Die Rundreise beginnt

Von Namibia durch die Kalahari nach Botswana

Tag 1 – Anflug auf Afrika oder Reise über 3 Kontinente

Für uns ging es mit Qatar Airlines via Doha nach Windhoek. Durch den Transit am Flughafen von Katar waren wir am Ende fast 24h unterwegs. Aber die Flüge waren sehr gut, der Service super, Sitze, Essen und Entertainment ließen kaum Wünsche offen. Und der Mann ist 1,98 Meter groß.

 

Es gibt auch Direktflüge nach Windhoek, aber wenn man ein wenig beim Flug sparen will, sind die Flüge über Doha oder Johannesburg schon ein wenig billiger. In unserer Reise war dieser Flug bereits dabei und Nico hatte schon seine Bedenken wegen der Dauer, aber am Ende war er sehr zufrieden.

 

Nach fast 24 Stunden Anreise ab unserer Haustür kamen wir also endlich am kleinen Flughafen von Namibias Hauptstadt Windhoek an. Er ist wirklich nicht so groß und in der Ankunftshalle merkte man auch schon, dass das hier ein bisschen funktionaler ist, besonders die Toiletten vor Ort, funktionstüchtig und sauber aber eben funktional. Das Klima war wie erwartet heiß und eher trocken.

 

Wir lernten hier unsere Reiseleiterin Dorothea und unseren Fahrer Oki kennen und natürlich unsere Mitreisenden. Tatsächlich waren wir beide die jüngsten Teilnehmer von den insgesamt 16 Leuten. Es war trotzdem eine bunt gemischte Truppe. Der älteste Reisende war immerhin schon 70, was ihn aber nicht davon abhielt trotzdem über jeden Feldweg und auf fast jeden Berg zu steigen, was seine Frau nicht immer so gut fand. Daneben waren noch einige Weltenbummler die schon fast überall waren, schon viel gesehen und erlebt hatten. Sehr spannend in jedem Fall. Wobei meine (Katjas) kindliche Begeisterung für fast Alles (besonders Tiere am Wegesrand) für den einen oder anderen wohl erstmal gewöhnungsbedürftig war. Uns ist das ja immer Recht egal. Wir haben uns unterwegs manchmal gefragt ob man diese Begeisterung einfach irgendwann verliert, wenn man schon so viel von der Welt gesehen hat. Denn manchmal kam es mir so vor. Es ist schade, da es doch ein Privileg ist die Welt mit den eigenen Augen sehen zu dürfen. Hoffentlich bleiben wir noch lange begeistert.

 

Aber nun weiter mit der Reise ….

 

Namibia, Bus, Camping

Unser Reisegefährt für 21 Tage

Von Windhoek sahen wir an diesem Tag noch nix, da der Flughafen ein wenig außerhalb liegt und unsere Reise direkt mit der Fahrt in die Kalahari begann. Also kurz mit dem ATM kämpfen um Geld zu kriegen, was zu trinken holen und dann ab in den Bus und auf zur ersten Unterkunft.

 

Der Bus war im Grunde ein umgebauter Lastwagen von Nissan. Da war hinten eine Passagierkabine aufgebaut. Es gab keine Klimaanlage aber Fenster, die Sitzposition war schön hoch und so konnte man schon eine Menge sehen. Die ersten 260 Kilometer zur Zelda Game & Guestfarm in der Kalahari waren schnell geschafft und wir hatten sogar das Glück die ersten Giraffen am Straßenrand zu entdecken. So sagt Afrika also Hallo.

 

Zelda Game und Guestfarm, Namibia, Afrika

Zelda Game  & Guestfarm

Wir kamen am späten Nachmittag in unserer Unterkunft an. Nach einer kurzen Begrüßung mit einem eiskalten Begrüßungssaft, der nach 4 Stunden im Bus ohne Klimaanlage eine Wohltat war, ging es zu unserem ersten Bush Walk.

 

Begleitet wurden wir hierbei von einer San Familie, die zu den ursprünglichen Ureinwohner von Namibia gehören. Es war anfangs auch ein seltsames Erlebnis. Aber hierzu vielleicht eine kurze Erklärung vorab.

 

In Namibia ist es so, dass die ursprünglichen Einwohner, wie beispielsweise das Volk der San, heute moderner leben und dem entsprechend auch einer Arbeit nachgehen, Jeans und T-Shirt tragen und Handys nutzen.  Viele von ihnen arbeiten heute auf den Farmen, um ihre Familien zu ernähren. Einige nutzen aber auch den Tourismus um ein wenig davon zu profitieren. Das Herumführen der Touristen ist ein Nebenverdienst, aber viel wichtiger ist, dass es für diese Menschen eine Möglichkeit bietet, auch heute noch das Wissen und die Traditionen ihres Volkes an ihre Kinder weiter zu geben.

 

So ist es im ersten Moment eher seltsam, dass gerade noch modern gekleidete Menschen mit einem raus in die Kalahari fahren, und sich dann dort wieder in einen traditionell gekleideten San mit Lendenschurz verwandeln. Die Tour wurde gleich von einer ganzen Familie begleitet, also waren neben mehreren Erwachsenen San auch eine paar Kinder unsere Begleiter durch den Busch. Dabei erfuhren wir dann viel über die Pflanzen, ihre Heil- und auch Giftwirkungen, wie man Jagdwaffen und Werkzeuge herstellt und darüber wie man in der Kalahari nicht nur überlebt, sondern auch leben kann. Besonders beeindruckend war die Sprache der San, für die Klicklaute sehr typisch sind. Was ihr einen sehr eigenen und fremdartigen Klang gibt. Abschließend durften wir dann noch den traditionellen Jagdbogen der San testen. Was uns zur Belustigung der Kinder nicht so gut gelang.

 

San, Namibia, Buschleute, Afrika

Bushwalk mit Angehörigen der San in der Kalahari


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Tag 2 – Ein Tag im Bus oder "Geschüttelt nicht gerührt"

Als wir entschieden haben nach Afrika zu reisen, hatten wir uns relativ früh für eine geführte Tour entschieden, obwohl das eigentlich nicht unser Ding ist. Einer der Hauptgründe war, dass wir keine Vorstellung hatten, wie man in den Ländern reisen kann, aber wir wussten, dass die Entfernungen riesig sind. Die Fahrt nach Maun bestätigte uns dann auch darin, dass das erstmal die richtige Entscheidung war. Bis zum Okavango Delta standen knapp 520 Kilometer an. Anfangs auf ganz guten asphaltierten Straßen wurde es nach dem Grenzübertritt nach Botswana langsam etwas abgefahrener und am Ende ging es eine ganze Weile über Schotterpisten. In Zahlen bedeutete das, man fährt zwischen 9 und 10 Uhr los und ist erst nach 18 Uhr am Ziel. Gut, dass wir das nicht selbst fahren mussten, wir wären wahrscheinlich nicht oder noch viel später angekommen. So konnten wir den Tag lang einfach nur aus dem Fenster schauen, lesen, Musik hören, unseren Gedanken nachhängen und uns über jedes Tier was am Straßenrand auftauchte freuen.

 

Maun empfing uns dann auch mit Chaos auf den Straßen, es ging nur langsam durch die Stadt, überall Autos und Menschen und Esel und Kühe. Ich war dann wieder ganz dankbar, dass ich da nicht selber fahren musste. In Maun waren wir dann wieder am ATM und danach im Supermarkt, der im Grunde wie jeder Supermarkt auch war.

 

Als wir dann auf der Campsite ankamen, hieß es das erste Mal unser Zelt aufzuschlagen. War gar nicht so einfach! Es wurde schon früh dunkel und man hatte ja noch keine Übung mit dem Zelt. Aber gut ein bisschen Abenteuer und Herausforderung muss ja sein, am Ende stand es und wir zogen das erste Mal in unser faltbares Zuhause für die Reise ein.

 

An der Bar der Okavango River Lodge, die direkt am Thamalakane Fluss liegt, gab es dann noch ein kaltes Bier und eine feurige Quesadilla, bevor wir unsere erste Nacht im Zelt verbrachten Die war dann auch recht abenteuerlich. Aber nicht weil die Geräusche der afrikanischen Natur meistens laut sind und man sich zweimal überlegt ob man wirklich nochmal zur Toilette muss. Es könnte einem ja was  da draußen im Dunkeln begegnen. Nein das kam erst später. Hier war es eher in einem städtischen Sinne wild. Wir waren zwar etwas außerhalb der Stadt aber eben immer noch in der Stadt. Und so schliefen wir mit lauter Musik (von der benachbarten Disco, es war Wochenende), gepaart mit blökenden Eseln und heulenden Hunden (bis dahin dachte Nico das machen nur Wölfe) langsam ein. 

 

Okavango Delta, Botswana, Camping, Zelt

Campground der Okavango River Lodge


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