Von Guayaquil ging es mit dem Flugzeug nach San Cristobal und nach knapp 2 Stunden Flugzeit kamen wir im Paradies an. Wir sind auf den sagenumwobenen Galapagos Inseln gelandet, von denen wir bis vor ein paar Jahren noch dachten, dass man hier gar nicht hinreisen kann.
Aus dem Flieger direkt in die tropische Luft mit knapp 28 Grad. Das Meer kann man hören und riechen. Es ist früher Nachmittag und die Sonne steht hoch, wobei dass eigentlich gar nicht stimmt, denn die Sonne ist hier am Äquator der Erde im Grund am nächsten. Das werden wir auch noch merken, denn Sonnenbrand wird für uns für die nächsten Tage zum Normalzustand.
Nach der „Einreise“ und der Eintrittsgebühr für den Nationalpark Galapagos machten wir uns zu Fuß auf in die Stadt und die hat uns überrascht. Der kleine Ort, der die Hauptstadt der Galapagos Inseln ist, hat auf den ersten Blick einen recht touristischen Charme, mit vielen kleinen Unterkünften, Bars, Restaurants und Touranbietern. Es gibt eine Promenade am Hafen die zum Strand führt und spätestens da merkt man, dass der Ort doch nicht das Klischee eines klassischen Ferienortes bedient. Denn am Strand findet man keine Strandliegen oder Sonnenschirme, es gibt noch nicht einmal Touristen an dem Strand, die können nämlich gar nicht an den Strand. Der Stadtstrand ist nämlich abgesperrt.
Wahrscheinlich damit kein Tourist auf die Idee kommt, die Seelöwen Kolonie zu stören, die hier lebt. Und so trifft man dort am Abend ein paar hundert Tiere an. Das gleiche am zweiten Strand auf der anderen Seite des Hafens. Es ist faszinierend, dass hier die Natur einen festen Platz hat und nicht dem Menschen weichen muss, wie es an den meisten Orten auf der Welt ist.
Tatsächlich erleben wir die Galapagos Inseln als einen Ort an dem eigentlich immer Tiere vorhanden sind. Vor allem Vögel sind allgegenwärtig und gerade auf San Cristobal eben auch immer die Seelöwen. Dazu gesellen sich mit der Zeit noch viele andere. So treffen wir beim Schnorcheln eine Vielzahl von Fischen, neugierige Seelöwen, Iguanas und Meeresschildkröten. Auf den Inseln kommen noch Pelikane, Blaufußtöpel, Flamingos, unzählige Eidechsen, Geckos und Landschildkröten hinzu. Die Natur ist abwechslungsreich und spannend. Traumstrände, kleine ruhige Buchten, dramatische Steilküsten, relativ karge Landschaften mit Kakteen und Sträuchern und üppige Mangrovenwälder finden wir auf den Inseln und es ist noch nicht einmal die Hälfte unserer Zeit hier vorbei. Wir sind gespannt, was wir noch alles finden.
Je länger man hier unterwegs ist, desto mehr bekommt man einen Eindruck davon, wie die Natur sich die Welt einmal vorgestellt hat: Als ein großes Geflecht aus Flora und Fauna, das ineinander greift und immer zusammenhängt. Und während mich dieser Gedanken auf der Insel Isabella endlich findet, wurde mir klar, dass es ein Irrsinn ist, dass dieser Ort von Touristen besucht werden kann. Denn was hier auch offensichtlich wird, ist der immense Aufwand, der dafür betrieben werden muss, dass Menschen die Galapagos Inseln besuchen können.
Es ist ein Dilemma, dieses Paradies auf Erden zu sehen und zu geniessen und gleichzeitig immer wieder das Gefühl zu haben, dass es für dieses Paradies eigentlich besser wäre, wenn man nicht hier wäre.
Grüße, Nico
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