Während viele Besucher Bangkoks die üblichen Sehenswürdigkeiten wie den Grand Palace, Khao San Road oder den Chatuchak-Markt besuchen, gibt es Stadtteile, die noch echtes Bangkok-Flair versprühen – und Talat Noi ist einer davon.
Dieses Viertel ist ein Mikrokosmos der Stadtgeschichte, in dem jahrhundertealte Tempel, kleine Handwerksbetriebe, Street-Art, hippe Cafés und traditionelle Häuser nebeneinander existieren.
Talat Noi ist perfekt für alle, die das ursprüngliche Bangkok erleben, durch enge Gassen schlendern und eine Mischung aus alter chinesischer Kultur und moderner Kreativität entdecken möchten.
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Talat Noi liegt am Ostufer des Chao Phraya-Flusses in der Nähe von Chinatown und dem Hua Lamphong Bahnhof.
📌 Tipp: Da das Viertel aus kleinen Gassen besteht, solltest du es zu Fuß erkunden, um die versteckten Schätze zu entdecken!
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Talat Noi ist eines der ältesten Viertel Bangkoks und hat eine lange und faszinierende Geschichte. Der Name „Talat Noi“ bedeutet wörtlich „kleiner Markt“, doch seine Bedeutung geht weit darüber hinaus. Das Viertel war ein historisches Handelszentrum und eine der ersten Siedlungen chinesischer Einwanderer in Thailand.
Bereits im 18. Jahrhundert, zur Zeit der Gründung Bangkoks als Hauptstadt (1782), war Talat Noi eines der ersten Viertel, das von chinesischen Händlern und Einwanderern besiedelt wurde. Ursprünglich lebten sie im Gebiet des heutigen Grand Palace, doch als König Rama I. den Palastbau begann, wurden sie nach Süden in die Gegend von Chinatown und Talat Noi umgesiedelt.
Während das benachbarte Chinatown (Yaowarat) heute als das große chinesische Zentrum Bangkoks bekannt ist, war Talat Noi die erste chinesische Gemeinde in der Stadt. Die Siedler brachten ihre eigenen Traditionen, Religionen und Handelsnetzwerke mit.
Durch seine Lage am Chao Phraya-Fluss entwickelte sich Talat Noi schnell zu einem wichtigen Handels- und Logistikzentrum. Schon früh gab es hier:
Noch heute siehst du alte Metallwerkstätten, riesige Berge von ausrangierten Autoteilen und Schrottplätze, die an die Handelsvergangenheit von Talat Noi erinnern.
Im 19. Jahrhundert, während der Herrschaft von König Rama IV. (Mongkut) und König Rama V. (Chulalongkorn), öffnete sich Thailand zunehmend dem internationalen Handel. Dies führte dazu, dass europäische Händler und Missionare ebenfalls in Talat Noi Fuß fassten.
Besonders portugiesische, französische und britische Kaufleute errichteten hier Handelsstationen und Kirchen. Ein bedeutendes Überbleibsel dieser Zeit ist die Holy Rosary Church (1787), eine katholische Kirche, die von portugiesischen Missionaren erbaut wurde und bis heute in Talat Noi steht.
Während Chinatown als Marktviertel florierte, verlor Talat Noi ab dem 20. Jahrhundert seine Bedeutung als Handelszentrum. Viele alte chinesische Familien zogen weg, und die alten Lagerhäuser und Werkstätten wurden langsam von der modernen Stadtentwicklung überholt.
Doch in den letzten Jahren erlebt Talat Noi eine Wiederbelebung als kulturelles und künstlerisches Viertel. Die Mischung aus alten chinesischen Shophouses, Street-Art, alternativen Cafés und historischen Schreinen macht es heute zu einem beliebten Ort für Künstler, Fotografen und kreative Projekte.
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Bangkok ist eine Stadt voller Kontraste – auf der einen Seite stehen moderne Wolkenkratzer, luxuriöse Einkaufszentren und riesige Straßenkreuzungen, auf der anderen Seite gibt es historische Viertel, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Talat Noi ist eines dieser Viertel.
Hier findest du jahrhundertealte chinesische Häuser, winzige Tempel, alte Autowerkstätten, Street-Art an jeder Ecke und gemütliche Cafés versteckt in ehemaligen Schrottplätzen. Unser Spaziergang führt uns durch die Gassen Talat Nois und zeigt dir seine faszinierende Mischung aus Geschichte, Kunst und gelebter Kultur.
Unsere Tour beginnt an der MRT-Station Hua Lamphong, einer der wichtigsten Bahnhöfe Bangkoks. Von hier aus erreichen wir in wenigen Minuten den ersten Stopp – einen der beeindruckendsten Tempel der Stadt.
Unser erster Halt ist der prächtige Wat Traimit, der für seine massive Goldene Buddha-Statue berühmt ist. Diese Statue ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein historisches Rätsel: Über Jahrhunderte hinweg dachten die Menschen, sie sei aus einfachem Gips – bis in den 1950er Jahren ein Missgeschick beim Transport das Geheimnis lüftete: Unter der Gipsverkleidung verbarg sich eine Statue aus reinem Gold, die auf über 5,5 Tonnen geschätzt wird!
Die Buddha-Statue stammt wahrscheinlich aus der Zeit des Sukhothai-Königreichs (13.–15. Jahrhundert) und wurde später mit Gips überzogen, um sie vor burmesischen Invasoren zu schützen. Heute steht sie in einem prächtigen, goldverzierten Tempel, der eine atemberaubende Kulisse bietet.
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Von hier aus schlendern wir zum China Gate, dem offiziellen Eingang zu Chinatown. Das riesige, rote Tor wurde 1999 zum Geburtstag von König Rama IX. errichtet und markiert den Beginn eines der lebendigsten Viertel Bangkoks. Die Drachenverzierungen und chinesischen Schriftzeichen symbolisieren Wohlstand und Glück.
Schon seit Jahrhunderten ist dieses Viertel die Heimat der chinesischen Gemeinschaft in Bangkok. Die ersten Einwanderer kamen während der Ayutthaya-Ära (1350–1767) nach Siam und haben die Stadt bis heute geprägt.
Von hier aus betreten wir die Charoen Krung Road, eine der ältesten Straßen Bangkoks. Und gleich vor uns steht eine der verrücktesten Sehenswürdigkeiten…
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Mitten auf der Charoen Krung Road erhebt sich eine lebensgroße Statue von Optimus Prime, dem legendären Anführer der Autobots aus den Transformers-Filmen. Aber warum steht hier ein Transformer?
Diese massive Figur wurde aus alten Autoteilen und Schrottmaterialien zusammengesetzt – eine Hommage an die zahlreichen Schrotthändler und Mechanikerwerkstätten von Talat Noi. Es ist ein Symbol für den kreativen Geist dieses Viertels, in dem aus alten Dingen etwas Neues entsteht.
Wir biegen nun rechts in eine kleine Gasse ab und tauchen ein in das Herz von Talat Noi.
Nach einem kurzen Spaziergang durch enge Straßen voller alter Autoteile, Mechanikerläden und traditioneller chinesischer Häuser erreichen wir Hong Sieng Kong – eines der angesagtesten Cafés in Talat Noi.
Das Besondere? Das Café befindet sich in einem restaurierten Lagerhaus aus der Kolonialzeit, das mit rustikalen Holzmöbeln, riesigen Fenstern und Street-Art verziert wurde. Hier kannst du bei einem guten Kaffee oder Frühstück den Blick auf den Chao Phraya genießen.
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Weiter geht es durch die kleinen, verwinkelten Gassen Talat Nois. Plötzlich taucht eine unerwartete Sehenswürdigkeit auf: Ein alter Fiat 500, der scheinbar vergessen wurde, aber nun als einzigartiges Fotomotiv dient.
Dieses wunderschöne chinesische Anwesen ist eines der letzten erhaltenen traditionellen Häuser Bangkoks. Es wurde vor über 230 Jahren von einer wohlhabenden chinesischen Händlerfamilie erbaut und befindet sich noch heute in Familienbesitz.
Unser nächster Stopp ist das wohl verrückteste Café Bangkoks: Mother Roaster. Dieses Café liegt versteckt in einem alten Schrottplatz und ist nur über eine schmale Metalltreppe erreichbar.
Hier gibt es einen der besten Kaffees Bangkoks, darunter den berühmten Cold Brew mit Kokosnuss.
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Direkt am Mother Roaster beginnt die „Street Art“ Straße von Tala Noi. Die gesamte Straße ist gesäumt von großen Wandgemälden auf der einen Seite und Fotografien auf der anderen Seite. Die Murals und Fotografien haben alle eine Verbindung zu Talat Noi.
Am Ende der Street Art Straße biegst Du nach Links ab und siehst schon bald den zweiten Transformer in Talat Noi – Bumblebee. Hier findest Du auch einige Marktstände, die die Straße säumen, die dich weiter zur Kirche bringt.
Die Holy Rosary Church wurde bereits 1787 von portugiesischen Missionaren gegründet und ist eine der ältesten Kirchen Thailands. Die Architektur ist von gotischen Elementen und farbigen Glasfenstern geprägt, die das Innere in wunderschönes Licht tauchen. Um näher an die Kirche zu kommen, musst Du durch den Eingang der Schule nebenan, ganz sicher sind wir uns aber nicht.
Die meisten kennen das eindrucksvolle Glasgebäude wohl von einer Bootsfahrt auf dem Chao Phraya, aber die wenigsten wissen was sich darin verbirgt. Hier verlässt Du Talat Noi eigentlich schon wieder aber wir wollen Dir trotzdem sagen, warum sich ein Besuch im River City lohnt. Das River City ist ein modernes Kultur- und Kunstzentrum mit wechselnden Ausstellungen, Antiquitätengeschäften und Künstlerateliers. Gerade die Galerien und Ausstellungen im zweiten Stock fanden wir unglaublich toll und definitiv einen Blick wert.
Nun geht es den ganzen Weg zurück, vorbei an Bumblebee und weiter die Straße hinauf. Wir bigen dann links in die Charoen Krung 20 Alley ein, um noch die letzten zwei Sehenswürdigkeiten in Talat Noi zu entdecken.
In Talat Noi gibt es natürlich einige chinesische Tempel aber eben auch den den Chau Khanh Van Tempel. Er ist einer der ältesten vietnamesischen Tempel in Bangkok. Nicht nur der Tempel selbst ist ein wunderbares Fotomotiv sondern auch das Wandbild mit den Drachen, an der gegnüberliegenden Hausseite im Tempelhof.
Direkt gegenüber vom Tempel auf der anderen Straßenseite fällt Dir ein großes Bild auf, was einen Stadtplan darstellt. Geh hinüber und schau es dir mal genauer an. Es ist nämlich aus Schrott und Müll gebaut und hat dazu noch unzählige Orte in Talat Noi mit QR Codes markiert.
Dieser Spaziergang zeigt dir die perfekte Mischung aus Geschichte, Kunst und urbanem Charme. Talat Noi ist eine Welt für sich – abseits der Touristenmassen, voller Überraschungen und kreativem Flair.
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