Impfungen für die Weltreise

Die wichtigsten Impfungen für Reisende im Überblick

Auf Weltreise gehen bedeutet auch, mit vielen Dingen in Berührung zu kommen, an die man nicht sofort denkt und die man vielleicht auch lieber nicht kennenlernen will. Eine solche Sache sind Krankheitserreger, insbesondere Viren. Deshalb gehört zu den Reisevorbereitungen auch das Thema Reiseimpfungen. Das sowohl von der zeitlichen als auch von der finanziellen Seite her etwas Planung braucht.

 

Jeder von uns wurde schon einmal mit dem Themen Impfung konfrontiert. Es gibt viele Impfungen und einige haben dazu geführt, dass Krankheiten, gegen die es keine Heilung gibt, heute als ausgerottet oder fast ausgerottet gelten. Was steckt aber eigentlich hinter den Impfungen und den Erregern, gegen die sie uns schützen sollen, dass weiß man oft nur bruchstückhaft. Wir wollen hier einen Überblick über die Impfungen geben, die für Reisende relevant sind. Gegen welche Erreger können wir uns eigentlich impfen lassen, welche Krankheiten diese auslösen und was das für den Erkrankten dann bedeuten kann.

 

Viel Spaß beim lesen.

 

Impfungen Weltreise

Impfungen gehören auch heute noch, zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die es für die Ansteckung mit gefährlichen Krankheitserregern gibt. Moderne Impfstoffe sind heute gut verträglich, haben kaum unerwünschte Nebenwirkungen und können im Falle des Kontaktes mit einer schweren oder gar tödlichen Infektionskrankheit das Leben retten.

Daher ist der kleine Stich mit der Nadel vielleicht ein wenig schmerzhaft aber ein sehr einfacher Weg sich gegen schlimmere Erkrankungen zu schützen. Wir leben in Europa mit dem Privileg, diese Impfungen sehr einfach und kostengünstig zu erhalten, daher würden wir diese immer empfehlen, wenn es beim gewählten Reiseland sinnvoll ist. Werden hohe Impfraten erreicht, ist es sogar möglich einzelne Krankheiten komplett auszurotten oder regional zumindest zu eliminieren. Im Falle der Polio wurde das zum Beispiel in Europa über die Impfung erreicht.

 

Wir möchten Dir hier einen Überblick über die wichtigsten Impfungen geben, die uns als Menschen und Reisenden zur Verfügung stehen. Dabei ist aber zu betonen, dass das hier eine Infosammlung und persönliche Empfehlung ist und die eigene Recherche auf fundierten Seiten nicht gänzlich ersetzen kann.



1. Informationen über Reiseimpfungen

An erster Stelle steht sich zu informieren. Folgende Fragen solltest Du Dir vor deiner Reise genauer anschauen.

  1. Gibt es Impfungen die ich bei der Einreise in mein Zielland nachweisen muss? (z. B. Gelbfieber in vielen Ländern von Südamerika)
  2. Welche Reiseimpfungen werden für die Regionen empfohlen in die reisen möchte (z. B. Hepatitis A für Mexiko und Australien u.a., Japanische Enzephalitis in Südostasien)
  3. Wie oft und in welchen Abständen muss geimpft werden?
  4. Kann die Impfung mein Hausarzt machen oder muss ich zum Tropenmediziner? (z.B. die Gelbfieberimpfung darf nur von Tropenmedizinern durchgeführt werden)
  5. Welche Nebenwirkungen muss ich ggfs. beachten?

Wer Fragen rund um das Thema impfen hat und sich genau informieren will, welche Impfung man für ein bestimmtes Reiseziel braucht, der liest sich am besten ein oder lässt sich alternativ von seinem Hausarzt beraten. Gute Informationen bekommt man auf folgenden Websites:

AuswärtigesAmt.de

Tropeninstitut.de

 

Vorgeschriebene Impfungen müssen auch immer in einer internationalen Impfbescheinigung, dem sogenannten „gelben Impfpass“ eingetragen werden.


2. Wann sollte man sich impfen lassen

Grundsätzlich gibt es Standardimpfungen, welche für uns alle vom RKI (Robert Koch Institut) empfohlen werden, dazu zählt zum Beispiel die Impfung gegen Mumps, Masern, Röteln oder Tetanus. Diese Impfungen haben wir wohl fast alle schon im Kleinkindalter erhalten und sie haben gewisse Intervalle, nach denen sie wieder aufgefrischt werden sollten. Man impft also regelmäßig, zum Beispiel alle 10 Jahre.

 

Daneben gibt es Reiseimpfungen. Das sind Impfungen gegen Erreger, die für uns in Deutschland nicht zwingend notwendig sind, weil es die Krankheiten hier einfach nicht oder nur sehr selten gibt. An einem bestimmten Reiseziel kann das aber ganz anders aussehen und dann gibt es entsprechende Empfehlungen zu Reiseimpfungen.

 

Dabei sollte die Impfung immer relativ kurz vor Reiseantritt stattfinden, dabei aber die Wirkzeit bis zum vollständigen Impfschutz berücksichtigen. Wichtig ist hier zu wissen welche Impfung man braucht und wie diese verimpft wird. So gibt es Impfstoffe, die mehrfach in einem bestimmten Zeitintervall verimpft werden müssen, um einen Vollschutz zu gewährleisten und Impfungen wo nur eine Einzeldosis nötig ist.

 

Die Tollwut Impfung zum Beispiel umfasst 4 Impfdosen im Abstand von Tag 1, Tag 7, Tag 21 bis 28 und einer 4ten nach einem Jahr.

Einplanen sollte man auch, dass Impfstoffe bei der Apotheke meist bestellt werden müssen und je nach Impfstoff kann es unterschiedliche Lieferzeiten geben. 


3. Was kosten Reiseimpfungen

Impfungen sind recht teuer. Die Impfung gegen Japanische Enzephalitis kostet zum Beispiel um die 180 Euro. Die Kosten für Impfungen können die Reisekasse ordentlich belasten. Im Falle einer Erkrankung, und den damit einhergehenden Behandlungskosten sind sie aber natürlich vergleichsweise preiswert.

 

Gut, dass die meisten Krankenkassen heute einen Teil oder sogar die gesamten Kosten für Reiseimpfungen übernehmen. Unserer Erfahrung nach, vor allem dann, wenn es sich um eine Langzeitreise ohne feste Route geht. Bei uns war es so, dass zum Beispiel für Afrika die Typhus Impfung laut Krankenkasse nicht übernommen worden wäre, wenn wir 2 Wochen in einer 5 Sterne Lodge stationär gewesen wären. Aber da wir durch das Land gereist sind, wurde sie komplett bezahlt.

In Asien ebenso, die Angabe ohne Route für mehrere Monate unterwegs zu sein, reichte völlig aus um alle Kosten erstattet zu bekommen. Und das trotz dessen, dass die Reise am Ende wegen Corona nicht stattfinden konnte.

Du solltest Dich einfach bei deiner Krankenkasse informieren was die sie dazu schreiben oder es einfach probieren und einen Antrag schicken.

 

Wenn deine Krankenkasse keine Kosten erstattet und nicht mit sich reden lässt, wäre die Frage, ob Du vor den Impfungen noch einmal einen Kassenwechsel in Betracht ziehst. Der muss allerdings vor der eigentlichen Impfung stattfinden.

Die meisten Krankenkassen führen detailliert auf ihren Webseiten auf welche Kosten von ihnen übernommen werden. Auf Vergleichsportalen wie Check24 kannst Du den Krankenkassen Vergleich auch auf Reiseimpfungen filtern. Achte allerdings darauf, dass Du nur gesetzliche Krankenkassen anzeigen lässt.

 


4. Antrag auf Kostenerstattung für Reise Impfungen

Für einen Antrag auf die Reiseimpfungen Kostenerstattung bei der Krankenkasse brauchst Du in der Regel folgendes:

  • Ein Anschreiben, darin sollte stehen
    • wohin Du reisen willst, wie lange und auf welche Art (Backpacking, Zelt, ohne feste Route, etc.)
    • Deine Versichertennummer (Steht auf der Karte, die Du von der Krankenkasse bekommen hast
    • Deine Bankdaten für die Kostenerstattung
  • Kopie vom Original Rezept für die Impfstoffe
  • Original Kassenbeleg über Zahlung bei Apotheke
  • Original Rechnung vom Arzt über die durchgeführte Impfung

Bei uns hat es bisher immer funktioniert und wir haben alle Impfkosten erstattet bekommen.


Nun wird es medizinisch. Wir kennen alle die Begriffe Tollwut, Masern oder Malaria. Aber was bedeuten diese eigentlich. Einige von uns lassen uns sich bedenkenlos impfen und andere hadern mit der Notwendigkeit. Aber mal ehrlich, es ist Gut, dass wir diese Impfungen haben und damit diese Krankheiten teilweise auf ein Minimum reduzieren konnten. Wir haben das Glück, in einem Land zu leben, wo man fast jede Impfung sofort bekommt. Also nehmt euch mal die Zeit, lest euch durch was hinter diesen Namen steckt und entscheidet dann, ob es euch den Piekser wert ist um davor geschützt zu sein.

 

Die Liste der Infektionskrankheiten ist nicht komplett, aber uns war es wichtig, die wichtigsten hier aufzulisten und dir relevante Infos dazu zu geben. Alle Infos hier sind von uns zusammengetragen, nach bestem Gewissen recherchiert aber sie ersetzen nicht offizielle Seiten. Also checkt bitte auch immer offizielle Seiten wie zum Beispiel die des Auswärtigen Amts oder des Tropeninstituts.

 

Die hier aufgeführten Impfungen sind auch die, über die man für eine Welt- oder Langzeitreise nachdenken sollte.


5. Impfung gegen Tetanus bzw. Wundstarrkrampf für die Weltreise

Erreger: Clostridium tetani

Was ist Tetanus eigentlich

  • Der Erreger sondert ein Toxin ab (Tetanospasmin) welches die muskelsteuernden Nervenzellen des Zentralen Nervensystems befällt und typische Muskelkrämpfe bis hin zur Muskelstarre auslöst.
  • Resistente Sporen des Bakterium findet man fast überall, z. B. in Straßenstaub oder Gartenerde. Über Wunden gelangen sie in unseren Körper.
  • Inkubationszeit: 3 Tage bis zu 3 Wochen, selten mehrere Monate

Symptome von Tetanus

  • Kopfschmerz, Schwindel, Unruhe, Gliederzittern, Mattigkeit, Ermüdung, Muskelschmerzen, Schweißausbrüche
  • Kieferklemme, tonische Muskelanspannung mit schmerzhafter Überstreckung der Rückenmuskulatur, unbehandelt auch Wirbelbrüche möglich, danach klonische Muskelkrämpfe in Armen, Beinen, Kehlkopf und Zwerchfell, unbehandelt folgt der Tod durch ersticken, Gefühl und Bewusstsein sind nicht betroffen, daher ist es sehr qualvoll

Behandlungsmöglichkeiten von Tetanus

  • häufig tödlich verlaufend
  • es gibt keine echte kausale Behandlung, nur symptomatisch um Zeit zu verschaffen, bis der Körper selbst einen ausreichenden Antikörperspiegel erreicht hat
  • Ausschneiden der Wunde bis hin zur Amputation, damit sich Erreger nicht weiter ausbreiten
  • Unterbindung der Krämpfe durch Ausschalten auslösbarer Reize: abdunkeln, Schallschutz, Beruhigungsmittel bis hin zur künstlichen Beatmung mit medikamentöser ausgelöster Muskelerschlaffung 

Impfung gegen Tetanus

  • Kombinationsimpfstoff gegen Keuchhusten, Tetanus und Diphtherie (DTP-Impfstoff), beziehungsweise mit Polio als 4fach Impfung
  • Wirkdauer: in Deutschland Auffrischung aller 10 Jahre empfohlen
  • Kosten: 13-36 Euro je nach Präparat, wird als empfohlene Schutzimpfung von der Krankenkasse übernommen

6. Impfung gegen Diptherie für die Weltreise

Erreger: Corynebacterium diphtheriae

Was ist Diptherie eigentlich

  • akute Infektionskrankheit der oberen Atemwege
  • Tröpfchen- und Schmierinfektion von Mensch zu Mensch, Erreger teils in unserem Mund- und Rachenraum
  • In Westlicher Welt bei Impfraten über 80% beinahe ausgerottet
  • Endemisch im östlichen Mittelmeerraum, Asien, Südamerika und Afrika
  • Inkubationszeit: 2-6 Tage (selten 8) nach Infektion 

Symptome der Diptherie

  • kann symptomlos verlaufen, dadurch sind Keimträger möglich
  • Mandel- oder Rachendiptherie: Abgeschlagenheit, Übelkeit, Schluckschmerzen, Bauch- und Gliederschmerzen, zunehmend Fieber, faulig süßlicher Geruch im Rachenraum
  • Nasendiptherie: behinderte Nasenatmung und eitriger Schnupfen bei Kleinkindern und Säuglingen
  • Verschiedene Diptherieformen: Kehlkopfdiptherie, Hautdiphtherie, Bindehautdiphterie
  • Fortgeschrittene Stadien weiten sich auch auf andere Gewebe und Organe auf: Herzschäden sowie Nervenentzündungen mit Lähmungen sind möglich 

Behandlungsmöglichkeiten der Diphterie

  • Antitoxin (ein Immunserum vom Pferd) – passive Immunisierung bei Krankheitsausbruch
  • Hochdosierte Antibiotika
  • Bei Verschluss der Atemwege – endotracheale Intubation oder Luftröhrenschnitt und künstliche Beatmung notwendig
  • Bettruhe für 5-8 Wochen um die Gefahr einer Herzschädigung zu minimieren
  • Die Sterberaten sind heute bei Behandlung gering

Impfung gegen Diphterie

  • Kombinationsimpfstoff gegen Keuchhusten, Tetanus und Diphtherie (DTP-Impfstoff) beziehungsweise mit Polio als 4fach Impfung
  • Wirkdauer: in Deutschland Auffrischung aller 10 Jahre empfohlen
  • Kosten: 13-36 Euro je nach Präparat, wird als empfohlene Schutzimpfung von der Krankenkasse übernommen

7. Impfung gegen Poliomyelitis bzw. Kinderlähmung für die Weltreise

Erreger: Virus Picornaviridae

Was ist Kinderlähmung eigentlich

  • Infektionskrankheit die zu Lähmungserscheinungen führt
  • Übertragung: Stuhl- und Tröpfcheninfektion - Virusübertragung durch Nahrungsmittel oder Trinkwasser sowie virushaltigen Stuhlausscheidungen
  • Wo kommt es vor: Aktuell gibt es drei Polio Endemie Länder: Afghanistan, Pakistan und Nigeria. Poliofrei sind: Australien, Europa, die amerikanischen Kontinente, viele Länder Asiens und Afrika
  • Die Impfung dient nicht dem Eigenschutz sondern zur Verhinderung der Ausbreitung des Erregers und seiner damit verbundenen weltweiten Ausrottung
  • Inkubationszeit: 4-10 Tage, nach 36h ist man bereits ansteckend 

Symptome der Kinderlähmung

  • Grippeähnliche Symptome zu Beginn
  • Nach 24-48h bereits Lähmungserscheinungen und eine mögliche Hirnhautentzündung
  • Je nach Krankheitsverlauf vollständige oder teilweise Rückbildung der Beschwerden und Lähmungen oder gar tödlicher Ausgang
  • Vor allem Kinder und ältere Personen haben schwere Verläufe

Behandlungsmöglichkeit der Kinderlähmung

  • es gibt keine spezifische Behandlung, nur eine symptomatische Behandlung möglich, das Immunsystem des Patienten muss Erreger bekämpfen

Impfung gegen Kinderlähmung

  • Kombinationsimpfstoff gegen Keuchhusten, Tetanus und Diphtherie (DTP-Impfstoff) beziehungsweise mit Polio als 4fach Impfung
  • Wirkdauer: in Deutschland Auffrischung alle 10 Jahre empfohlen
  • Kosten: 13-36 Euro je nach Präparat, wird als empfohlene Schutzimpfung von der Krankenkasse übernommen

8. Impfung gegen Masern für die Weltreise

Erreger: Masernvirus (nur im Menschen vorkommend)

Was sind Masern eigentlich

  • hochansteckende Infektionskrankheit, die vor allem Kinder betrifft
  • Wo kommt es vor: kommt weltweit vor, Krankheitshäufigkeit variiert mit der Zahl der geimpften Personen im Land
  • In Entwicklungsländern immer wieder lokale Masernepidemien mit hohen Sterblichkeitszahlen (besonders in Asien und Afrika)
  • 2019 sind 200000 Menschen daran verstorben
  • Durch Impfkampagnen gelang die Reduktion der Sterblichkeitsrate durch Masern bei Kindern um 39%
  • Übertragung: erfolgt durch Tröpfcheninfektion oder direkten Kontakt
  • Infektiös ist man 3-5 Tage vor dem Ausbruch des Hautausschlages bis 4 Tage danach
  • Inkubationszeit: 7-21 Tage

Symptome der Masern

  • 1 Phase: 3-7 Tage Entzündung der Schleimhäute der oberen Atemwege, Bindehautentzündung, Fieber bis 41°C, Übelkeit, Kopfschmerz
  • 12-13 Tag: Exanthem (Schleimhautrötung) am weichen Gaumen
  • 14-15 Tag: fleckiger Ausschlag hinter den Ohren
  • 24h später Ausschlag am ganzen Körper
  • Begleitend: Lymphknotenschwellung
  • Bei Erwachsenen meist schwerere Verläufe
  • Bei 20-30%: Komplikationen: Durchfall, Mittelohrentzündung, Masernpneumonie
  • Letalität 1:1000 laut RKI 

Behandlungsmöglichkeit der Masern

  • Keine spezifische antivirale Therapie gegen die Masern bekannt
  • Symptombehandlung und Bettruhe

 

Impfung gegen Masern

  • effektivste Methode gegen das Auftreten der Erkrankung
  • vor Einführung der Impfung erkrankten 95-98% aller Kinder an Masern, heute ist diese Infektionsrate um 79% geringer
  • meist als Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR)
  • Wirkdauer: Lebenslanger Schutz wenn man als Kind 2x gegen Masern geimpft wurde
  • Auffrischung für Erwachsene die nach 1970 geimpft bzw. geboren sind und nicht als Kind 2x geimpft wurden
  • Kosten: MMR Impfstoff kostet 40 Euro, wird von der Krankenkasse übernommen 

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Impfungen Weltreise

9. Impfung gegen Hepatitis A für die Weltreise

Erreger: Hepatitis A Virus

Was ist Hepatitis A eigentlich

  • Entzündung der Leber durch Hepatitis A Erreger
  • Übertragung: fäkal-oral, vor allem durch verunreinigtes Trinkwasser und Lebensmittel, aber auch als Kontakt- und Schmierinfektion zum Beispiel durch Blut
  • Wo kommt es vor: weltweit
  • Inkubationszeit: nach 2 - 4 Wochen Symptombeginn

Symptome der Hepatitis A

  • Zu Beginn Grippeähnliche Symptome sowie Druckgefühl unter dem rechten Rippenbogen sowie Abneigung gegen fettiges Essen und Alkohol
  • Dunkelfärbung des Urin und Gelbfärbung der Haut und Augen sowie Juckreiz am ganzen Körper
  • Akute Leberentzündung, keine chronischen Verläufe
  • Bei vorbestehenden Leberschäden und chronischen Lebererkrankungen sind Komplikationen bis zum Leberversagen und Tod möglich

Behandlungsmöglichkeit der Hepatitis A

  • symptomatische Behandlung, heilt in der Regel von selbst nach einigen Wochen aus und es bleiben keine Schäden 

Impfung gegen Hepatitis A

  • Immunität nach durchgemachter Erkrankung
  • Nach einer Impfdosis bereits Schutz nach 10 Tagen (selbst am Abreisetag mgl. Da so lange Inkubationszeit)
  • Nach 6 Monaten 2te Dosis zum Langzeitschutz 
  • Wirkdauer: garantiert 12 Jahre, bei zweimaliger Impfung geht man heute aber etwa von 25 Jahren bis zu lebenslangem Schutz aus, Wiederauffrischung nur bei Risikopatienten oder fehlendem Titer
  • Kosten: Impfstoff: Havrix® 1440 (GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG) pro Impfung 67,29 €, bei 2 Impfungen also ca. 120 Euro Gesamtkosten
  • manche Krankenkasse übernehmen es als Reiseimpfung

10. Impfung gegen Hepatitis B für die Weltreise

Erreger: Hepatitis B Virus

Was ist Hepatitis B eigentlich

  • Infektion führt zu Leberentzündung
  • Übertragung: über alle Körperflüssigkeiten, insbesondere Blut oder Sperma
  • Wo kommt es vor: Weltweit: Gebiete mit hoher Hep B Prävalenz sind Sub-Sahara- Afrika, Ostasien, Amazonas Gebiet, südliche Teile Ost- und Zentraleuropa, Mittlerer Osten und der indische Subkontinent
  • 257 Millionen Menschen leben weltweit mit einer chronischen Hep B Erkrankung (Stand 2015), 2015 verstarben rund 887000 Menschen an den folgen einer Hep B
  • Inkubationszeit: 45 – 180 Tage

Symptome der Hepatitis B

  • Zu Beginn Appetitlosigkeit, Erbrechen, Fieber, Gelenkschmerzen, Schmerzen im rechten Oberbauch, Gelfärbung der Haut, Vergrößerung Milz und Leber
  • 90% heilen ohne Komplikationen aus
  • 10% werden chronisch: Leberzirrhose, Leberkrebs bis hin zu Leberversagen und in der Folge Tod

Behandlungsmöglichkeit der Hepatitis B

  • symptomatische Behandlung, heilt in 90% von selbst nach einigen Wochen aus und es bleiben keine Schäden
  • bei chronischen Verläufen können Operationen bis hin zur Transplantation notwendig werden, letale Ausgänge

Impfung gegen Hepatitis B

  • Erkrankungsrisiko wird um 90-95% durch die Impfung gesenkt
  • Kurzimpfschema: 3 Impfungen in 3 Wochen
  • Normalerweise 2 Impfungen im Abstand von einem Monat
  • Langzeitschutz durch zusätzliche Impfung nach 6-12 Monaten
  • Wirkdauer: etwa 10 Jahre, in der Regel aber lebenslanger Schutz nach 3. Impfung, über Titerabnahme kontrollierbar, Auffrischung nur bei Risikopatienten oder fehlendem Titer empfohlen
  • Kosten: Impfstoff: Engerix®-B  (EMRA-MED Arzneimittel GmbH) pro Stück: 52,90 €, Gesamtkosten somit insgesamt 150 Euro
  • Als Reiseimpfung zahlt man oft selbst, eventuelle Erstattung durch Krankenkassen mgl.
  • Risikogruppen, bekommen es bezahlt (Dialysepatienten, Kontaktpersonen von Hepatitis B Infizierten, medizinisches Personal, sonstiges Personal medizinischer Einrichtungen, betriebliche Ersthelfer, Polizisten, Menschen mit einer Immunschwäche, Drogenkonsumenten, Häftlinge, Personal von Einrichtungen von z.B. Asylbewerberheimen Behinderteneinrichtungen und Gefängnissen)

Du bist mitten in der Planung für deine Weltreise? Dann haben wir hier ein paar Ideen



11. Impfung gegen Gelbfieber auf der Weltreise

Erreger: Gelbfieber Virus

Was ist das Gelbfieber eigentlich

  • Hämorrhagisches Fieber, Erreger wird durch Stechmücken übertragen wird
  • Wo kommt es vor: tropische sowie subtropische Gebiete Südamerikas und Afrika
  • Übertragung: durch Gelbfiebermücke aber auch andere Stechmückenarten, auch Primaten sind Wirte
  • Inkubationszeit: 3-6 Tage

Symptome des Gelbfiebers

  • Fieber, Übelkeit, Erbrechen, in schweren Fällen Symptome einer Leberschädigung und lebensgefährliche Störungen der Blutgerinnung

Behandlungsmöglichkeit für das Gelbfieber

  • keine kausale Therapie vorhanden, lediglich Symptombehandlung
  • meist abklingen der Symptome nach ein paar Tagen
  • bei schweren Verläufen auch tödlicher Ausgang möglich (pro Jahr laut WHO ca. 30000 Todesfälle auf 200000 Erkrankungen) 

Impfung gegen das Gelbfieber

  • Einmalige Impfung (Lebendimpfung)
  • Strenge Indikationsstellung da viele Kontraindikationen, nur bei speziellen Ärzten durchführbar (Gelbfieber Impfstelle)
  • Wirkdauer: Eintritt 10 Tage nach der Impfung, lebenslanger Schutz auch Lebenslange Immunität nach durchgemachter Erkrankung
  • Kosten: Impfstoff: Stamaril® (EMRA-MED Arzneimittel GmbH) pro Stück: 58,71 €, viele Krankenkassen erstatten den Betrag als Reiseimpfung

Die Impfung gegen Gelbfieber als Einreisevoraussetzung

  • Die Gelbfieberimpfung ist in einigen Ländern eine Pflichtimpfung, um überhaupt einreisen zu dürfen. Dies gilt vor allem in Ländern, in denen das Gelbfieber auftritt, sowie für viele andere Länder, wenn man aus einem Gelbfiebergebiet einreist. Das gilt auch bei Transitaufhalten. Daher muss man sich immer über sein Zielland informieren.
  • Manche Länder fordern auch immernoch einen Nachweis über eine Gelbfieberimpfung, welche nicht älter als 10 Jahre sein darf. Auch wenn man heute von einem lebenslangen Schutz nach einer einmaligen Impfung ausgeht, ist das in vielen Ländern immernoch eine Bestimmung für die Einreise.
  • Der Beste Schutz vor einer Gelbfieberinfektion ist der Schutz vor Mückenstichen

12. Impfung gegen Typhus für die Weltreise

Erreger:  Salmonella enterica ssp. enterica Serovar Typhi

Was ist Typhus eigentlich

  • Eine systemische Infektionskrankheit durch ein Bakterium
  • Wo kommt es vor: Heute vor allem ein Problem in Entwicklungsländern, mit einer unzureichenden hygienischen Bedingungen, Mittel- und Südamerika, die Karibik, Asien und Afrika
  • Im Durchschnitt gibt es jährlich 12 Millionen Erkrankungen
  • 130000 davon sterben an Typhus
  • Übertragung: fäkal-oral, durch verunreinigte Lebensmittel oder verschmutztes Wasser
  • Inkubationszeit: 6-30 Tage

Symptome von Typhus

  • Beginn unspezifisch: Mattigkeit, Kopfschmerz, Verstopfung, Fieber
  • Später: hohes Fieber, Husten, Durchfall, Bradykardie, Bewusstseinsstörungen, Leberschwellung, Hautausschlag
  • Bei fehlender Behandlung Blutungen aus dem Magen, Darmdurchbruch, Abszesse, Lungenentzündung und Meningitis

Behandlungsmöglichkeiten für Typhus

  • Schnelle Behandlung mit Antibiotika, heute gibt es aber bereits viele Resistenzen
  • Symptombehandlung
  • Bei fehlender Behandlung oft tödlicher Ausgang

Impfung gegen Typhus

  • Totimpfstoff als Spritze, etwa 3 Jahre Schutz
  • Lebendimpfstoff oral in einer Kapsel, etwa 1 Jahr Schutz
  • Etwa 60% Schutz vor Erkrankung durch Impfung
  • Wirkdauer: Auffrischung nach 1-3 Jahre je nach Impfung bei Mehrfachreisenden empfohlen
  • Kosten: Impfstoff: TyphimVi® (Sanofi Pasteur MSD GmbH) pro Impfung 30,39 €, wird von Krankenkassen bei Reisen in Risikogebiete in der Regel übernommen

Weltreise Impfungen

13. Impfung gegen Tollwut für die Weltreise

Erreger: Rabiesvirus

Was ist Tollwut eigentlich

  • akute Infektion mit Tollwuterreger
  • Wo kommt es vor: tritt weltweit auf, 99% der Infektionen werden durch Hunde übertragen, vor allem herrenlose Straßenhunde, aber auch Wildtiere sind mögliche Überträger
  • Reisen nach Afrika, Asien oder Süd- und Zentralamerika beinhalten oft ein erhöhtes Risiko, mit Tollwutinfizierten Tieren zusammen zutreffen.
  • Übertragung: Biss, Kratzwunde oder direkter Kontakt mit dem Speichel eines infizierten Tieres
  • Inkubationszeit: 1-3 Monate bis zu den ersten Symptomen möglich 

Symptome der Tollwut

  • Beginn mit grippeähnlichen Symptomen, danach Ausbreitung ins zentrale Nervensystem und Symptome einer Gehirn- und/oder Rückenmarksentzündung, die fast immer zum Tode führt

Behandlungsmöglichkeit der Tollwut

  • Es gibt kein bekanntes Heilmittel
  • Nur während der ersten Stunden nach Infektion ist eine Impfung noch möglich
  • Danach verläuft die Erkrankung fast immer tödlich

Impfung gegen Tollwut

  • Totimpfstoff, 3-malige Impfung im Abstand von 0 – 7 – 21/28 Tagen, Impfauffrischung mit einmaliger Impfung nach einem Jahr
  • Wirkdauer: Auffrischung alle 2-5 Jahre bei anhaltendem Aufenthalt in Risikogebieten empfohlen, Antikörperbestimmung möglich um Bedarf einer Auffrischung festzustellen
  • Kosten: Impfstoff: Rabipur® (EMRA-MED Arzneimittel GmbH) pro Stück 68,01 €, 4 Impfungen notwendig: insgesamt also etwa 280 Euro, wird in der Regel von der Krankenkasse bei Reisen in Risikogebiete übernommen

14. Impfung gegen die Japanische Enzephalitis für die Weltreise

Erreger: Arboviren

Was ist Japanische Enzephalitis eigentlich

  • durch Viren ausgelöste Gehirnhautentzündung
  • Wo kommt es vor: Verbreitungsgebiete: Südostasien und weite Teile Chinas, Indien, Korea, Japan, West-Pazifik und Nordaustralien (Torres Strait, Queensland)
  • Vorkommen: In den Tropen ganzjährig, Suptropen überwiegend saisonal
    • Japan / Korea: Mai – September
    • Thailand / Kambodscha / Vietnam: April – Oktober
    • Nepal / Nordindien: September - Dezember
  • Übertragung: Durch Stechmücken, die vor allem nachtaktiv sind, kommen oft in Reisfeldern vor
  • Inkubationszeit: 4-14 Tage

Symptome der Japanische Enzephalitis

  • Oft symptomloser Verlauf
  • Zu Beginn grippeähnliche Beschwerden
  • Bei schweren Verläufen: Verwirrtheit, Lähmung, Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen 

Behandlungsmöglichkeit der Japanischen Enzephalitis

  • Es gibt keine spezifische Behandlung, lediglich die Symptome werden behandelt
  • Bei schweren Verläufen Mortalität von etwa 30%, 30-50% der Überlebenden tragen anhaltende neurologische und psychiatrische Schäden davon

Impfung gegen die Japanische Enzephalitis

  • Totimpfstoff in Form von 2 Impfungen im Abstand von 28 Tagen
  • Schnellimpfschema (18-65 Jahre) 2 Impfungen an Tag 0 und 7
  • 2te Impfung mindestens 1 Woche vor Einreise
  • Wirkdauer: Bei weiter bestehenden Risiko Wiederimpfung nach 12-24 Monaten empfohlen, manche sprechen auch von 4-10 Jahren (je nach Hersteller)
  • Kosten: Impfstoff: Ixiaro®(Max Pharma GmbH) pro Impfung 89,88 € (gesamt 180 Euro), wird von der Krankenkasse bei Aufenthalten über 4 Wochen in Risikogebieten oder einer Langzeitreise in die Gebiete in der Regel übernommen

15. Impfung gegen Cholera für die Weltreise

Erreger: Bakterium Vibrio cholerae

Was ist Cholera eigentlich

  • eine akute Durchfallerkrankung, die ohne Behandlung schnell tödlich verlaufen kann
  • Wo kommt es vor: Cholera Ausbrüche gibt es weltweit, vor allem aber in Ländern, mit mangelnden hygienischen Verhältnissen und unzureichenden sanitären Einrichtungen
  • Stark betroffen sind die Karibik, Afrika, Südostasien, Kriegs- und Krisenregionen
  • Übertragung: über verschmutztes Trinkwasser und verunreinigte Lebensmittel
  • Inkubationszeit: wenige Stunden bis 5 Tage

Symptome der Cholera

  • Die Bakterien produzieren ein Toxin, das zu einem massiven Flüssigkeits- und Elektrolytverlust durch wässrige Durchfälle führt
  • Durch den immensen Verlust an Flüssigkeit (bis zu 1l/h) kann die Erkrankung innerhalb weniger Stunden bereits lebensbedrohlich werden
  • 80% aller Infizierten sind symptomlos, etwa 4% der Infizierten zeigen schwere Verläufe

Behandlungsmöglichkeiten  der Cholera

  • Schneller gezielter Flüssigkeits- und Elektrolytersatz, durch Infusionen

Impfung gegen Cholera

  • Schluckimpfung, 2x eine Impfdosis im Abstand einer Woche, die Impfung kann als Pflichtimpfung in bestimmten Ländern gefordert werden (aktuelle Einreisebestimmungen checken)
  • Durch die strukturelle Ähnlichkeit zwischen den Cholerabakterien und E. Coli Bakterien, kann auch für diese ein eingeschränkter Schutz (30%) nach der Impfung vorliegen (eventuell interessant für Risikogruppen)
  • Wirkdauer: Auffrischung nach 2 Jahren für kontinuierlichen Schutz empfohlen
  • Kosten: Impfstoff: Dukoral® (GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG) pro Impfung 63,14 € (gesamt 126 Euro)
  • Grundsätzlich kann man das Risiko für Cholera sehr gut minimieren, indem man auf eine gute Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene achtet.
  • Das Risiko für Touristen an Cholera zu erkranken, wird als sehr gering eingeschätzt (etwa 2-3 auf 1 Million Reisende), trotzdem kann die Impfung erwogen werden, wenn man in Risiko- oder Ausbruchgebiete reist und keine schnell erreichbare medizinische Versorgung gewährleistet ist.

16. Tabellarische Übersicht über alle Reise Impfungen für die Weltreise

Impfung gegen: Impfstoff: Intervall / Auffrischung: Kosten pro Impfung:
 Tetanus

Kombinationsimpfstoff mit Keuchhusten, Diptherie und Polio

1x alle 10 Jahre 13-36 Euro 
Diptherie

Kombinationsimpfstoff mit Keuchusten, Tetanus und Polio

1x alle 10 Jahre 13-36 Euro
Polio

Kombinationsimpfstoff mit Keuchusten, Tetanus und Diptherie

1x alle 10 Jahre

13-36 Euro

Masern

Masern Mumps Röteln Impfstoff (MMR)

2x -> lebenslanger Schutz 40 Euro
Hepatitis A

Impfstoff Havrix 1440

1x alle 12 Jahre, nach 2x 25 Jahre bis lebenslanger Schutz 67 Euro
Hepatitis B

Impfstoff Engerix B

1x alle 10 Jahre, nach 3x lebenslanger Schutz 53 Euro
Gelbfieber

Impfstoff Stamaril / besondere Gelbfieberimpfstelle

1x lebenslanger Schutz 60 Euro
Typhus

Impfstoff Typhim

1x alle 1-3 Jahre 31 Euro
Tollwut

Impfstoff Rabipur

3 Impfungen im Abstand von 0-7-21/28 Tage + 4te Impfung nach einem Jahr 68 Euro
Japanische Enzephalitis

Impfstoff Ixiaro

2 Impfungen im Abstand Tag 0-7  Auffrischung unklar zwischen 1 -10 Jahren 90 Euro
Cholera

Impfstoff Dukoral Schluckimpfung

2x im Abstand einer Woche, alle 2 Jahre auffrischen 63 Euro

Reiseerkrankungen gegen die es keine Impfung gibt

Vorsorge gegen Malaria und Dengue Fieber

 

Malaria und Dengue Fieber gehören zu den ernstzunehmenden Reiseerkrankungen mit starken Symptomen und schweren Verläufen. Im Moment besteht noch keine Möglichkeit einer Impfprophylaxe, wodurch das Ansteckungsrisiko in den betroffenen Regionen sehr deutlich steigt. Eine Vorsorge gegen die Ansteckung ist maßgeblich. Du solltest Dich vor deiner Reise, darüber informieren ob Du in ein Risikogebiet reist und welche Versorgemaßnahmen du ergreifen solltest. 

17. Vorsorge gegen Malaria

Was ist Malaria eigentlich

  • Malaria ist eine Infektionskrankheit, die durch den Parasit Plasmodium hervorgerufen wird. In den Tropen und Suptropen wird die Erkrankung durch die weibliche Stechmücke der Gattung Anopheles übertragen.
  • Mit weltweit fast 200 Millionen Erkrankungen pro Jahr ist die Malaria die häufigste Infektionskrankheit der Welt. Es sterben jährlich mehrere Millionen Menschen an den Folgen einer Infektion.

Symptome der Malaria

  • Je nach Art der der Malariaparasiten gibt es verschiedene Krankheitsbilder: die Malaria tropica, Malaria tertiana und die Malaria quartana.
  • die allgemeinen Symptome einer Erkrankung sind hohes Fieber, Schüttelfrost, Beschwerden des Magen-Darm-Traktes und Krämpfe. Besonders bei Kindern kann die Erkrankung schnell zu Koma und Tod führen.

Behandlung der Malaria

  • es gibt bis heute keine wirksame Impfung gegen Malaria. Es gibt erste Erfolge für einen Impfstoff gegen Malaria, aber diesen zu entwickeln ist sehr schwierig. Da der Erreger ein Parasit und kein Virus oder Bakterium ist, müssen neue Impfstoffkonzepte entwickelt werden. Es wird seit 2019 ein Impfstoff in Teilen Afrikas getestet, aber dieser verhinderte nur ein Drittel der Erkrankungen. Es ist auch besonders schwierig, da es mehrere Erregerarten des Plasmodiums gibt.
  • Die Behandlung einer Malaria muss schnell erfolgen und im besten Fall in einem auf Tropenmedizin spezialisierten Krankenhaus. Die Behandlung erfolgt dann mit speziellen, starkwirksamen Arzneimitteln, die auch ein breites Nebenwirkungsspektrum haben

Vorsorge gegen Malaria

Der wirksamste Schutz gegen Malaria ist das Risiko auf eine Ansteckung zu minimieren. Das bedeutet man sollte nicht in direkte Endemiegebiete reisen, man sollte sich vor Mückenstichen schützen und gegebenenfalls eine Malaria Prophylaxe bei sich führen oder einnehmen.

Es gibt heute auch Malaria Schnelltest, die innerhalb weniger Minuten eine Aussage über einen mögliche Malariainfektion geben können. Aus eigener Erfahrung haben Hotels und Apotheken in Städten in Malariagebieten diese vorrätig und man bekommt schnell Hilfe.

 

Medikamentöse Malaria Prophylaxe

  • Es gibt heute Chemotherapeutika in Form von Tabletten, welche man vorbeugend während einer Reise einnehmen kann oder aber als Stand By Therapie mitführen kann. So senkt man das Risiko an einer schweren Malaria zu erkranken.
  • Unabhängig davon, sollte man beim Auftreten von Fieber oder anderen Symptomen nach einem Aufenthalt in einem Malariagebiet immer an eine mögliche Ansteckung denken und diese beim Arzt abklären lassen. Dort kann man mittels Bluttests eine Ansteckung bestätigen oder ausschließen. Eine unbehandelte Malaria kann tödlich sein.
  • Prophylaktische Einnahme während der Reise
  • Bei Reisen in Gebiete mit hohem Risiko
  • Medikamentöse Einnahme von Malaria Medikamenten (hochpotente Antibiotika oder Chemotherapeutika)
  • die Medikamente müssen vor der Reise vom Hausarzt oder einem Tropenmediziner verschrieben werden, sie sind nicht frei verkäuflich

Stand By Therapie

  • Bei Reisen in Gebiete mit niedrigem Risiko oder Reisen in abgelegene Regionen ohne medizinische Versorgung
  • Mitführen des Medikamentes gegen Malaria und Einnahme im Falle einer Ansteckung / Symptomen
  • Einnahme bei Fieber über 38°C nach Aufenthalt von mindestens 7 Tagen (Inkubationszeit) und keiner Besserung nach 48h
  • Diese reicht nicht allein aus, es muss immer ein Arzt aufgesucht werden
  • die Medikamente müssen vor der Reise vom Hausarzt oder einem Tropenmediziner verschrieben werden, sie sind nicht frei verkäuflich
  • Ein Beispiel: Das bekannteste Medikament: Malorone (Atovaquon/Proguanil)
  • Nebenwirkungen: Kopfschmerz, Schwindel, Verdauungsstörungen, Übelkeit
  • Einnahme 1 Tablette am Morgen / Tag, Beginn zwei Tage vor der Reise und bis zu 7 Tage nach dem Aufenthalt
  • Kosten: 32 Euro / Packung, 12 Stück, rezeptpflichtig

Malaria Prophylaxe durch Insektenschutz

  • Die wirksamste Vorsorge gegen Malaria, die durch Stechmücken übertragen werden, ist, dass man sich nicht stechen lässt.
  • Dazu zählen vor allem folgende Maßnahmen:
  • Tragen heller, langer, hautbedeckender Kleidung
  • Kleidung am Besten mit insektenabweisenden Mitteln imprägnieren
  • Aufenthalt in moskitosicheren Räumen, besonders Nachts (Klimaanlage, Fliegengitter, Moskitonetz)
  • Behandlung von Haut und Kleidung mit moskitoabweisenden Mitteln (z.B. Icaridin oder DEET)
  • Zusätzliche Verwendung von Insektiziden in Sprays, Verdampfern oder Räucherspiralen
  • Schlaf- und Ruheplatz abseits von stehenden Gewässern, Wassergräben oder Wassertonnen wählen
  • Während der Regenzeit Reisen in Malaria Hochrisikogebiete vermeiden

18. Vorsorge gegen das Dengue Fieber

Was ist Dengue Fieber eigentlich

Das Dengue Fieber ist eine Viruserkrankung, welche durch Stechmücken auf den Menschen übertragen wird und mit hohen Fieberverläufen einhergeht.

 

Die Stechmücken, die diese Viren in sich tragen sind vor allem in den Tropen und Suptropen heimisch. Allerdings kommen sie auch in vielen anderen Regionen vor und durch die Klimaerwärmung finden sich diese Stechmücken auch immer bessere Bedingungen sich in neuen Regionen heimisch zu fühlen. Jährlich erkranken etwa 50 Millionen Menschen an Dengue Fieber. Die Zahl der Erkrankungen nimmt allerdings stetig zu.

Symptome des Dengue Fieber

 

  • Nach einer Infektion kommt es nach 3 bis 14 Tagen zu den ersten Symptomen. Es gibt dabei milde Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Verlaufsformen. Es gibt verschiedene Dengue Viren, daher schützt eine bereits durchgemachte Erkrankung nicht vor einer Neuinfektion.
  • Klassisch zeigt sich das Dengue Fieber mit grippeähnlichen Beschwerden, hohem Fieber, schweren Erschöpfungszuständen und Bindehautentzündung. Auch Gelenk- und Muskelschmerzen können auftreten. In der Regel halten die Symptome für 2-4 Tage an und der Körper erholt sich dann langsam innerhalb mehrerer Wochen von der Infektion.
  • Die schwersten Komplikationen, das hämorrhagische Dengue Fieber und das Dengue Schocksyndrom treten vor allem bei Kindern unter 15 Jahren auf, die die Erkrankung bereits einmal durchgemacht haben. Tödliche Verlaufsformen sind somit auch möglich und treten oft schon 2-6 Tage nach der Inkubationszeit auf. 

Behandlung des Dengue Fieber

  • Das Dengue Fieber lässt sich nur symptomatisch behandeln. Eine gezielte Therapie gibt es nicht.

Vorsorge gegen das Dengue Fieber

  • Seit 2018 gibt es einen ersten Impfstoff gegen das Dengue Fieber. Dengvaxia ist ein Lebendimpfstoff, der gegen alle 4 Dengue Virus Typen gerichtet ist. Die Zulassung in der EU ist jedoch beschränkt auf Personen von 9-45 Jahren, die in einem Endemiegebiet leben und zuvor eine laborbestätigte Dengue Infektion durchgemacht haben. Der Impfstoff hat im Moment noch keine Zulassung zur Anwendung bei Reisenden. Die Impfung erfolgt in 3 Dosen nach dem Schema 0 – 6 – 12 Monaten. Die Wirksamkeit liegt laut Studien etwa bei 66%. (Infos vom RKI)
  • Der effektivste Schutz besteht heute immer noch in der Vermeidung von Mückenstichen. Diese sind die gleichen, wie bei der Malaria bereits aufgezählt.
  • Dazu zählen vor allem folgende Maßnahmen:
    • Tragen heller, langer, hautbedeckender Kleidung
    • Kleidung mit insektenabweisenden Mitteln imprägnieren
    • Aufenthalt in moskitosicheren Räumen, besonders Nachts (Klimaanlage, Fliegengitter, Moskitonetz)
    • Behandlung von Haut und Kleidung mit moskitoabweisenden Mitteln (z.B. Icaridin oder DEET)
    • Zusätzliche Verwendung von Insektiziden in Sprays, Verdampfern oder Räucherspiralen
    • Schlaf- und Ruheplatz abseits von stehenden Gewässern, Wassergräben oder Wassertonnen wählen

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