Etwas südlich von Lima findet man mit den Islas Ballestas und dem Nationalpark Paracas ein Highlight in der kargen Wüste an der peruanischen Küste. Warum das so ist und was Du neben der Natur noch in Paracas finden kannst, verraten wir Dir hier in unserem Artikel.
Humboldt Pinguine auf den Islas Ballestas
Paracas liegt südlich von Lima direkt am Pazifik. Das kleine Fischerdorf ist inzwischen zu einem kleinen Touristenort herangewachsen. Als Ausgangspunkt für Ausflüge in den Paracas Nationalpark und zu den Islas Ballestas ist der kleine Ort der beste Ausgangspunkt.
Paracas liegt an der recht hübschen Paracas Bay. Diese Bucht ist mit ruhigem und relativ flachem Wasser gesegnet und das Ganze wird dann noch von den Bergen des Paracas Nationalpark eingerahmt. Was ein schönes Panorama ergibt. Hier leben eine Vielzahl von Tieren, neben Seelöwen vor allem Vögel, wie Flamingos, Pelikane, Geier und Humboldt Pinguine.
Die zwei Highlights in Paracas sind im Grunde auch im Nationalpark zu finden: Die Ballestas Inseln und die Küstenlinie des Nationalparks. Daneben bietet die Paracas Bay noch beste Voraussetzungen für das Kite Surfen und hat neben Restaurants und Bars auch einen Strand zu bieten.
Unsere Erlebnisse in Paracas kannst Du Dir auch in unserem YouTube Video anschauen
Die Küste von Peru wird vom Humboldt Strom beeinflusst. Dieser bringt kaltes Wasser aus der Tiefe nach oben und führt zu einem großen Nährstoffangebot. Dadurch gibt es vor Peru viele Fische und das wiederum lockt viele andere Tiere an wie zum Beispiel Pinguine, Seevögel, Robben und Delfine an. Ein Ort an dem man diese beeindruckend beobachten kann sind die Islas Ballestas.
Die Islas Ballestas bestehen aus drei kleinen Inseln, der Ballestas Norte, Centro und Sur und liegen etwa 20 Kilometer vor der Küste von Paracas. Manchmal werden sie auch als die kleinen Galapagos Inseln bezeichnet, da viele Tiere, die dort vorkommen auch hier vor Peru zu finden sind.
Die Islas Ballestas
Die Inseln kann man mit einer zweistündigen Bootstour vom Wasser aus besuchen und die riesigen Vogelkolonien beobachten. Besonderes Highlight sind dabei die Humboldt Pinguine und die riesige Kormoran Kolonie, aber auch die Inseln selbst sind mit ihren schroffen Felsformationen sehenswert.
Die größten Populationen machen aber die Nazca- oder auch Guano Tölpel und die Guano Kormorane aus. Teilweise sind die gesamten Inseln mit ihnen bedeckt. Ihre Ausscheidung, der Guano eignet sich ideal als natürlicher Dünger und wird noch heute auf den Inseln abgebaut. Alle 5-6 Jahre fällt hier eine Schicht von 4 Metern an.
Bootstour zu den Islas Ballestas
Ein weiteres Highlight der Bootstour ist der El Candelabro. Das seltsame Gebilde im Sand am Hang eines Berges erinnert an einen Kerzenleuchter. Er ist 128 Meter hoch und 78 Meter breit. Im ersten Moment denkt man hier an die Nazca Linien, aber man weiß bis heute nicht warum er dort ist oder wer ihn in den Sand gegraben hat. Die Linien waren wohl einst bis zu 6 Meter tief im Sand, aber langsam verschwinden sie, durch die Erosion des Berges.
Der El Candelabro
Die Bootstour kann man zwar überall im Ort buchen. Die Preisspanne ist hier breit. Die Angebote gehen von 10 Euro bis zu mehr als 30 Euro pro Person.
Wir empfehlen den Anbieter Paracas Adventures. Im Gegensatz zu anderen Touren waren wir deutlich langsamer zwischen den Inseln unterwegs und hatten viel Zeit die Tiere zu beobachten und einen hervorragenden Guide. Wir haben dafür 19 Euro pro Person bezahlt.
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An der Küstenlinie von Paracas liegt der Nationalpark Paracas, das Reserva Nacional de Paracas. Der Nationalpark erstreckt sich etwa 140 Kilometer entlang der Küstenlinie und reicht etwa 16 Kilometer ins Landesinnere hinein. Geprägt ist die Landschaft hier von der Wüste und den flachen Bergen an der Küste.
Man kann den Nationalpark entweder im Rahmen einer Tour oder aber auf eigene Faust erkunden. Wer sich selbst aufmacht, das Naturschutzgebiet zu erkunden hat die Wahl eines geeigneten Transportmittels, denn der Park ist etwa 4 Kilometer entfernt und die klassische Rundtour hat insgesamt etwas mehr 30 Kilometer. In Paracas werden dafür Fahrräder, Roller, Buggys und Quads angeboten.
Für einen Roller zahlt man etwa 25-30 Euro pro Tag und für ein Fahrrad 35 Soles pro Tag (etwa 8 bis 9 Euro). Die Buggys und Quad sind dann nochmal deutlich teurer.
Unterwegs in der Wüstenlandschaft
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Für den Nationalpark Paracas zahlt man nochmal 11 Soles Eintritt pro Person. Wenn man am gleichen Tag die Tour zu den Islas Ballestas gemacht hat, hat man den Eintritt bereits in dem Tour Ticket inbegriffen und muss ihn am Eingang zum Nationalpark nicht noch einmal entrichten.
Vom Fahrrad- oder Rollerverleih bis zum Eingang des Nationalparks sind es 4 Kilometer und von dort bis zum ersten Aussichtspunkt am Meer sind es nochmal 10 Kilometer. Bei der Wahl Deines Transportmittels solltest DU wissen, dass die Strecke etwa 35 Kilometer hat, es auch gerne mal gefühlte 30 Grad sind und man am Beginn auch oft bei Gegenwind den Berg hochfahren muss. Das Fahrrad ist also gerade am Anfang der Strecke eine anstrengende Option, macht aber im Verlauf trotzdem richtig Spaß. Wir sprechen da aus Erfahrung.
Der erste Stopp ist die Kathedrale, direkt an der Küste. Der natürliche Steinbogen wurde leider vor ein paar Jahren durch ein Erdbeben zerstört aber die gesamte Küstenformation ist immer noch sehr beeindruckend. Weiter geht es durch die Wüstenlandschaft zu großen Stränden, die von steilen Klippen eingerahmt werden. Besonders ist der Playa Roja, mit seinem roten Sand aus den Sedimenten.
La Cathedral
Die Aussichten auf das Meer, die Steinklippen und die Wüstenlandschaft sind wunderschön und irgendwie auch einzigartig. Die ganze Tour durch den Nationalpark hat am Ende gute 35 Kilometer und man kann ruhig einen ganzen Tag dafür einplanen.
Die Küstenlinie des Nationalpark Paracas aus der Vogelperspektive
Die Islas Ballestas liegen ein paar Kilometer vor dem Ort Paracas. Von Perus Hauptstadt Lima aus fahren täglich mehrere Reisebusse nach Paracas. Die Fahrt dauert etwa 2,5 Stunden. Nur die Busunternehmen Cruz del Sur, Peru Bus und Peru Hop fahren direkt nach Paracas, alle anderen halten im wenige Kilometer entfernten Pisco. Von dort aus kann man aber mit einem Taxi oder Collectivo nach Paracas weiter fahren.
Eine Fahrt von Lima nach Paracas kostet mit Cruz del Sur etwa 10 Euro (40 Soles).
Die Stadt Paracas
Etwas südlich von Lima findet man das ehemalige Fischerdorf Paracas, dass sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem kleinen Touristenort entwickelt. Nur wenige Kilometer von Pisco entfernt bietet es neben den Islas Ballestas und dem Paracas Nationalpark vorallem die Paracas Bay, an der sich einige Hotelkomplexe angesiedelt haben. Um diese Anlagen wächst der kleine Ort nun mit neuen Hostel und Restaurants. Es gibt eine Hauptstraße und eine kleine Küstenpromenade. Hier reihen sich Restaurants an Souvenirläden.
Paracas hat inzwischen eine Vielzahl Hostel und Hotels, die preislich etwas höher liegen als der peruanische Durchschnitt. Zu den Übernachtungsgästen gesellen sich von 8 bis 12 Uhr nochmal Massen an Tagesausflügler aus Lima und Ica. Dann wird es an dem kleinen Hafen richtig voll, am Nachmittag lässt das aber wieder deutlich nach.
Die meisten Besucher kommen wegen den Islas Ballestas und dem Nationalpark Paracas, daneben bietet der Ort aber mit der Paracas Bay auch einen guten Spot zum Kite Surfen und einen Strand.
Der Ortseingang von Paracas
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