Hier kannst Du relativ einfach wandern auf Lanzarote, ohne Höhenmeter und trotzdem mit einigen spektakulären Ausblicken über die Insel und den Timanfaya Nationalpark mit seinen Vulkanen und Lavafeldern.
Das besondere an der Caldera de los Cuervos ist, dass Du auch einfach in den Krater hineinlaufen kannst.
Wir zeigen Euch hier wie Ihr hinkommt und erzählen Euch noch ein bißchen mehr über den Vulkan auf Lanzarote.
Blick entlang des Wanderweges zur Caldera de los Cuervos
1. Daten und Karte zur Wanderung
2. Anfahrt zur Caldera de los Cuervos
3. Die Wanderung um die Caldera de los Cuervos
Du möchtest mehr von Lanzarote sehen? Dann hätten wir hier ein paar Ideen
1730 begannen auf Lanzarote eine ganze Reihe von Vulkanausbrüchen, welche fast 6 Jahre andauern sollten und das Bild der Insel für immer veränderten. Der Vulkan El Cuervo (die heutige Caldera de los Cuervos) war am 1. September 1730 der erste Vulkan, der damals ausbrach und somit die Geschehnisse in Gang setzte.
Das Bild Lanzarotes veränderte sich ab da an komplett. Die Vulkane und ihre Lava bedecken heute weite Teile der Insel Lanzarote und haben viele früher bewohnte Regionen unbewohnbar gemacht.
Entstanden ist eine Vulkanlandschaft, die an eine andere Welt erinnert. Die Vulkane Lanzarotes brachen alle genau einmal aus und hinterließen kleine runde Krater, die man auf Lanzarote auch Caldera nennt.
Heute gleichen viel Teile von Lanzarote einer Mondlandschaft, manche vergleichen die Landschaft sogar mit dem Mars. Besonders eindrucksvoll ist die Caldera de los Cuervos, da man sie ganz nah bestaunen kann. Ein kleiner Wanderweg führt einmal ringsherum um diesen Vulkan und sogar in die Caldera hinein.
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Länge: 1,5 - 3 Stunden Laufzeit - etwa 5 Kilometer
Höhenmeter: kaum nennenswert
Ausgangspunkt: Der Wanderparkplatz an der LZ-56, direkt am Vulkan
Die Wanderung zum Vulkan startet am Parkplatz an der LZ-56 und bildet insgesamt eine Rundstrecke von etwa 5 Kilometern.
Wenn du frühmorgens kommst, zwischen 9 und 10 Uhr, hast du den Wanderweg noch weitgehend für dich allein. Gegen Mittag wird es merklich belebter, da die Tour aufgrund der fehlenden Höhenunterschiede sehr beliebt ist. Die Strecke ermöglicht eine angenehme Wanderung ohne nennenswerte Steigungen. Die gut angelegten Wege führen überwiegend über festen Untergrund, vereinzelt auch über Schotter, was die Tour für nahezu jeden Wanderer gut machbar macht.
Entlang des Wanderwegs findest du zahlreiche Infotafeln, die interessante Informationen über den Vulkan, die Umgebung und den Vulkanismus bereitstellen.
Die gesamte Wanderung nimmt etwa 1,5 Stunden in Anspruch. Wenn du dir Zeit lässt, alle Infotafeln liest und viele Fotos machst, kann es ein wenig länger dauern.
Die Caldera de los Cuervos liegt im Zentrum der Insel, am Rande des Timanfaya Nationalparks und grenzt auf der anderen Seite an die Montana Negra und die Montana Colorado.
Den Vulkan fährt man über die LZ-56 an die Masdache mit Mancha Blanca verbindet. Den Vulkan kann man von der Straße aus gut sehen und direkt gegenüber von ihm gibt einen Parkplatz, der auch der Beginn unserer Wanderung zur Caldera de los Cuervos ist. Er liegt direkt an der Straße LZ-56 und bietet ausreichend Platz.
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Die Wanderung beginnt am Parkplatz und führt auf gut ausgebauten Lavapfaden durch die Landschaft, stets mit dem Blick auf die Caldera de los Cuervos. Nach einer kurzen Strecke stößt man auf die erste Infotafel, hinter der sich der Weg gabelt. Wir entscheiden uns, rechts am Fuß des Vulkans weiterzugehen.
Auf der einen Seite bietet sich uns der steile Hang der Caldera dar, während auf der anderen Seite riesige Lavafelder emporragen. Eine surreal anmutende Landschaft, die mittlerweile jedoch auch wieder von einigen Pflanzen zurückerobert wurde.
Start der Wanderung am Parkplatz an der LZ-56
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Die nächste Infotafel erläutert die "Malpais", eine Bezeichnung für unberührte Vulkanlandschaften, die durch die Lavaströme von Vulkanen geformt wurden. Die komplexen Lavafelder an der Caldera de los Cuervos haben aufgrund ihrer Fließ- und Abkühlungseigenschaften ihre aktuelle Form angenommen.
Lavaströme neigen dazu, in Richtung des Abhangs zu fließen, und während ihres Verlaufs können verschiedene Ströme miteinander verschmelzen und komplexe Strukturen schaffen. Manchmal ist der ursprüngliche Ursprung des Flusses nicht mehr erkennbar und bleibt nur noch erahnt.
Die Fließeigenschaften von Lavaströmen ändern sich, je weiter sie sich vom ursprünglichen Vulkan entfernen. Sie verlangsamen allmählich und kühlen ab, wodurch die Strukturen dichter werden. Dieser Prozess verläuft jedoch nicht gleichmäßig entlang des gesamten Stroms. Die oberflächlichen Schichten kühlen schneller ab als die darunterliegenden, was dazu führt, dass die Oberfläche bereits fest und starr ist, während die darunterliegende Lava noch fließt. Dies erzeugt die charakteristischen Merkmale eines Lavafeldes oder Malpais, mit unregelmäßigen, teilweise chaotischen Oberflächen, die vor allem durch spitze Formen und Blasen gekennzeichnet sind. Der Boden neigt auch dazu, aufzubrechen, da sich zahlreiche Hohlräume im Malpais bilden.
Der Weg führt entlang der Flanke des Vulkanes mit dem Malpais auf der anderen Seite
An der Caldera de los Cuervos wurde über viele Jahre Bergbau betrieben. Das pyroklastische Material, bestehend aus Asche und Gesteinsbrocken, die während eines Vulkanausbruchs ausgestoßen wurden, diente einst als Rohstoff für die Landwirtschaft und den Gebäudebau auf Lanzarote.
Besonders die großen Gesteinsblöcke, auch als Bomben bezeichnet, die während des Vulkanausbruchs ausgeworfen wurden, wurden hier abgebaut. Diese Bomben enthalten das Mineral Olivin, ein hellgrünes Mineral, das im Erdinneren entsteht und als Schmuckstein, auch bekannt als Peridot, verwendet wird. Olivin wurde quasi durch das aufsteigende Magma im Vulkan aus dem Erdinneren an die Oberfläche gebracht. Heutzutage ist Lanzarote für den Olivin-Stein und Schmuckstücke mit diesen grünen Steinen bekannt.
Die Pfade, die einst für den Bergbau genutzt wurden, sind entlang der Abhänge teilweise noch sichtbar. Durch diese Pfade erodierte der Vulkan schneller, was das äußere Erscheinungsbild des Vulkans dauerhaft veränderte.
Das geologische Erbe von Lanzarote ist heute geschützt, und somit ist der Abbau sowie das Betreten der alten Bergbaupfade an der Caldera de los Cuervos untersagt.
Das Pyroklastische Material am Hang des Vulkan wurde früher abgebaut
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Nach einer kurzen Gehstrecke öffnet sich der Vulkan auf der Nordseite, und ein kleiner Weg führt hinunter in den Krater, den wir durchwandern können. Eine Infotafel weist auf das Lavafeld zwischen der Caldera de los Cuervos und dem Montana Colorado hin. Blickt man in diese Richtung, fällt ein großer Steinblock auf, der mitten in der Landschaft liegt. Dieser Steinblock war einst Teil des Kraters von El Cuervo. An dieser Stelle brach der Block heraus und erleichterte der Lava das Abfließen aus dem Krater. Er wurde ein Stück mitgetragen, bevor er liegen blieb. Heute bildet dieser Bruchstein den Zugang zum Inneren des Kraters.
Das Gesteinsbruchstück aus dem Kraterrand liegt heute mitten im Malpais
Direkt am Zugang zum Krater steht eine weitere Tafel, die erklärt, dass es einst einen Lavasee im Krater gab, dessen Füllhöhe schwankte. Diese Schwankungen sind an der Struktur im Inneren des Kraters nur noch erahnbar.
Der Eingang in den Krater
Im Inneren des Kraters kann man dann auf kurzen Wegen den inneren Kreis umrunden. Einen Vulkankrater von innen zu sehen, ist ein besonderes Gefühl. Das Wissen, dass unter den Füßen dieser Vulkan auf Lanzarote ausgebrochen ist und eine Feuerhölle erschaffen hat, verleiht diesem Moment eine gewisse Ehrfurcht. Man fühlt sich in diesem Augenblick klein angesichts der Kräfte, die unserem Planeten innewohnen.
Blick in den Krater des El Cuervo
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Die Infotafeln entlang des Zugangs erklären, dass der Montana Colorado, genau gegenüber des El Cuervo, der letzte Vulkan war, der im Jahr 1736 ausbrach und somit die 6 Jahre andauernde Ausbruchsserie beendete. Sein Name rührt von den intensiven Farben her, die vor allem in der Sonne besonders gut zur Geltung kommen. Auch am Montana Colorado bieten sich schöne Wanderwege an.
Nachdem wir den Krater ausgiebig erforscht haben, kehren wir zurück auf den Wanderweg und setzen die Umrundung der Caldera de los Cuervos fort. Es folgen weitere Infotafeln und ein beeindruckender Blick hinüber zu den Vulkanen Lanzarotes, insbesondere denen des Timanfaya Nationalparks.
Die Infotafeln berichten über die Timanfaya Vulkane, die am Horizont gut sichtbar sind. Alle Krater stehen nahezu auf einer Linie und folgen einer Nordnordost – Südsüdost-Ausrichtung. Die vulkanische Aktivität hat sich in dieser Richtung bei den Ausbrüchen fortgepflanzt, weshalb die Vulkane hier wie an einer Perlenschnur aufgereiht erscheinen.
Blick zu den Vulkanen des Timanfaya Nationalparks
Eine weitere Tafel liefert Informationen über die Form der Vulkane. Der El Cuervo hat eine eher langgestreckte Form von etwa 700 Metern, die durch zwei Hügel gebildet wird. Der rechte ist der eigentliche Vulkan, während der linke Hügel durch den Wind entstanden ist. Der Wind transportiert hier nach und nach winzige, poröse Lavastücke vom Vulkan weg und formt so einen zweiten Hügel nebenan.
Der Rundweg führt dann zurück zur Gabelung an der ersten Infotafel, von wo aus wir wieder zum Parkplatz zurückkehren.
Der Weg führt wieder um die Flanke herum bis zur ersten Gabelung
Wir können diese Wanderung jedem empfehlen, der tiefer in die vulkanische Vergangenheit der Insel eintauchen möchte oder einfach eine unkomplizierte, dennoch wunderschöne Wanderung auf Lanzarote sucht.
Auf einfachen Pfaden durchqueren wir erloschene Lavafelder, die von Gestein und vereinzelten Pflanzen geprägt sind. Dies eröffnet immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die Landschaft und die umliegenden Vulkane, die das Bild in roten und braunen Tönen dominieren.
Die Wanderung präsentiert einen typischen Vulkan auf Lanzarote und bietet unterwegs viele Informationen über Vulkanismus und die Entstehung dieser Landschaften, was sie nicht nur landschaftlich reizvoll macht.
Ein Vorteil dieser Route ist, dass im Gegensatz zum Timanfaya Nationalpark das Erkunden der Vulkane hier zu Fuß auf den Wegen möglich ist, und man dem Vulkan dabei ganz nahekommt. Im Timanfaya Nationalpark kann man die Vulkane nur mit dem Bus oder bei einer Kameltour erkunden.
Die Gesamtdauer der Wanderung beträgt etwa 1,5 Stunden für die etwa 5 Kilometer lange Strecke. Wenn man sich Zeit nimmt, alle Infotafeln zu lesen und Fotos zu machen, kann die Dauer entsprechend länger sein. Besonders an sonnigen Tagen ist ausreichender Sonnenschutz zu empfehlen, da es auf dieser Route im Grunde keinen Schatten gibt.
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Wlodek (Montag, 09 Januar 2023 12:52)
Super Informationen und sehr schöne Bilder - herzlichen Dank dafür!